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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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zurückholen – und für Generationen den Fluch über unsere Familie bringen.
    Amma und ich, wie wir gemeinsam dieselben Worte über den leblos daliegenden Ethan Lawson Wate sprechen – unseren Ethan.
    Wie seine Augen sich öffnen und Onkel Macons Augen sich schließen.
    Abraham, wie er vor dem Buch steht, während in der Ferne das vom Feuer bedrohte Ravenwood zu sehen ist. Wie sein Bruder Jonah ihn anfleht aufzuhören, kurz bevor Abraham ihn tötet .
    Das alles zog vor meinenAugen vorüber.
    So viele hatten dieses Buch berührt und daran Schaden genommen.
    Einige davon kannte ich, andere hatte ich nie kennengelernt.
    Ich spürte, wie das Buch sich mit aller Macht gegen mich zurWehr setzte, und schrie auf.
    Ammas Hände legten sich über meine. Dort, wo sie mit dem Leder in Berührung kam, versengte die Hitze ihre Haut.
    Tränen traten in ihreAugen, aber sie ließ trotzdem nicht los.
    »Helft uns!«, rief ich in den Himmel hinauf.
    DieAntwort kam allerdings nicht von oben.
    Genevieve Duchannes stand plötzlich in der Dunkelheit – so nahe, dass ich ihre verschwommenen Umrisse fast berühren konnte.
    Gib es mir .
    Amma sah sie ebenfalls, das verriet mir ihr entsetztes Gesicht.Aber ich war die Einzige, die Genevieve kelten hörte.
    Ihre langen roten Haare wehten in einerWeise imWind, die zugleich unmöglich und doch natürlich erschien.
    Ich werde es mitnehmen. Es gehört nicht in diese Welt. Das hat es noch nie.
    Ich wollte ihr das Buch geben, damit sie es Ethan bringen konnte.
    Aber Genevieve war eine Dunkle Caster. Ein Blick in ihre gelbenAugen genügte, um mich daran zu erinnern.
    Amma zitterte am ganzen Leib.
    Genevieve streckte die Hand aus.Was, wenn ich die falsche Entscheidung traf? Dann würde Ethan das Buch nie bekommen und ich würde ihn nie wiedersehen …
    Woher weiß ich, dass ich dir trauen kann?
    In GenevievesAugen spiegelte sich ihr ganzer Schmerz wider.
    Das weißt du erst hinterher .
    DieAhnen blickten auf uns herab, aber ihre Mienen verrieten nicht, ob sie uns helfen würden.Ammas Hände brannten und meine mit dazu, und trotzdem war das Buch der Monde für Ethan so unerreichbar, als wäre es noch inAbraham Ravenwoods Besitz.
    Manchmal hatte man nur eineWahl.
    Manchmal musste man einfach springen.
    Oder auch nur loslassen.
    Nimm es, Genevieve .
    Ich zog meine und auchAmmas Hände weg. Das Buch schien zu wissen, dass seine Chance gekommen war, sich endgültig aus unserem Griff zu befreien. Es machte einen Satz, um an der Stelle, an der John und Link standen, den Kreis zu durchbrechen.
    Das grüne Licht glühte weiter und John richtete den Blick auf das Buch. »Vergiss es«, sagte er entschlossen.
    Das Buch prallte gegen das Lichtband und wurde in die Mitte des Kreises zurückgeworfen, wo Genevieve schon dieArme ausstreckte. Ihre schimmernden Hände schlossen sich um das Buch, das bei der Berührung zu erbeben schien.
    Diesmal nicht .
    Ich hielt denAtem an und hörte, wieAmma zu weinen anfing.
    Genevieve drückte das Buch an ihre Brust und im nächsten Moment war sie verschwunden.
    Mein Herz krampfte sich zusammen. »Amma! Sie hat es mitgenommen!« Ich konnte weder denken noch fühlen noch atmen. Ich hatte die falsche Entscheidung getroffen. Ich würde Ethan nie mehr wiedersehen. Meine Knie zitterten, und ich merkte, wie sie nachgaben.
    Da hörte ich ein R eißen und spürte, wie einArm mich um dieTaille packte.
    »Lena, sieh mal.« Das war Link.
    Ich blinzelte dieTränen weg und sah ihn an. Er deutete nach oben.
    Am dunklen Himmel war Genevieve zu sehen. Ihre roten Haare wehten. Sie reichte Sulla das Buch der Monde , die es entgegennahm.
    Genevieve lächelte mich an.
    Du kannst mir vertrauen. Es tut mir leid. So schrecklich leid.
    Sie löste sich in Nichts auf und ließ dieAhnen, die wie Riesen am Himmel thronten, allein zurück.
    Amma presste ihre versengten Hände gegen die Brust und sah zu ihrer Familie hoch, die aus der anderenWelt zu ihr gekommen war. JenerWelt, in der Ethan festsaß.Tränen strömten über ihr Gesicht. Langsam erlosch das grüne Leuchten um uns herum.
    »Ihr bringt meinem Jungen das Buch, nicht wahr?«
    OnkelAbner tippte grüßend an seinen Hut. »Schätze, dafür ist ein Kuchen fällig,Amma. Ein paar der Zitronenbaisers kämen mir gerade recht.«
    Amma unterdrückte ein Schluchzen und konnte sich nicht länger auf den Beinen halten.
    Ich fiel zusammen mit ihr auf die Knie und hielt sie schützend fest. Der R egen erstickte das Feuer und dieAhnen kehrten in ihreWelt zurück.

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