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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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fal­len. »Was ist da­nach pas­siert?«
    Der jun­ge Mann ging an ein Re­gal aus grob zu­ge­haue­nen Bret­tern, das noch wei­te­re, ähn­li­che Bän­de ent­hielt, und zog einen da­von her­aus. Er dreh­te sich um und leg­te ihn vor den Be­am­ten. »Was du ge­le­sen hast, war das Buch der Ba­ra­boo. Du sag­test, du woll­test al­les über das Schiff wis­sen. Die­ser Band ent­hält das ers­te Buch von Mo­mus. Ich glau­be, es han­delt von der Lan­dung.«
    Der Be­am­te run­zel­te die Stirn. »Du weißt es nicht?«
    Der jun­ge Mann er­rö­te­te. »Ich bin nur ein Pries­ter­lehr­ling, Be­am­ter Shim­siv. Möch­test du viel­leicht mit dem Ober­pries­ter un­se­res Or­dens spre­chen, dem Großen Warz?«
    »Warz?«
    Der jun­ge Mann nick­te. »Er ist das letz­te le­ben­de Mit­glied der Trup­pe, die mit der Ba­ra­boo ge­flo­gen ist. Bit­te fol­ge mir.«
    Er dreh­te sich um, ging in den hin­te­ren Teil des Raum­es und blieb ne­ben ei­nem Vor­hang mit schwarz-weißem Dia­man­ten­mus­ter ste­hen. Horth Shim­siv wuch­te­te sei­ne Mas­sen vor­wärts und strich sei­ne Uni­form glatt, wäh­rend er auf die Tür zu­ging und ne­ben dem Pries­ter­lehr­ling ste­hen­blieb. Der jun­ge Mann hob den Vor­hang und steck­te sei­nen Kopf dar­un­ter. »Großer Warz?«
    »Was gibt’s, Schuld­schein?« Die Stim­me klang hoch und ris­sig.
    »Der Be­am­te von der Ad­mi­ra­li­tät wünscht dich zu spre­chen.«
    »Schick ihn rein, schick ihn rein.«
    Horth folg­te dem Lehr­ling in einen klei­nen, dunklen Raum. Am ent­ge­gen­ge­setz­ten En­de saß ein win­zi­ger Pen­di­ier, mit dem schon be­kann­ten schwarz-wei­ßen Dia­mant­mus­ter an­ge­tan. Vor dem be­que­men Ses­sel aus Flecht­werk des al­ten Pries­ters stand ein nied­ri­ger Tisch, auf wel­chem drei Kar­ten la­gen: zwei Bu­ben und ein Herz-As. »Ich ha­be das ers­te Buch ge­le­sen, Herr Warz, doch ich ha­be im­mer noch nicht er­fah­ren, was ich über die Bruch­lan­dung wis­sen muß.«
    Der Pen­di­ier lehn­te sich in sei­nen Ses­sel zu­rück und streck­te ei­ne Hand aus. Horths Ge­sicht ver­fins­ter­te sich, und er leg­te ein paar Kup­fer­ne hin­ein. »Vie­len Dank auch, äh …?«
    »Horth Shim­siv.«
    »Ja. Set­zen Sie sich bit­te.«
    Horth fand einen gro­ben, höl­zer­nen Sche­mel vor dem Tisch und setz­te sich. »Was war mit der Bruch­lan­dung?«
    Warz nick­te. »Ein trau­ri­ger Tag und ein stol­zer Tag.«
    »Das heißt?«
    Der Ober­pries­ter dreh­te die drei Kar­ten um und schob sie durch­ein­an­der. Als er auf­ge­hört hat­te, la­gen sie in ei­ner ge­ra­den Rei­he da, und er sah Horth an. »Hät­ten Sie Lust, Ihr Glück mit dem As zu ver­su­chen?«
    Horth run­zel­te die Stirn. »Nein, dan­ke. Was war mit dem Auf­prall?«
    Warz seufz­te. »Sie wis­sen, daß die Ba­ra­boo die Um­lauf­bahn er­reich­te?«
    »Das steht nicht im Buch, aber ich ha­be mir et­was Ähn­li­ches ge­dacht.«
    Warz nick­te. »Al­so, als die Fäh­ren be­la­den wa­ren und sich auf dem Weg zur Ober­flä­che be­fan­den, muß die Mann­schaft der Ba­ra­boo her­aus­ge­fun­den ha­ben, worin Karl Arn­heims letz­te Über­ra­schung be­stand. So­bald wir ab­ge­legt hat­ten, woll­te Pi­rat Jon ver­su­chen, mit Hil­fe der Com­pu­ter das Schiff auf Dau­er im Or­bit zu las­sen. Dort muß die Über­ra­schung sich be­fun­den ha­ben. Das Schiff tauch­te weg und ver­brann­te in der At­mo­sphä­re, be­vor die ers­te Fäh­re ge­lan­det war.«
    »Was dann?«
    »Die Fäh­ren hat­ten kaum noch Treib­stoff. Wir konn­ten uns kei­ne phan­ta­sie­vol­len Ma­nö­ver leis­ten, und so gin­gen wir run­ter, wo und wie wir konn­ten. Vier Fäh­ren lan­de­ten ne­ben­ein­an­der nicht weit von hier, bei Tarz­ak. Vier wei­te­re lan­de­ten an ver­schie­de­nen Stel­len im Nor­den, ein paar lan­de­ten west­lich von hier, und ei­ne flog glatt übers Was­ser auf den nächs­ten Kon­ti­nent. Hat uns drei Jah­re ge­kos­tet, wie­der zu­sam­men­zu­kom­men. Da­nach sa­hen auch die Pa­ra­den wie­der bes­ser aus.«
    »Pa­ra­den?«
    Warz hob die Au­gen­brau­en und lach­te. »Pa­ra­den. Wirk­lich – zwan­zig Mi­nu­ten, nach­dem un­se­re vier Fäh­ren un­ten wa­ren, ha­ben wir uns auf­ge­stellt und ei­ne Pa­ra­de ab­ge­hal­ten.«

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