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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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verbarg sich ein weicher Kern. Insgeheim schwor sich Murie, alles dafür zu tun, dass Juliana sich geliebt und angenommen fühlte, etwas, das ihr nach dem Tod ihrer Eltern versagt geblieben war.
    »Ich hoffe, Murie hat dafür gesorgt, dass der Koch eine warme Mahlzeit auf den Tisch bringt. Ich sterbe vor Hunger«, brummte Osgoode, als sie die Stufen zum Schlossportal hochstiegen.
    »Da bin ich mir sicher, denn sie hat gewiss auch Hunger«, murmelte Balan und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Er war nicht minder hungrig. Und ziemlich erschöpft. Die Woche in Reynard, wo er vor Sorge um seine junge Frau fast verzweifelt wäre, hatte ihren Tribut gefordert. Balan hatte einige schlaflose Nächte damit zugebracht, an Muries Bett zu sitzen und mitansehen zu müssen, wie sie in ihren Fieberträumen mit Dämonen kämpfte, während ihr Körper sich gegen das Gift auflehnte, das ihr verabreicht worden war. Er hatte versucht, sie zu trösten, wenn sie um ihre Eltern weinte, sie zu besänftigen, wenn sie im Schlaf plötzlich aufschrie und vor den Dämonen in ihren Albträumen zu fliehen versuchte, er hatte sogar mit ihr geplaudert, über Dinge, die sie mochte oder verabscheute. Als sie genesen war, konnte sie sich nicht mehr daran erinnern.
    In dieser schlimmen Zeit war Balan sich mehrerer Dinge bewusst geworden. Seine Gemahlin war so weichherzig, wie er vermutete, intelligenter, als er gedacht hatte, und es war ihr auf sonderbare Weie geglückt, sich einen Platz in seinem Herzen zu erobern. Zwar hatte er ihre Verbindung so eingeschätzt, dass sie gut miteinander auskommen könnten, ansonsten hätte er sie niemals geheiratet, doch jetzt fühlte er im Innersten, dass er sich mehr wünschte als ein gutes Auskommen mit Murie. Sie sollte ihn lieben, das war sein Wunsch. Balan fühlte sich nicht verpflichtet, ihre Liebe zu erwidern, denn die Liebe war eine über die Maßen weibliche Gefühlsregung und eine, in die er sich besser nicht verstricken ließ. Er wünschte sich jedoch, dass sie ihn liebte. Gleichzeitig zermarterte er sich das Hirn, wie er es anstellen konnte, dass seine Gemahlin tiefe Gefühle für ihn hegte.
    »Wenn es hier etwas zu beißen gibt«, meinte Osgoode spitzfindig und riss Balan aus seinen Gedanken, »dann möchte ich wetten, es ist ein Gericht mit Fisch.«
    Daraufhin entfuhr Balan ein harsches Lachen, zumal kaum Zweifel daran bestand, dass es Fisch geben würde. Anselm hatte ihnen bereits berichtet, dass die Männer während seiner Abwesenheit keine Gelegenheit gehabt hätten, der Jagd zu frönen. Nichts anderes hatte er erwartet.
    Als sie den Saal betraten, empfing sie gespenstische Stille, die große, langgestreckte Halle lag menschenleer. Balan vermochte sich an Tage zu erinnern, als die Wände unter dem Schwatzen und Lachen der Schlossbewohner erzitterten, die ihrem geschäftigen Treiben nachgingen. Die Pest hatte das alles geändert. Er sehnte sich nach jenem Tag, an dem es wieder so sein würde – und mit Muries Hilfe lag dieser Tag hoffentlich nicht mehr allzu fern.
    Die beiden Männer gingen zu der Tür, die in den Küchentrakt führte, wo sie hofften, eine Mahlzeit vorzufinden. Abrupt blieben sie stehen, als die Tür vor ihnen aufschwang und Clement den Kopf herausstreckte.
    »Oh. Ihr seid zurück«, sagte der Koch, sobald er sie erspähte. »Gut. Ich habe Fisch über dem Feuer gegart, denn Eure Gemahlin meinte, Ihr wäret nach Eurer Rückkehr beide hungrig.«
    »Wo ist meine Gemahlin?«, erkundigte sich Balan und runzelte die Stirn, als der Koch ihm eine Antwort schuldig blieb und in der Küche verschwand. Er drängte zur Küchentür und stockte in der Bewegung, als diese erneut aufschwang und Clement heraustrat, drei aufeinandergestapelte Holzbretter mit Bratfisch in den Händen balancierend.
    »Mylady ist oben und richtet den Söller für die Nacht her«, antwortete Clement und drückte Balan das Essgeschirr in die Hand. »Ihr mögt sie wissen lassen, dass das Essen fertig ist, bevor es kalt wird. Ich habe die Küche zu putzen.«
    Kaum hatte Balan die Teller in Empfang genommen, machte Clement auf dem Absatz kehrt und marschierte zurück in sein kleines Reich.
    »Er wird mit jedem Tag, der verstreicht, selbstherrlicher«, grummelte Osgoode und nahm seinem Cousin einen der schweren holzgeschnitzten Teller ab.
    Balan zuckte achtlos mit den Schultern. »Er versucht, mit den paar Vorräten, die wir haben, sein Bestes zu geben, und alle stöhnen über das Ergebnis seiner Bemühungen.«
    »Ganz

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