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Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn

Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn

Titel: Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Lee
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Grund?«
    »Warum sollte ich dir das sagen? Find es doch selbst raus, Faulpelz!«
    »Tu ich ja, Sir, indem ich Sie frage   – ich versuch’s wenigstens.«
    Er grinste spöttisch. »Frechdachs.« Aber als sie sich nicht von der Stelle rührte und auf eine Antwort wartete, sah er sie fester an. »Und dickköpfig. Hm   … Gut, ich kann es dir ruhig sagen. Es gibt noch kein Urteil. Sie warten erst mal das Sicherheitsgutachten ab, dasvon der Baustelle erstellt werden soll. Hat mich auch erstaunt, muss ich dir gestehen. Und ich wusste auch nicht, dass man so einen Typ beauftragt hat, das zu machen   – Kerl namens Easton.« Er sah sie forschend an. »Kennst du den, Kleiner?«
    Ihr Blick verriet nichts. »Den kennt hier jeder, Sir.«
    »Hmpt. Natürlich. Äh   – wo war ich stehen geblieben? Ach ja   – ich komme von der Presse und möchte Mr Harkness und Mr Easton zu der gerichtlichen Untersuchung in Sachen John Wick befragen. Und«, fügte er mit warnend erhobenem Finger hinzu, »ehe du jetzt die zwei kräftigsten Steinmetze holst, um mich rauszuschmeißen, denk bitte daran, dass wir Presseleute, auch wenn wir unbedeutend sind, zur öffentlichen Meinungsbildung beitragen.«
    Trotz ihres Misstrauens war Mary belustigt. »Sie schreiben für ’ne Zeitung?«
    »Ganz genau! Ich wusste doch, dass du schlau bist.«
    »Für welche Zeitung?«
    Er sah sie mit neuem Interesse an. »Na, so was! Wir haben hier einen Kenner der Tagespresse!«
    Sie ärgerte sich. Vielleicht war die Frage doch etwas ungewöhnlich für »Mark« gewesen   …
    »Das erlesene und edle Blatt, für das ich schreibe, ist dem Verbreiten der Wahrheit verpflichtet, widmet sich der Bildung des einfachen Mannes und soll vor allem die Massen ergötzen. Kannst du den Titel erraten?«
    »Nein, Sir.«
    »Ich muss gestehen, dass ich zutiefst enttäuscht bin, junger Mann. Es handelt sich um nichts andres als um
The Eye on London
. Jetzt erkennst du es, oder?«
    Sie verkniff sich ein Grinsen. »Ja, Sir.«
The Eye!
Wie passend. Das Blatt war noch unsinniger als das Gerede dieses Mannes.
    Jetzt sah er sich wieder um, und obwohl er sich ganz ungezwungen gab, hätte Mary wetten können, dass ihm so gut wie nichts entging. »Sag mal, ist der kleine Jenkins nicht in der Gegend?«
    »Jenkins ist verletzt, Sir. Fehlt mindestens eine Woche.«
    »Oje.« Aber er wirkte nicht sonderlich betrübt. »Und wie heißt du?«
    Sie zögerte den Bruchteil einer Sekunde. »Quinn, Sir. Mark Quinn.«
    »Octavius Jones, zu deinen Diensten.« Er schüttelte ihr feierlich die Hand. »Ich glaube, wir können einander nützlich sein, kleiner Quinn.«
    »Sir?«
    »Ein kluger Bursche wie du   … Ich bin sicher, dass du alles Mögliche siehst im Laufe so eines Arbeitstages.«
    »Alles Mögliche von was, Sir?«
    Er grinste wieder und sah sie scharf an. »Das ist genau das, was ich meine. Auf dieser Baustelle stimmt was nicht   – und ich meine nicht nur den Tod von dem Arbeiter. Bestimmt hast du davon auch schon gehört.«
    Mary nickte langsam. Jenkins’ Worte   – »lassen sichimmer gerne schmieren«   – kamen ihr in den Sinn. Sie hatte noch viel aufzuarbeiten, wenn sie der Agentur nützen wollte.
    »Also: Ich bin daran interessiert, die Wahrheit aufzudecken. Wenn du was siehst oder hörst, das dir ungewöhnlich vorkommt, dann will ich davon wissen. Soll dein Schaden nicht sein. Was sagst du dazu?« Er ließ vielsagend ein paar Münzen in der Tasche klimpern.
    Sie nickte und schwor sich insgeheim, Octavius Jones um jeden Preis aus dem Weg zu gehen. Er war einfach ein zu großes Risiko. Sie überlegte gerade, wie sie ihm entkommen konnte, als sie ein verärgertes Rufen aus der Nähe hörte. »Quinn!«
    Sie fuhr ziemlich schuldbewusst zusammen und sah James auf sie zukommen. Sein Ausdruck verhieß nichts Gutes. »Sir!« Ihre Stimme war atemlos, und sie hoffte, dass er es auf Überraschung zurückführte   – und nichts anderes.
    Octavius Jones horchte auf und fuhr zu James herum. »Mr Easton vom Bauunternehmen Easton, wie ich vermute?«
    James sah Mary durchdringend an. »Genug mit dem Herumlungern und Klatschen. Wir müssen an die Arbeit.« Er strich an Jones vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. »Diese Baustelle ist nicht öffentlich. Verschwinden Sie auf der Stelle, Sir, oder ich lasse Sie rauswerfen.«
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir«, schnurrte Jones und lüftete seinen Hut mit besonderer Höflichkeit.»Keine böse Absicht.« Er drehte sich um und zwinkerte Mark zu.

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