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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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negativen
Gefühlsregungen in ihm aus. Nein, er musste sich zu seiner Schande gestehen,
dass er diesen kleinen Schlagabtausch hier draußen nur zu gern fortsetzen
würde, um doch noch all diese Fragen zu stellen, die ihm ungewohnter Weise
förmlich auf der Zunge brannten.
     
    ° ° °
“Oh, belassen wir es lieber dabei, uns immer freimütig zu sagen, was wir
denken, Fiona. Das wäre mir am allerliebsten. Es tut mir ganz gut, wenn ich
mehr Einblick in das Leben der Immaculate bekomme, und es hilft Ihnen
vielleicht, sich mit jemandem über gewisse Themen zu unterhalten, der ein
Außenstehender ist und Dinge vorurteilslos betrachten kann.“, wehrte King die
Entschuldigung sofort ab, damit sie aus gleicher Ebene starten konnten, sich
besser kennen zu lernen.
    Entschuldigungen
waren einfach nicht nötig, wenn sie voneinander wussten, worauf gewisse
Unsicherheiten gründeten.
King lachte amüsiert auf, als Fiona ihm ihren Bruder beschrieb. Er wusste
nicht, ob er einen der besten Enforcer der Garde als handzahm bezeichnen
würde. Immerhin sagte das sehr viel über das Verhältnis der Geschwister aus.
Der Bruder mochte streng und unzugänglich sein, aber er liebte seine Schwester,
das reichte schon, um King für ihn eingenommen zu machen. Alles andere würde
sich schon ergeben, da machte sich King keine großen Sorgen.
    “Natürlich!
Das hätte ich genauso vorgeschlagen. Völlig fremd sind wir uns ja nicht, aber
ich bin Ihrem ältesten Bruder noch niemals persönlich begegnet. Nur Theodor,
der ja die meiste Zeit ein Auge auf Rebeka hat. Das werde ich regeln, keine
Sorge.“
Er lächelte sie zuversichtlich an, weil er sich nicht einmal von einem Krieger
davon hätte abhalten lassen, sich mit Fiona zu treffen, wenn sie das auch
wollte. Sie hatte ihn schon beim letzten Vollmond beeindruckt, obwohl er das
Gefühl zuerst nur auf die aufgeheizte Stimmung der Hochzeitsfeier geschoben
hatte. In den letzten Wochen hatte er dennoch immer wieder an sie denken müssen
und aufmerksam zugehört, wenn Bekky das eine oder andere über Fiona erzählte,
ohne wirklich nach ihr zu fragen. Er war vermutlich zu lange Mönch gewesen und
hatte sich nie zuvor um eine Frau bemüht, da er ja nicht in den richtigen
Kreisen verkehrte. Nun hatte er durch das enge Zusammenleben mit den anderen
Kriegerinnen die Möglichkeit, seine Gefühle zu hinterfragen. Er konnte zwischen
Freundschaft, Kameradschaft und den Banden unterscheiden, die er mit den
anderen Frauen aus der Riege hatte. Was er für Fiona empfand war anders…
ungleich zarter und schwerer zu fassen… aber anders.
    „Oh Gott, ich
kann nur hoffen, dass mein Bruder sich benimmt.“ Fiona rollte mit den Augen,
erwiderte aber noch strahlender das Lächeln, das King ihr schenkte. Er ließ
sich nicht einschüchtern oder bange machen. Natürlich würden ihre Brüder ihm
nie etwas tun, aber es hätte ja durchaus angehen können, dass er solch
komplizierten Familienverhältnissen lieber gleich aus dem Weg ging. King
anzuschwindeln wäre ihr niemals in den Sinn gekommen. Sie würde immer offen und
ehrlich antworten und es würde schön sein, wenn sie in King einen Freund fand,
der das ebenso handhabte.
War Malcolm fort? Fiona verlor einen Augenblick das Gespür für ihren Bruder,
der eben noch deutlich fassbar vor dem Restaurant gestanden haben musste.
Erleichtert atmete sie auf, denn das hieß, dass er sie vielleicht allein
gelassen hatte, denn würde er herein kommen und sie holen wollen, hätte sich
das ungute Gefühl in ihr nur verstärkt. Jetzt aber entspannte sie immer mehr
und konnte das Essen wieder genießen.
    Nachdem sie
nun die gesellschaftlichen Barrieren aus dem Weg geschafft hatten, konnten sie
sich endlich wieder entspannt dem Essen zuwenden. Wie selbstverständlich
tauschten sie Probierhappen aus und lachten ausgelassen, als King vor lauter
Fixierung auf ihr strahlendes Gesicht etwas auf ihren Teller fallen ließ, wobei
ihr seine zurückhaltende Bewunderung natürlich entging. Er wollte in keinem
Fall etwas überstürzen. Da er mit dem Gesicht zum Fenster saß, fiel ihm
schließlich der Immaculate ins Auge, der dort wegen seiner Aura eigentlich
unübersehbar für ihn hätte sein sollen. Bei Tageslicht war King eben nicht
besonders aufmerksam oder besorgt wegen möglicher Gefahren gewesen und zudem
hatte er sich völlig auf Fiona konzentriert.
King erwähnte ihn jedoch nicht, da der Bruder keine Anstalten machte, den Laden
zu betreten. Er wollte wahrscheinlich nur aus der Ferne ein

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