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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Letzte, was er gewollt hatte. Minerva hasste es fast ebenso sehr wie er, zu etwas gezwungen zu werden. Sie würde mit Sicherheit stur bleiben.
    »Wenn du dich halb nackt mit dem Mann auf dem Boden wälzen willst, kann ich dir nur raten, ihn zu heiraten«, erklärte ihre Großmutter streng.
    »Ich würde ihn lieber erschießen«, brummte Stoneville. »Entweder jetzt gleich oder morgen in aller Frühe.«
    »Du wirst Giles kein Härchen krümmen!«, fuhr Minerva ihn an. »Hör auf mit dem Unsinn!« Sie ging auf ihren Bruder zu und schob die Waffe zur Seite.
    Ein Schuss löste sich, und die Kugel schlug wenige Zentimeter von Giles’ Kopf entfernt in den Boden ein.
    Giles sprang auf. »Was zum Teufel …«
    »Tu das nie wieder!«, brüllte Stoneville seine Schwester an und erbleichte. »Dieses Gewehr hat einen äußerst empfindlichen Abzug, Himmelherrgott!«
    »Willst du mich unbedingt tot sehen, Minerva?«, knurrte Giles.
    »I-ich dachte, das Gewehr wäre nicht geladen«, sagte sie mit aschfahlem Gesicht.
    Giles baute sich vor ihr auf. »Wenn das nächste Mal jemand eine Waffe auf mich richtet, lässt du mich das bitte regeln, ja?«
    »Du hast ja nichts geregelt!«, erwiderte Minerva. »Du hast nur dagelegen und ein Gesicht gemacht, als dächtest du, dein letztes Stündlein hätte geschlagen.«
    »Es war ja auch verdammt knapp! Deinetwegen wäre ich wirklich fast gestorben!«
    »Mund halten, alle beide!«, rief Mrs Plumtree. »Großer Gott, ihr klingt ja jetzt schon wie ein altes Ehepaar.« Sie sah Giles an, der sich damit abmühte, seine Reithose anzuziehen. »Werden Sie sie heiraten?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Giles, und Minerva erklärte im selben Moment: »Dazu besteht kein Grund.«
    Sie sah ihrer Großmutter in die Augen. »Das ist alles ein schreckliches Missverständnis. Wir sind lediglich im Teich geschwommen und haben ein Picknick veranstaltet. Dann sind wir eingedöst. Ich bin immer noch unberührt.«
    »Spar dir deine Worte!« Giles zog sich sein Hemd über. »Sie glauben dir ohnehin nicht.«
    »Wie habt ihr uns überhaupt gefunden?«, fuhr Minerva fort, ohne Giles’ Bemerkung zu beachten.
    »Dieser vermaledeite Mr Pinter hat Mr Masters im Auftrag von Großmutter nachspioniert«, sagte Celia. »Er ist ihm heute Morgen zum Gut gefolgt.«
    Giles stöhnte abermals. Als Mrs Plumtree ihm erzählt hatte, sie wolle seine Finanzen von Pinter überprüfen lassen, war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass der Mann so weit gehen würde. Und warum hatte er, Giles, seinen Verfolger eigentlich nicht bemerkt?
    Er wusste, warum: weil er nur an eines gedacht hatte, daran, Minerva wiederzusehen und ihr die Kostprobe zu geben, die sie hatte haben wollen. Die sie beide hatten haben wollen.
    Verdammt, das kam davon, wenn man mit dem Unterleib dachte!
    Minerva sah ihre Großmutter verblüfft an. »Warum hast du Mr Pinter auf Giles angesetzt?«
    »Um mich zu vergewissern, dass er gut genug für dich ist«, entgegnete Mrs Plumtree etwas nervös.
    »Verstehe.« Minerva stemmte die Hände in die Hüften. »Und was hat dieser Schnüffler herausgefunden?«
    »Mr Masters ist finanziell gesund und in seinem Beruf sehr erfolgreich. Er baut sogar gerade ein Haus am Berkeley Square. Du siehst also, mein Mädchen, dass er dich nicht wegen deines Geldes heiraten will. Es gibt keinen Grund, ihn nicht als Ehemann zu akzeptieren.«
    »Doch, es gibt einen ziemlich guten Grund«, sagte Minerva bestimmt. »Er wird dazu gezwungen. Und ich möchte keinen Mann haben, der dazu gezwungen werden muss, mich zu heiraten.«
    »Aber das stimmt doch gar nicht!«, rief Mrs Plumtree. »Er
möchte
dich heiraten. Es ist ihm ernst. Er hat es mir selbst an dem Tag versichert, als ihr eure Verlobung bekannt gegeben habt.«
    »Natürlich hat er es dir versichert. Das war so abgesprochen.« Minerva seufzte. »Nimm es mir nicht übel, Großmutter, doch es war alles nur eine List, um …«
    »Mich dazu zu bringen, mein Ultimatum zurückzunehmen«, sagte Mrs Plumtree. »Ich weiß. Er hat es mir erzählt. Und er hat mir erklärt, dass es für ihn nicht bloß eine List ist und er dich wirklich heiraten will.«
    Giles fluchte leise vor sich hin. Schlimmer konnte es wohl kaum noch werden.
    »
Was
hast du ihr gesagt?«, fuhr Minerva ihn an.
    Er trat zu ihr und fasste sie am Arm. »Würden Sie uns kurz entschuldigen? Ich denke, ich muss ein Wörtchen mit meiner Verlobten reden.«
    Minerva schwirrte der Kopf, als sie in den Wald gingen. Warum hatte Giles Großmutter

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