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Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Titel: Eine Braut fuer den italienischen Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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um und lachte glücklich. „Es gefällt mir nicht, ich liebe es!“
    „Ausgezeichnet. Dann probieren wir gleich noch die anderen Kleider, die ich für Sie bereitgelegt habe.“
    Als Ana die Boutique verließ, hatte sie vier Kleider erstanden, dazu einige Röcke mit passenden Oberteilen, drei Paar Schuhe und sogar ein Paar silberfarbene Stilettos, gegen die sie sich zunächst gesträubt hatte. Doch Feliciana hatte ihr erklärt: „Ihr Mann ist gut zehn Zentimeter größer als Sie, Sie können sich Absätze leisten.“
    Vermutlich werde ich damit auf die Nase fallen, dachte Ana, die noch nie hochhackige Schuhe getragen hatte, und kicherte, was sonst gar nicht ihre Art war. Doch in diesem Augenblick fühlte sie sich ausgesprochen weiblich und sogar ein wenig frivol. Sie hatte beim Einkaufen so viel Spaß gehabt wie lange nicht mehr, hatte den Nachmittag genossen und konnte es kaum erwarten, sich Vittorio in ihrer prächtigen Robe zu zeigen.
    Als sie jedoch am Freitagabend auf der obersten Treppenstufe stand, im Begriff, ins Foyer hinabzugehen, war sie nicht mehr so zuversichtlich, vor Aufregung war ihr sogar ein wenig übel. Würde ihm ihre veränderte Aufmachung gefallen, oder interessierte er sich gar nicht dafür? Es musste ihr endlich gelingen, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Die Gleichgültigkeit, die er ihr in den letzten Tagen entgegengebracht hatte, konnte sie nicht länger ertragen. Bisher war sie nur dem Namen nach seine Ehefrau. Das wollte sie in dieser Nacht ändern!
    Sie beugte sich über das Treppengeländer und sah nach unten. Vittorio stand am Fuß der Treppe und wartete auf sie. Er trug einen maßgeschneiderten Anzug aus grauer Seide, hatte eine Hand auf das Treppengeländer gelegt und trommelte ungeduldig mit den Fingern darauf.
    „Ana?“, rief er. „Bist du fertig? Die Gäste kommen gleich.“
    „Ja, ich bin so weit“, antwortete sie mit einem leichten Zittern in der Stimme.
    Vittorio hörte, dass Ana die Treppe herunterkam, doch er wandte sich nicht gleich zu ihr um. Erst musste er sich gegen den Anblick wappnen, den sie ihm heute bieten würde. Mit ihrer Garderobe hatte sie ihn bisher nicht beeindruckt, ihr Brautkleid war ein modischer Fehlgriff gewesen. Aber zugegeben, Chic und Eleganz hatten nicht zu den Kriterien gehört, nach denen er seine Frau ausgewählt hatte.
    Jetzt überlegte er, wieso er sie überhaupt geheiratet hatte. Außer einem Erben hatte er sich geschäftliche Vorteile davon versprochen, die nötige Ehefrau hatte er lediglich als Mittel zum Zweck angesehen. Was es bedeuten würde, sein Leben mit ihr zu teilen, hatte er überhaupt nicht bedacht. Inzwischen wusste er, wie verletzlich Ana war, wie herrlich sie sich in seinen Armen anfühlte, wie sehr sie ihn begehrte. Ihm war klar geworden, dass „Objekt“ und „Ehefrau“ zwei miteinander unvereinbare Begriffe waren.
    Ana war ein Mensch. Nicht nur irgendeiner, sondern seine Ehefrau. Seine Aufgabe war es, sie zu beschützen und mehr als alle anderen zu schätzen. Er sollte sie lieben – dabei hatte er nicht die leiseste Idee, was er überhaupt mit ihr anfangen sollte! Aus diesem Grund war er ihr in der letzten Woche beständig ausgewichen.
    Sein Plan war es gewesen, eine geschäftliche Beziehung zu leben. Mittlerweile stießen ihn die kaltherzigen Bedingungen ab, auf denen er bestanden hatte. Das bedeutete jedoch nicht, dass er Ana liebte, dazu war er nicht fähig. Sein Leben lang hatte er Liebe bewusst gemieden und sich ausschließlich der Aufgabe gewidmet, Cazlevara-Wein anzubauen und zu vermarkten, seinen Verpflichtungen als Conte gerecht zu werden, seinen Einflussbereich auszuweiten und alle familiären Probleme hinter sich zu lassen. Die Frauen, mit denen er sich gelegentlich eingelassen hatte, hatten sein Herz nie auch nur berührt.
    Ana dagegen … Mit ihrer offenen Art, den sanften grauen Augen und ihrer Verletzlichkeit war es ihr gelungen, seinen Schutzwall zu durchbrechen. Vielleicht traute er sich gerade deshalb nicht, mit ihr zu schlafen, aus Angst davor, sie zu verletzen.
    Meine Liebe könnte sie zerstören und auch unsere Ehe, dachte er.
    „Vittorio?“ Ana musste schon eine Weile hinter ihm gestanden haben, während er noch seinen düsteren Gedanken nachhing. Er wandte sich zu ihr um.
    „Guten Ab…“ Mehr brachte er nicht über die Lippen. Sein Kopf war wie leer gefegt. Vor ihm stand eine umwerfend schöne Frau, ein lieblicher Traum in Weiß. Nein, nicht lieblich! Vielmehr erdverbunden, stark und

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