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Ein verheißungsvolles Angebot

Ein verheißungsvolles Angebot

Titel: Ein verheißungsvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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vorgetragen, und bevor ich überhaupt zum Luftholen kam und mein Gehirn einschalten konnte, hat er mich geküsst. Da war’s mit dem logischen Denken sowieso vorbei. Wegen des Infernos.
    Das Inferno.
    Verwirrt blickte sie auf ihre Hand. Sie hätte ja nur zu gerne geglaubt, dass es Wunschdenken oder Einbildung war. Aber dieses Kribbeln – das war echt, eindeutig. So etwas konnte man sich nicht einbilden.
    Zaghaft klopfte es an der Tür. Das konnte nur einer sein. Erst überlegte sie kurz, ob sie es ignorieren sollte. Sie konnte ja so tun, als ob sie schlief. Aber nein, das brachte sie nicht fertig. Schnell ging sie zur Tür und öffnete sie, immer noch in die Decke gehüllt. Rafe trug jetzt eine Jogginghose und schien erleichtert zu sein, dass auch sie nicht mehr nackt war.
    „Es ist ziemlich spät, und …“, begann sie, doch er ließ sie nicht ausreden.
    „Tut mir leid, Larkin. Was heute Nacht passiert ist, war mein Fehler.“ Er lehnte sich gegen den Türrahmen und lächelte verlegen. „Ich hatte gedacht, ich hätte das alles unter Kontrolle.“
    „Wohl doch nicht so ganz.“
    Sein Lächeln wurde breiter. „Kein bisschen. So etwas darf nicht noch mal passieren.“ Er legte eine dramatische Pause ein, dann fuhr er fort: „Wenigstens nicht, bis ich dir den Verlobungsring an den Finger gesteckt habe.“
    „Wie bitte?“
    „Na, ist doch klar. Sobald wir offiziell verlobt sind, betrachte ich mein Versprechen als eingehalten. Damit wäre es erledigt.“
    „Und dann?“, fragte sie schwach.
    „Dann können wir beenden, was wir heute Abend begonnen haben.“ Er tippte auf seinen Ringfinger. „Wir werden mit der Sache schon fertig. Auch wenn wir hart daran arbeiten müssen, bis diese merkwürdigen Gefühle verschwunden sind.“ Vielsagend lächelte er.
    „Und wenn ich gar nicht mit dir schlafen will?“
    „Ich glaube, das wird nicht das Problem sein“, erwiderte er lachend.
    Blitzschnell gab er ihr einen Kuss, wandte sich um und ging. Wie benommen stand sie da und hielt sich immer noch die Decke vor den Körper.
    Wie er sich doch täuschte! Mit ihm zu schlafen – das wäre das größte Problem von allen. Eine Katastrophe geradezu. Damit hätte ihre Beziehung die nächste Stufe erreicht, und sie wären enger verbunden als zuvor. Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, damit gäbe es ein Band zwischen ihnen, das am Ende nur Kummer und Leid über sie bringen würde.
    Denn eins war sonnenklar: Er würde nichts mehr von ihr wissen wollen, sobald sie ihm gestand, warum sie den Kontakt zu ihm gesucht hatte. Weil nämlich Leigh ihre Schwester war.
    Ihre Halbschwester, um genau zu sein.

6. KAPITEL
    „Nervös?“, fragte Rafe, während er einen Gang herunterschaltete. Sie waren auf dem Weg zu Primos Haus, zum großen wöchentlichen Familientreffen.
    „Ein bisschen schon“, gab Larkin offen zu. „Deine Großeltern haben so etwas Einschüchterndes an sich. Und dann deine ganzen anderen Verwandten. Für mich sind es ja Fremde.“
    So viele neue Leute kennenzulernen – in Wirklichkeit war das noch ihre geringste Sorge. Viel mehr beunruhigte sie die Befürchtung, dass irgendjemand – aus welchem Grund auch immer – eine Verbindung zwischen ihr und Leigh erkennen könnte. Unter so vielen Dantes auf einem Haufen wäre sie dann bestimmt ihres Lebens nicht mehr sicher.
    Rafe lächelte. „Mach dir bloß keine Sorgen. Die werden eher mich skeptisch beäugen, nicht dich. Ich habe schon ein halbes Dutzend Anrufe von Verwandten bekommen, die sich darum sorgen, was ich mit dir vorhabe. Die haben Angst, dass ich dich verderbe oder so was.“ Mittlerweile hatten sie die Einfahrt erreicht, und er parkte den Wagen ein. „Aber davon abgesehen, ist meine Familie wirklich toll.“
    „Auf jeden Fall ist sie groß.“
    „Macht dich das nervös? Dass es so viele sind?“
    „Alles, was deine Familie betrifft, macht mich nervös.“
    Er musste lachen. „Benimm dich einfach so wie ich, und lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Wenn dich jemand was fragt, was dir nicht passt, brauchst du es nicht zu beantworten.“
    „Na, ob das klappt?“
    Sie stieg aus und strich sich das Kleid glatt. Ein Kleid – so etwas trug sie sonst nie. Nonna und Elia hatten es ihr aufgedrängt, als sie gemeinsam einkaufen waren. Aber, das musste sie sich eingestehen – es stand ihr wirklich gut.
    „Du siehst umwerfend aus.“ Rafe ging um das Auto herum und nahm sie bei der Hand. „Sie werden alle begeistert von dir sein. Genau wie Mamma und

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