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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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wäret ihr sehr willkommen, Mylady.«
    Murie wirbelte zu Cecily herum und zog eine Augenbraue hoch.
    »Ich hole mir jetzt einen Besen und fege das klamme Stroh aus der Kammer. Mag sein, dass wir erst morgen frische Binsen ausstreuen können, aber wenigstens riecht die Kammer dann nicht mehr so übel«, meinte Cecily niedergeschlagen und eilte aus dem Schlafgemach.
    Murie legte die Leinenlaken zurück in die Truhe, um sie vor Schmutz zu schützen. Nachdem sie sich aus ihrer gebückten Haltung erhoben hatte, sah sie sich abermals in der Kammer um. Ihr Blick fiel auf die Männer, die den Bettrahmen richteten, und sie eilte zu ihnen. »Wartet! Ich würde gern noch die Vorhänge abnehmen, bevor ihr den Baldachin wieder aufbaut.«
    »Macht Euch keine Mühe. Das erledigen wir für Euch, Mylady«, erbot sich einer der Männer und schickte sich an, den Vorhang von dem Stück Rahmen zu lösen, das er gerade in der Hand hielt. Die anderen Bediensteten folgten seinem Beispiel, bis sich rings um das Bett kleine Berge Vorhangstoff türmten. Sie bewältigten die Aufgabe um einiges schneller, als ihr das je gelungen wäre, registrierte Murie dankbar. Zumal es noch genügend andere Dinge in der Kammer zu tun gab.
    Sie überließ die Diener ihrer Arbeit, glitt aus der Kammer und zur Treppe, wo sie Cecily begegnete, die sich einen Besen besorgt hatte.
    »Weißt du zufällig, was sie mit den Fellen und Kissen gemacht haben, die im Wagen lagen?«, erkundigte sich Murie. Emilie hatte ihr die Sachen in dem Wagen freundlicherweise für die Weiterfahrt von Reynard nach Gaynor überlassen. So könnten sie und Balan die wärmenden Decken wenigstens in der ersten Nacht benutzen und sie am nächsten Tag dem Kutscher mitgeben, wenn er nach Reynard zurückführe.
    »Ich glaube, sie liegen noch im Wagen«, sagte Cecily.
    Mit einem kurzen Kopfnicken glitt Murie an der jungen Frau vorbei. »Ich finde sie schon. Fang du an, die Binsen auszufegen.«
    Der große Saal war menschenleer, als Murie ihn passierte. Die Hausangestellten und Wachleute gingen wieder ihren angestammten Aufgaben nach, die sie mit Ankunft ihres Lords unterbrochen hatten. Sie begegnete niemandem, bis sie auf halbem Wege im Schlosshof auf zwei Männer traf, die ihr entgegengelaufen kamen.
    »Seid Ihr auf der Suche nach Eurem Gemahl, Mylady?«, fragte einer der Männer und fügte hinzu: »Ich bin Erol, Mylady.«
    »Guten Abend, Erol.« Murie schenkte ihm ein Lächeln, ehe sie entgegnete: »Nein. Ich bin nicht auf der Suche nach meinem Gemahl.«
    »Was sucht Ihr dann hier draußen, Mylady?«, wollte der andere wissen. »Vielleicht können wir Euch bei Eurer Suche behilflich sein … Oh verzeiht, ich bin Godart.«
    »Guten Abend, Godart. Ich halte nach dem Wagen Ausschau, auf den meine Truhen geladen sind. Er steht vermutlich in der Nähe der Stallungen, nicht wahr?«
    »Ganz recht«, antworteten die Männer wie aus einem Munde.
    »Gibt es etwas, das Ihr aus dem Wagen benötigt? Wenn Ihr wollt, können wir es für Euch holen«, erbot sich Erol.
    »Oh nein«, sagte Murie rasch. »Ich möchte euch keine Mühe machen oder euch von eurer Arbeit abhalten. Ich erledige das lieber allein.«
    »Es sind keine Mühen für uns«, versicherte ihr Godart.
    »Nein, ganz und gar nicht«, bekräftigte Erol.
    Ein nachsichtiges Lächeln auf den Lippen, schüttelte Murie den Kopf. Offensichtlich waren die Männer erpicht darauf, ihr zu Diensten zu sein. Sie vermutete, dies habe mehr mit dem Umstand zu tun, dass es auf Gaynor nur wenige Frauen gab. Soweit sie wusste, waren die beiden Töchter von Gatty die einzigen ledigen weiblichen Wesen im Schloss. Und vermutlich machten sämtliche Garnisonssoldaten den beiden schöne Augen.
    Kurz darauf erreichte sie die Stallungen und rauschte ins Innere, beseelt von dem Wunsch, jene Sachen zu finden, derentwegen sie gekommen war. Doch stattdessen entdeckte sie Balans Schwester, die auf einem der hölzernen Gatter saß, neben ihr Gattys Sohn Frederick. Die beiden schauten zu, wie Habbie Balans Hengst striegelte.
    Das Mädchen schwatzte angeregt mit dem Stallmeister und bemerkte deshalb nicht, dass Murie und die Männer hereinkamen. Als Juliana einen Blick auf ihre frischgebackene Schwägerin erhaschte und von dem Gatter glitt, um in Windeseile das Weite zu suchen, war Murie nah genug, um sie am Arm zu packen und festzuhalten.
    »Mylady!«, entfuhr es Habbie überrascht. Sein Blick wechselte zwischen ihr und dem zappelnden Mädchen, dessen Arm Murie fest umklammert

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