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Ein verfuehrerischer Tanz

Ein verfuehrerischer Tanz

Titel: Ein verfuehrerischer Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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ihr in einen Seebadeort fahren, nach Bath oder Brighton?«
    »Wir sind eben erst angekommen, auf meinem Schreibtisch türmt sich die Arbeit, es ist Deckzeit und ich habe Stuten, die …«
    Sie winkte ab.
    »War bloß so eine Idee von mir. Dann eben keine Reise. Wie wäre es mit einem Fest?« Sie klatschte in die Hände. »Ich kann ein schönes Fest geben, und Claudia kann mich dabei unterstützen.«
    »Nein, keine Feste.«
    »Och, es braucht ja keine große Sache zu werden. Wir laden ein paar angesehene Familien ein, mit Töchtern in Claudias Alter – und machen einen Musikabend. Wie wäre das? Du hast vorhin angedeutet, dass sie ein Instrument spielt. Dann hat sie Gelegenheit, vor Publikum zu spielen.«
    »Nein.« Er schlug mit der Faust auf den Tisch. Ende der Diskussion. Braxton Hall – sein Heim und Refugium – belagert von gackernden jungen Mädchen und ihren unerträglichen Eltern? Die reinste Hölle! »Jetzt hör mir mal gut zu: Claudia ist mein Mündel. Ich habe die Verantwortung für sie übernommen und sorge für sie, so gut ich kann. Sie ist noch viel zu jung, um sich auf gesellschaftlichem Parkett bewegen zu können.«
    »Aber ich dachte, wenn sie …«
    »Deine Überlegungen sind unerwünscht. Zumindest was Claudia betrifft, entscheide ich ganz allein.«
    »Verstehe.« Betroffen senkte sie den Blick.
    Verdammt und zugenäht. Spencer nahm sein Weinglas und leerte es in einem Zug.
    »Ich habe auch keinen Appetit mehr. Vermutlich bin ich zu müde.« Sie legte Messer und Gabel sorgfältig nebeneinander auf ihren Teller, faltete ihre Serviette und schob sie unter den Tellerrand. Als sie aufstand, erhob er sich ebenfalls.
    »Bringst du mich zu meiner Suite?«, fragte sie leise. »Oder muss ich eins von den Mädchen bitten, mich zu begleiten? Nachher verlaufe ich mich noch in dem großen Haus.«
    Er bot ihr seinen Arm, und sie gingen durch die Halle, die Treppe hinauf und durch einen Verbindungsflur zu ihren Räumlichkeiten. Kurz vor ihrem Zimmer blieb Amelia auf einmal stehen.
    »Was ist denn?«, fragte er.
    »Jetzt wo wir allein sind …« Ihr Blick schweifte durch den leeren Flur. Abrupt ließ sie seinen Arm los und wirbelte zu ihm herum. Ihre Augen blitzten vor Zorn. »Das machst du nicht noch einmal mit mir. Ich habe lange genug darauf gewartet, Herrin in meinem eigenen Haus zu sein. Es reicht dir wohl nicht, dass ich bei meiner Ankunft für ein Dienstmädchen gehalten wurde, was? Nein, du musst mich auch noch vor den Angestellten demütigen. Gleich an meinem ersten Tag in Braxton Hall! Wenn du mich unbedingt kleinmachen und blamieren musst, dann sei wenigstens so höflich und warte, bis wir allein sind.«
    Er wusste nicht, was er antworten sollte. Sein Körper hingegen reagierte unmissverständlich. Sein Puls beschleunigte, und das Blut rauschte in seine Lenden. Na endlich! Da war sie wieder – die aufmüpfige, temperamentvolle Amelia, die sich von ihm nichts gefallen ließ.
    »Ob meine Überlegungen erwünscht sind oder nicht, ist mir egal, ich sage trotzdem meine Meinung. Ich weiß, wie arrogant und selbstgefällig du sein kannst, aber das hier schlägt dem Fass den Boden aus. Du bist dumm, Spencer, dumm und borniert. Das Mädchen vergöttert dich. Wenn du ihr nur ein bisschen entgegenkommen würdest, könntest du sie glücklich machen. Doch du stößt sie vor den Kopf. Irgendwann ist es zu spät, dann will sie nichts mehr von dir wissen.
    Ich könnte dich unterstützen. Ich war auch einmal ein junges Mädchen und kann Claudia verstehen. Inzwischen bin ich erwachsen und weiß, wie man ein Haus führt, Gäste willkommen heißt und sich um Menschen kümmert, die Hilfe brauchen. Ich weiß, du hast mich bloß geheiratet, weil du Kinder haben willst. Für dich bin ich so was wie eine Zuchtstute.« Sie rieb sich die Schläfen. »Du hast nicht die geringste Ahnung, was ich dir alles bieten kann.«
    »Was du mir bieten kannst? Du klingst wie eine Frau, die eine Anstellung sucht. Vorhin warst du tief beleidigt, als du mit einer bezahlten Anstandsdame verwechselt wurdest.«
    »Stimmt«, fauchte sie. »Du hast selbst betont, dass es dir mit unserer Heirat auch um Claudias Zukunft geht. Es ist offensichtlich, dass du sehr an ihr hängst. Wann hast du ihr das zuletzt gesagt?«
    Oh Gott, wenn er das wüsste! Wahrscheinlich noch nie, oder?
    »Das ist doch offensichtlich, warum muss ich es ihr dann noch sagen? Ich sorge dafür, dass sie alles bekommt, was sie braucht, und dass sie eine gute Erziehung genießt. Ich

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