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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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ist.“
    „Vielleicht sind die Remanenten doch nicht ohne Nebenwirkungen“, merkte ich an. „Ihr werdet wohl kaum irgendwelche Psychopathen eingestellt haben, oder?“
    Eine unbehagliche Stille senkte sich über unseren Tisch. Julian antwortete mir nicht.
    „Hat sie vielleicht Recht?“ Johannes hatte sich zu Julian vorgebeugt und sah ihn abwartend an.
    Julian zuckte mit den Schultern. „Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Wir vermuten eher, dass das Verhalten mit dem ungeheuren Leistungsdruck in Zusammenhang steht, dem das wissenschaftliche Team permanent ausgesetzt ist.“
    „Aber ich verstehe das doch richtig. Wenn es uns nicht gelingt, die Remanenten erfolgreich herzustellen, haben wir über dreihundert Millionen verloren.“ Johannes wartete ungeduldig auf eine Antwort.
    „Nicht nur wir“, beeilte sich Julian, zu sagen. „Auch der Konzern Le Maas-Heller ist an unserem Vorhaben beteiligt. Die haben ebenfalls viel investiert. In dem Vorhaben stecken bislang insgesamt rund fünfhundert Millionen Euro.“
    Le Maas-Heller – der Name ließ mich schlagartig nüchtern werden. Ich dachte an die wortreiche Entschuldigung von Dr. Cunningham als er uns in Frankreich als Abgesandter der Firma aufgesucht und sich von Professor Brunner distanziert hatte. Jenem Professor Brunner, der mich gefoltert hatte und der für die Schussverletzung von Johannes verantwortlich gewesen war. Jenem Professor Brunner, der veranlasst hatte, dass das Wohnhaus meiner Oma angezündet worden war. Der Le-Maas-Heller-Konzern hatte das abgebrannte Haus meiner Großmutter bezahlt. Und dieser Cunningham war mit Clement, Johannes Bruder, befreundet.
    Sicher, das konnten alles nur Zufälle sein - allein ich konnte das nicht glauben.
    Ich blickte in die Gesichter von Johannes und Asmodeo, um mich zu vergewissern.
    Ihr Ausdruck war eindeutig.
    Auch sie glaubten nicht an einen Zufall.
     
    7
     
    Katharina und Vanessa kamen frisch herausgeputzt und bester Laune von der Damentoilette zurück. Sie wollten wieder auf die Tanzfläche und diesmal akzeptierten sie keine Widerrede von den Jungs. Als Erster gab sich Asmodeo geschlagen und folgte Katharina auf die Tanzfläche. Ich nahm Johannes ins Schlepptau.
    Aus meinen Augenwinkeln heraus konnte ich sehen, wie Julian mit sich selbst kämpfte. Und Vanessa stand daneben, als sei sie eine unerfahrene Vierzehnjährige, schüchtern und verlegen. Endlich gab sich Julian einen Ruck und streckte seine Hand aus. Vanessa ergriff sie blitzschnell und ließ sie nicht mehr los. Bald waren auch sie auf der Tanzfläche.
    Julian war trotz seiner Leibesfülle überraschenderweise kein schlechter Tänzer.
    Johannes bewegte sich wie immer - als wäre er schwerelos.
    Und Asmodeo?
    Nun, er tanzte wie der Teufel persönlich.
     
    8
     
    Erdtöne unterschiedlichster Schattierung beherrschten die Steinwüste. Braun waren die Felsen, braun war der vor Trockenheit aufgeplatzte Boden, braun waren die wenigen verdorrten Büsche.
    Die Sonne brannte vom Himmel herab, ließ die Hitze meterhoch über dem Boden flirren. Kein Lebewesen war zu sehen, soweit das Auge reichte.
    Der Himmel selbst war wolkenlos, sein Blau ausgeblichen.
    Die Umschlagstation für die Pipeline lag auf einer kleinen Anhöhe. Sie bestand aus ein paar Schuppen und einem heruntergekommenen Holzhaus, an das eine breite Veranda angebaut war. In beide Richtungen fraß sich eine Schotterpiste kilometerweit zwischen kargen Hügeln in den Horizont hinein.
    Die drei Killer hatten es sich im Schatten gemütlich gemacht. Sie mussten warten.
    Die Luft war trocken, sie roch nach Staub. Bei jedem Windhauch mischte sich eine weitere Duftnote unter das erdige Aroma. Sie war süßlich, schwer und zeugte von Vergänglichkeit.
    Das aufgeregte Summen von Fliegen drang durch die halb geöffnete Tür der Station.
    Ein untersetzter Mann mit lockigen grauen Haaren lümmelte in einem Campingstuhl auf der Veranda, der schon bessere Tage gesehen hatte. Der Mann trug ausgewaschene Armeekleidung. Alles an ihm verriet den ehemaligen Soldaten. Er hatte seine große Automatikpistole in die wesentlichen Bestandteile zerlegt und säuberte mit einer kleinen Bürste den Lauf. Ab und an blickte er hindurch, war mit dem Ergebnis nicht zufrieden und putzte weiter. Er wischte sich die Schweißperlen von der Stirn, die die sengende Hitze dorthin gezaubert hatte.
    „Merde“, sagte er leise und widmete sich erneut seiner Waffe.
    Sein Kollege, der rechts neben ihm auf den Stufen der Veranda hockte,

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