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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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sein Gesicht.
    »Und das nicht erst seit gestern«, fuhr sie fort. »Was du nicht von meiner Familie oder von mir direkt erfahren hast, hast du aus meinen Romanen gefolgert. Wer ich bin. Was mir wichtig ist.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Aber ich weiß nichts über dich … außer den winzigen Bröckchen, die du mir ab und zu hinwirfst.«
    Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und fühlte sich sichtlich unwohl. »Verstehst du denn nicht?«, fuhr sie fort. »Wie kann ich dir eine gute Frau sein, wenn du mir so viel von dir vorenthältst? Wenn du mir nicht vertrauen willst? Du hast die Papiere gestohlen, um deinen Vater zu rächen, und mich in dem Glauben gelassen …«
    »Hat Pinter das gesagt?«, unterbrach er sie heiser. »Dass ich diese Papiere wegen meines Vaters gestohlen habe?«
    »Mr Pinter meinte, das, was du gestohlen hast, sei entscheidend dafür gewesen, dass man Sir John Sully vor Gericht bringen konnte. Und dass dein Vater durch eine Investition, zu der Sully ihn verleitet hatte, viel Geld verloren hatte. Er sagte, das sei der wahre Grund gewesen, warum sich dein Vater umgebracht hat.«
    Giles musterte sie finster. »Wie hat er das alles herausgefunden, verdammt?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie erwiderte seinen Blick mit Argwohn. »Er hat nur gesagt, er wisse es aus zuverlässiger Quelle. Wie ich es verstanden habe, war sein Informant jemand, der ein hohes Amt in der Regierung bekleidet. Derjenige wusste jedoch nur, welche Rolle die Papiere gespielt haben, und nicht, woher sie stammten. Das hat Mr Pinter sich zusammengereimt, nachdem er meinen Teil der Geschichte gehört hatte.«
    Als Giles abermals fluchte und den Blick abwandte, erklärte sie rasch: »Du musst dich nicht schämen für das, was du getan hast. Wer könnte es dir verdenken, dass du den Tod deines Vaters gerächt hast? Du hast doch sicherlich nicht gedacht, ich würde es dir verübeln, oder?«
    »Du würdest es mir womöglich verübeln«, entgegnete er mit matter Stimme, »wenn du wüsstest, welche Folgen es haben könnte.«
    Sie atmete tief ein. »Du meinst, wegen dieser Sache in Calais?«
    Er sah sie überrascht an.
    »Komm schon, Giles, ich weiß, dass dort etwas vorgefallen ist, das dich aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Bis zu diesem letzten Abend hatten wir eine wunderschöne Hochzeitsreise. Und Mr Pinter sagte, die Regierung habe Newmarsh mit diesen Papieren dazu gebracht, ihr zu helfen, Sir John Sully an den Galgen zu bringen. Und dass Newmarsh im Gegenzug begnadigt wurde, England aber verlassen musste und seitdem in Frankreich lebt. Es kann kein Zufall sein, dass du mit mir dorthin reisen wolltest.«
    Obwohl Giles fluchte wie ein Bierkutscher, fuhr sie fort. »Du hast Newmarsh in Calais getroffen, nicht wahr? Und er hat dir etwas gesagt, das dir Sorgen bereitet.« Sie betete, dass sie richtig lag, denn wenn nicht, musste sie schlimmere Gründe für Giles’ Verschwinden an jenem Abend in Betracht ziehen.
    Er starrte sie eine ganze Weile an. »Ich hätte wissen müssen, dass du dich nicht aus meinen Angelegenheiten heraushalten würdest. Es ist einfach nicht deine Art, einen Mann in Ruhe zu lassen und ihm zu erlauben, seine Fehler für sich zu behalten …«
    »Du hast keine Fehler!«, protestierte sie. »So gut kenne ich dich inzwischen.«
    »Dann kennst du mich nicht gut genug.« Er ging zum Fenster und schaute nach draußen. »Newmarsh hat herausgefunden, dass ich derjenige war, der die Papiere gestohlen hat.«
    Ihr schlug das Herz bis zum Hals. »Bitte sag mir, dass er nicht durch meinen Roman daraufgekommen ist!«
    »Nein, damit hatte es nichts zu tun. Ich bezweifle, dass er jemals etwas anderes liest als Startlisten von Pferderennen.« Er atmete tief durch. »Mein Bruder hat ihm versehentlich einen Tipp gegeben. Und jetzt droht Newmarsh, mit der Sache an die Presse zu gehen, wenn ich die Regierung nicht dazu bringe, ihn wieder ins Land zu lassen.«
    Ihr zog sich der Magen zusammen. »Oh Gott! Wie sollst du das denn anstellen?«
    Giles schwieg eine Weile. »Newmarsh hofft, dass ich … meine Beziehungen spielen lasse.«
    Sie ging noch einmal in Gedanken durch, was Mr Pinter ihr berichtet hatte. »Du meinst Lord Ravenswood? Hast du dich deshalb heute früh mit ihm getroffen?«
    Giles drehte sich ruckartig zu ihr um. »Woher weißt du das nun wieder, verdammt?«
    »Mr Pinter ist dir gefolgt.«
    »Na, großartig!«, schnauzte Giles. »Ich lasse offensichtlich nach. Ich habe nicht gemerkt, dass der Mistkerl in der

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