Ein verheißungsvolles Angebot
erreicht. Schon im Jahr davor hatte Larkin Pläne für die Zukunft gemacht, wie sie sich diese vorstellte. Zunächst einmal wollte sie ihren Vater finden. Dann wollte sie sich einen Job bei einer Tierschutzorganisation suchen. Denn das war ihre wahre Leidenschaft: Tiere wie Kiko zu retten.
Die Frage war nur: Wie kam sie aus der Falle heraus, in der sie jetzt steckte, ihrer Verpflichtung, Rafe zu helfen? Eigentlich war es ganz einfach. Sie brauchte ihm ja nur zu verraten, dass sie Leighs Schwester – na gut, Halbschwester – war. Dann würde er ihre Verlobung auf Zeit sofort platzen lassen. Anschließend war nur noch die Frage, ob er ihr statt einer finanziellen Entlohnung das geben würde, was sie von ihm wollte, oder ob er es nicht tat. Ende der Geschichte.
Oder sie zog den Plan mit der angeblichen Verlobung noch bis zum Ende durch. Dafür musste sie wissen, wie lange das Spiel noch dauern sollte, und wie er es beenden wollte. Wie sie Rafe kannte, hatte er das bestimmt schon genau geplant.
„Eine letzte Frage habe ich noch“, begann sie.
„Tut mir leid für dich, aber heute beantworte ich keine Fragen mehr. Heute will ich nur noch eins.“ Er stellte das Champagnerglas mit einer Heftigkeit auf dem Tisch ab, dass es vibrierte. „Und das bist du.“
„Ich glaube nicht, dass …“
„Du sollst überhaupt nichts glauben.“ Rafe ging auf sie zu, bis er ihr ganz nahe war. „Mir ist es auch egal, ob du meinen Ring tragen willst oder nicht. Jetzt zählt nur noch eins. Etwas, das du genauso willst wie ich. Etwas, das wir beide vom ersten Moment an wollten.“
Ohne ein weiteres Wort zog er Larkin in seine Arme. Um sie herum drehte sich alles.
„Du willst jetzt mit mir schlafen?“
„Allerdings.“
„Obwohl du damit das Versprechen brichst, das du deinem Großvater gegeben hast?“
Er nahm sie einfach auf die Arme und machte sich auf den Weg zu ihrem Gästezimmer. „Ich breche mein Versprechen nicht. Schließlich habe ich dir den Verlobungsring angesteckt. Wenn du ihn wieder abnehmen willst, ist das deine Entscheidung. Aber was mich betrifft, sind wir offiziell verlobt.“
„Rafe …“
Mit einem Schwung legte er sie aufs Bett und gesellte sich zu ihr. „Willst du wirklich, dass ich aufhöre? Dann musst du es mir sagen.“
Die Stunde der Wahrheit war gekommen. Nein, natürlich wollte sie nicht, dass er aufhörte. Noch vor ein paar Tagen hätte sie es für unmöglich gehalten, mit Leighs Exmann ins Bett zu gehen. Aber jetzt …
Jetzt fehlte ihr die Willenskraft, der Versuchung zu widerstehen. Natürlich war es falsch. Grundfalsch. Und dennoch fühlte es sich richtig an. Die sexuelle Spannung zwischen ihnen war überwältigend und wurde von Sekunde zu Sekunde stärker.
„Nein, ich will nicht, dass du aufhörst“, gab sie zu. „Aber ich möchte auch nicht, dass du es später bereust.“
„Warum sollte ich es bereuen?“ Obwohl es dunkel war, wusste sie genau, dass er in diesem Moment lächelte. „Das baut die Spannung zwischen uns ab.“
„Oder es macht alles nur noch schlimmer.“
Zärtlich küsste er sie auf den Nacken. „Ist das etwa schlimm?“
Sie stöhnte auf. „Das habe ich nicht gemeint.“
„Oder das?“
Seine Küsse ließen sie erzittern. Wie sanft er war, wie zärtlich! „Ich meinte … wenn wir uns trennen. Wenn wir den Plan zu Ende gebracht haben. Dann könnte es …“
„Dann werden wir wenigstens wunderschöne Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit haben.“
„Aber unsere Beziehung ist irgendwann vorbei. Das ist dir schon klar, ja?“
„Ich dachte, das wäre mein Satz“, sagte er zwischen zwei Küssen.
„Ich wollte das nur eindeutig klarstellen.“
„In Ordnung. Da sind wir uns ja einig.“
„Bevor wir weitermachen, gibt es allerdings noch etwas, was ich dir sagen muss.“
Seufzend erhob sich Rafe und schaltete die Nachttischlampe an. Helles Licht erfüllte das Zimmer.
„Das ist jetzt ein schlechter Zeitpunkt?“, murmelte sie schuldbewusst.
„Ach nein, überhaupt nicht.“
Verlegen strich sie sich übers Haar. „Könntest du das Licht vielleicht wieder ausmachen?“
„Warum?“
„Im Dunkeln fällt es mir leichter, dir zu sagen, was ich …“
„Okay.“ Ein Klick und die beruhigende Dunkelheit umfing sie. „Jetzt leg los.“
„Ich bin der Meinung, du solltest es wissen. Vielleicht möchtest du es ja gar nicht mehr, wenn …“
„Himmel, Larkin. Jetzt aber raus mit der Sprache.“
„Ich … ich habe so etwas noch nie getan“, sagte
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