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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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»Selbst wenn alles verkorkst ist.«
    » Was, wenn ich genau das möchte?«
    »Du kannst es nicht. Es ist mein Leben – oder wie auch immer man zu meiner momentanen Existenz sagen will.« Ich drehte mich um und blickte sie an.
    Sie schmiegte den Kopf an meine Schulter und legte ihre Hand gegen meineWange. Etwas, was sie nicht mehr getan hatte, seit ich klein gewesen war. »Du hast recht, es ist dein Leben. Und ich kann dir deine Entscheidung nicht abnehmen, so sehr ich es mir auch wünsche – und ich wünsche es mir mehr als alles andere.«
    »Das dachte ich mir.«
    Sie lächelte traurig. »Ich habe dich gerade erst zurückbekommen. Ich möchte dich nicht schon wieder verlieren.«
    »Ich weiß. Ich möchte auch nicht von dir weg.«
    Seite an Seite betrachteten wir dieWeihnachtsstadt – vielleicht zum letzten Mal. Ich stellte dasAuto zurück zwischen die Häuser, wo es hingehörte.
    Insgeheim wusste ich, dass wir nie wieder zusammenWeihnachten feiern würden, egal was die Zukunft brachte. Ich konnte bleiben oder fortgehen, so oder so würde ich früher oder später an einem anderen Ort landen. Nichts blieb ewig, wie es war – auch in dieser Parallelwelt von Gatlin nicht. Unabhängig davon, ob mir der R ückweg in mein Leben gelingen würde oder nicht.
    Die Dinge veränderten sich.
    Dann veränderten sie sich wieder.
    Das Leben war nun mal so und da machte derTod keineAusnahme.
    Mom und Lena. Ich konnte nicht beide haben. Jedenfalls nicht in diesem Leben – oder dem, was davon übrig war. Die beiden würden sich nie kennenlernen, obwohl ich ihnen alles voneinander erzählt hatte. Seit ich hier war, hatte mich Mom über Lena ausgequetscht, und ich hatte ihr jedenAnhänger an ihrer Kette geschildert; jede einzelne Zeile jedes einzelnen Gedichts, das sie je verfasst hatte; jede Geschichte über die kleinsten Momente, die wir miteinander erlebt hatten – selbst Dinge, die mir gar nicht bewusst in Erinnerung geblieben waren.
    Trotzdem war es nicht dasselbe, wie eine Familie zu sein – oder was immer wir hätten sein können.
    Lena, Mom, Dad und ich.
    Mom und Lena würden nie über mich lachen oder mir etwas verheimlichen oder meinetwegen streiten. Sie waren die wichtigsten Personen in meinem Leben, vor und nach demTod, aber ich konnte nicht beide zusammen bei mir haben.
    Die Gedanken wirbelten durch meinen Kopf und ich schloss dieAugen.Als ich sie wieder öffnete, war Mom weg. Sie schien genau gewusst zu haben, dass ich sie nie verlassen könnte. Dass ich nicht aufstehen und mich losreißen könnte, solange sie noch neben mir saß. Ehrlich gesagt wusste ich selbst nicht, ob ich es fertiggebracht hätte.
    Jetzt würde ich es nie herausfinden müssen.
    Vielleicht war es besser so.
    Ich ließ die beiden Steine in meineTasche gleiten, zog sachte dieTür hinter mir zu und verließ das Haus. Ein Hauch von geschmorten grünenTomaten stieg mir in die Nase, bevor dieTür ins Schloss fiel.
    Ich verabschiedete mich nicht. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es einWiedersehen geben würde. EinesTages, auf irgendeineArt undWeise.
    Außerdem musste ich ihr nichts mehr sagen – nichts, was sie nicht längst wusste. Nichts, was ich ihr sagen konnte, um mich dann trotzdem umzudrehen und dieTür hinter mir zu schließen.
    Sie wusste, dass ich sie liebte. Sie wusste, dass ich gehen musste. Mehr gab es nicht zu sagen.
    Ich weiß nicht, ob sie mir nachgeblickt hatte.
    Ich sagte mir, dass sie es getan hatte.
    Ich hoffte, dass sie es nicht getan hatte.

Der Flussmeister 15.
Kapitel
    Selbst in der An derwelt schienen manche Orte mehr anders zu sein als andere.
    Der Fluss, zu dem Exu mich führte, gehörte zweifellos zu diesen Orten. Er war mit keinem Fluss zu vergleichen, den ich vom Gatlin der Sterblichen kannte.Wie dieWeltenschranke war auch er eine sogenannte Nahtstelle, die zweiWelten zusammenhielt, ohne zu einer der beiden Seiten zu gehören.
    Ich betrat völliges Neuland. Zum Glück schien wenigstens OnkelAbners Krähe zu wissen, wo es langging. Ich hörte Exus Flügelschläge über mir und sah ihn lautlose Kreise am Himmel ziehen. Immer mal wieder ließ er sich auf einemAst nieder, um auf mich zu warten, wenn ich zu weit zurückgefallen war. Ihm schien es nichts auszumachen, mich zu begleiten – er nahm unsere Mission mit Gleichmut hin und stieß nur ab und zu ein lautes Krächzen aus.Vielleicht war er dankbar für dieAbwechslung und die Gelegenheit, mal etwas anderes zu sehen.Was das anging, erinnerte er mich ein bisschen an

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