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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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Sienna, die sofort in die Kissen zurücksank. Dann folgte ich ihm in die Küche. Er hatte eine Lampe eingeschaltet, die ein wenig Licht verbreitete. Dort war er. George. Mit dem Gesicht nach unten lag er auf dem Fußboden, in der Hand noch die Luftballons, die ich heute bestellt hatte. Oh nein, nein …, dachte ich.
    Ich rannte zu Sienna zurück und nahm sie wieder in die Arme. Die Trauer überwältigte mich, und mir kamen die Tränen. Ich drückte vorsichtig ihr Gesicht an meine Brust und strich ihr übers Haar. Ich musste sie davor beschützen. Sie retten. Aber es war schon zu spät. Sie hatte es allein durchstehen müssen.
    »Nick, was machst du?«, fragte sie, zog sich hoch und drückte ihre Nase an meine. Ihr Gesicht war ausdruckslos, ihre Stimme klang matt.
    Ich nahm ihr Gesicht zwischen die Hände und küsste sie auf die Nase. »Si, wir müssen einen Krankenwagen und die Polizei rufen, okay? Wir brauchen Hilfe«, flüsterte ich unter Tränen und fühlte mich wieder genauso ratlos wie damals, als George vor mir zusammengebrochen war. Einen Krankenwagen, dachte ich, völlig unsicher, was man in einer Situation wie dieser zu tun hatte.
    »Niemand braucht irgendetwas für meinen Dad zu tun. Wirklich nicht«, erwiderte Sienna und begann zu schluchzen.
    Ich küsste sie wieder auf die Nase, und diesmal presste ich meine Lippen länger auf ihr Gesicht. »Hör zu, du bleibst einfach hier, ja? Leg dich hin. Ich kümmere mich um alles.« Ich kratzte mich am Kopf und fragte mich, was um alles in der Welt ich als Nächstes tun sollte. »Bitte, Sienna – hör mir zu, ja? Ich kümmere mich um dich. Ich rufe jetzt die Leute, die uns helfen können, und dann kommst du mit zu mir, okay? Du musst mit zu mir kommen, das ist das Beste für dich.«
    Endlich hörte sie auf, den Kopf zu schütteln, und legte sich auf das Sofa, erschlagen und erschöpft. Jack hatte bereits die Notrufnummer gewählt und strich jetzt, das Handy ans Ohr gepresst, mit bestürztem Gesicht um George herum.
    Ich eilte in Siennas Zimmer und suchte eine Reisetasche. Als ich eine gefunden hatte, warf ich so viel Kleidung hinein, wie ich fand. Ich konnte nicht klar denken. Ich hielt schon ihren Wintermantel in der Hand, doch dann, als ich ihn hineinstopfen wollte, erstarrte ich. Es war Sommer, verdammt. Zahnbürste. Shampoo. Duschgel …
    Bald schon war die Wohnung voller grüner Overalls, und überall hörte man Klettverschlüsse, die geöffnet und wieder geschlossen wurden. Sienna stand endlich vom Sofa auf und sah zu, wie die Rettungssanitäter verschiedene Tests mit George durchführten und die Finger an seinen Hals legten, um nach dem Leben zu suchen, das doch längst seinen Körper verlassen hatte. Sienna sah zwar zu, sagte aber kein Wort. Ich war mir nicht sicher, ob ich das Ganze von ihr abhalten sollte, ihre Augen bedecken, sie schützen. Also ließ ich sie zuschauen, hielt sie aber dabei die ganze Zeit fest. Ich hatte das Gefühl, dass sie unbedingt wissen musste, dass er in guten Händen war. Sie sagte kein Wort.
    Als George aus der Wohnung geschafft worden war, nahm ich sie mit nach Hause, weg von alldem. Jack kümmerte sich um den Rest. Ich speicherte seine Telefonnummer in meinem Handy und versprach, ihn so bald wie möglich anzurufen und ihm zu berichten, wie es Sienna ging.
    Die Fahrt war schwierig. Das Fahren war schwierig. Nachdem ich Sienna endlich überredet hatte einzusteigen, begann sie wieder zu zittern, doch nicht etwa, weil sie gefroren hätte. Es war der Schock, der das Zittern verursachte. Sie schaute eine Ewigkeit aus dem Fenster, ohne ein Wort zu sagen, bis wir in meine Einfahrt einbogen.
    »Er ist tot, Nick, oder?«
    Ich holte tief Luft und stellte den Motor ab. »Ja, Si, das ist er. Es tut mir so leid.«
    Sie nickte nur und öffnete die Tür. Etwas Eigenartiges war über mich gekommen. Meine Tränen waren getrocknet, die Panik hatte sich gelegt. Ich musste für sie da sein, und das ging nicht, wenn ich zusammenbrach. Ich musste stark sein. Irgendwie würde ich es schaffen.
    In dieser Nacht schlief sie bei mir im Bett. Sie weigerte sich, etwas zu essen, und kroch in ihren Straßenkleidern unter die Bettdecke. Sie war zu erschöpft, um den Schlafanzug anzuziehen. Wir schalteten einfach das Licht aus und lagen ganz still da. Ihr Atem ging normal, während sie alles auf sich wirken ließ. Ich wollte sie nicht durch Worte ablenken, also sagte ich nichts. Dann schob ich mich unter Siennas Körper und legte wieder die Arme um sie, hielt

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