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Ein verhängnisvolles Versprechen

Ein verhängnisvolles Versprechen

Titel: Ein verhängnisvolles Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Genau wie dein Vater früher. Wir haben ihn mal benutzt. Erinnerst du dich noch?«
    Das tat er. Sie hatten sich kichernd in den Keller geschlichen. Sie hatten sich geliebt.
    Jessica lächelte ihn an. Man sah, dass sie älter geworden war. Sie hatte mehr Falten um die Augen. Die Haare waren kürzer und nicht mehr so wild. Das Resultat war aber immer noch das Gleiche.
    Sie war umwerfend schön.
    Jessica sagte: »Du glotzt mich an.«
    Er sagte nichts.
    »Gut zu wissen, dass ich noch anstarrenswert bin.«
    »Tja, dieser Stone Norman ist ein Glückspilz.«
    »In Ordnung«, sagte sie. »Dachte mir schon, dass du es mitbekommen hast.«
    Myron sagte nichts.
    »Er würde dir gefallen«, sagte sie.
    »Ja, keine Frage.«
    »Alle mögen ihn. Er hat viele Freunde.«
    »Nennen sie ihn Stoner?«
    »Nur die alten Kumpel aus der Studentenverbindung.«
    »Hätte ich mir auch denken können.«
    Jessica musterte ihn einen Moment lang. Sein Gesicht wurde heiß unter ihrem Blick. »Du siehst übrigens ziemlich mies aus.«
    »Ich hab heute ein bisschen Prügel bezogen.«
    »Dann ändert sich ja doch nicht alles. Wie geht’s Win?«
    »Noch so was, das sich nicht verändert.«
    »Tut mir leid, das zu hören.«

    »Machen wir einfach so weiter«, sagte Myron, »oder verrätst du mir, was du hier willst?«
    »Wie wär’s, wenn wir noch ein paar Minuten so weitermachen?«
    Myron zuckte die Achseln.
    »Wie geht’s deinen Eltern?«, fragte sie.
    »Gut.«
    »Die konnten mich nie ausstehen.«
    »Nein, wohl nicht.«
    »Und Esperanza? Nennt sie mich immer noch die Krone der Miststücke?«
    »Sie hat deinen Namen in den letzten sieben Jahren nicht mehr in den Mund genommen.«
    Sie lächelte. »Ich bin wie Voldemort. In den Harry-Potter-Romanen.«
    »Ja. Du bist ›Sie, deren Name nicht genannt werden darf‹.«
    Myron setzte sich etwas anders hin. Er wandte sich kurz ab. Sie war so verdammt schön. Es war, wie in eine Sonnenfinsternis zu schauen. Man musste zwischendurch immer mal wegsehen.
    »Weißt du, warum ich hier bin?«, fragte sie.
    »Ein letztes Nümmerchen, bevor du Stoner heiratest?«
    »Hättest du Lust?«
    »Nein.«
    »Lügner.«
    Er fragte sich, ob sie Recht hatte, also entschied er sich für den reifen Weg. »Ist dein Stoner wirklich so steinhart?«
    »Du machst dich über die Namen anderer Leute lustig«, sagte Jessica. »Heißt du nicht Myron?«
    »Das war die Sache mit dem Glashaus und dem Steinewerfen, ich weiß.« Ihre Augen waren leicht gerötet. »Bist du betrunken?«
    »Vielleicht etwas beschwipst. Ich musste mir ein bisschen Mut antrinken.«
    »Um bei mir einzubrechen?«

    »Ja.«
    »Und was willst du, Jessica?«
    »Du und ich«, sagte sie, »wir sind noch nicht wirklich fertig miteinander.«
    Er sagte nichts.
    »Ich tu so, als wäre es vorbei, du tust so, als wäre es vorbei, aber wir wissen es beide besser.« Jessica wandte sich ab und schluckte. Er sah ihren Hals an. Dann sah er den Schmerz in ihren Augen. »Was ist dir als Erstes durch den Kopf gegangen, als du in der Zeitung gelesen hast, dass ich heirate.«
    »Ich habe dir und Stoner alles Gute gewünscht.«
    Sie wartete.
    »Ich weiß nicht, was ich gedacht habe«, sagte er.
    »Hat es weh getan?«
    »Was soll ich jetzt sagen, Jess? Wir waren lange zusammen. Natürlich hat mir das einen Stich versetzt.«
    »Für mich war es …«, sie überlegte einen Moment. »Obwohl ich seit sieben Jahren nicht mehr mit dir gesprochen habe, war es immer nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder zusammenkommen. Es kam mir vor wie ein Teil der Beziehung. Verstehst du, was ich meine?«
    Er sagte nichts, spürte aber, wie etwas in ihm zerbrach.
    »Und als ich heute die Anzeige in der Zeitung gesehen habe – die Anzeige, die ich selbst geschrieben habe –, da hab ich plötzlich gemerkt: ›Halt, das ist echt. Myron und ich kommen nicht wieder zusammen.‹« Sie schüttelte den Kopf. »Irgendwie drücke ich das nicht richtig aus.«
    »Es gibt nichts zu sagen, Jessica.«
    »Einfach so?«
    »Dass du hier bist«, sagte er, »beruht einzig und allein auf Nervosität vor der Hochzeit.«
    »Benimm dich nicht so gönnerhaft.«
    »Was soll ich sonst sagen?«
    »Weiß ich auch nicht.«

    Sie saßen sich eine Weile schweigend gegenüber. Myron streckte die Hand aus. Sie ergriff sie. Ein Kribbeln durchzuckte ihn.
    »Ich weiß, warum du hier bist«, sagte Myron. »Und ich bin nicht mal wirklich überrascht.«
    »Da ist noch was zwischen uns, stimmt’s?«
    »Ich weiß nicht …«
    »Kriege ich jetzt

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