Eine ganz andere Geschichte
Zaunpfahl verstanden. Und ich bin zumindest der Meinung, dass es sich langsam ein wenig aufklärt.«
»Weib«, sagte Astor Nilsson, »erleuchte uns.«
»Werde es zumindest versuchen«, sagte Eva Backman. Sie holte tief Luft und stellte die Rückenlehne etwas steiler. »Wir wissen trotz allem inzwischen eine ganze Menge, da müssen mir die Herren doch zustimmen, oder? Wir wissen beispielsweise, dass alles in irgendeiner Weise mit Ereignissen zusammenhängt, die im Sommer 2002 in der Bretagne vorgefallen sind …«
»Wissen?«, warf Astor Nilsson ein.
»Nun gut«, schränkte Backman ein. »Wissen ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber wir sind ziemlich überzeugt davon, dass es sich in gewisser Weise so verhält. Wir haben einen einzigen Berührungspunkt zwischen den vier Opfern gefunden, und zwar, dass sie sich alle für ein paar Wochen am gleichen Ort befanden … ja, wir wissen bis jetzt noch nicht, wie lange genau … in diesem Sommer. Meint ihr, wir sollten daran zweifeln, dass wir auf der richtigen Spur sind?«
»Ich habe versucht daran zu zweifeln«, sagte Astor Nilsson, »die ganze Nacht. Aber es ist schwer zu glauben, dass dem nicht so ist. Was natürlich auch daran liegt, dass es das Einzige ist, was wir haben.«
»Wie meinst du das?«, fragte Backman.
Astor Nilsson wedelte belehrend mit dem Zeigefinger. »Wir haben einen einzigen Zusammenhang gefunden. Einen einzigen Punkt. Ist doch logisch, dass wir von diesem Punkt ausgehen. Was ich sagen will, ist nur, dass es anders aussehen würde, wenn wir mehrere Punkte gefunden hätten.«
»Sicher«, stimmte Barbarotti vom Rücksitz her zu. »Aber wenn es mehrere Verbindungen geben sollte, dann müssten sie doch auftauchen, oder? Im Laufe der Arbeit.«
»Dann sollten sie bereits aufgetaucht sein«, stimmte Backman zu. »Auf jeden Fall denke ich, wir können gern an die Frankreichlösung glauben, solange nichts auftaucht, was dagegen spricht. Oder?«
»Einverstanden«, sagte Astor Nilsson. »Bretagne 2002, abgemacht. Aber was zum Teufel ist da passiert?«
Einige Sekunden lang blieb es still.
»Wir wissen auch immer noch nicht genau, wo dort«, stellte Back-man dann fest und drehte ihren Kopf zum Rücksitz. »Wir haben bei den Malmgrens einige Karten und Broschüren gefunden, und wir glauben, dass sie irgendwo an der Südseite gewesen sind, im Finistère. Aber vielleicht sind sie auch herumgefahren und … ja, wie gesagt, das ist noch unklar.«
»Und die anderen?«, fragte Barbarotti.
»Bei den anderen haben wir nicht viel Brauchbares gefunden, aber wir sind noch dabei und fragen in Reisebüros nach und so. Leider ver
schwindet innerhalb von fünf Jahren eine ganze Menge.«
»Mein Haar ist in drei Jahren verschwunden«, sagte Astor Nilsson.
»Die Fotos«, sagte Barbarotti.
»Ja«, nickte Backman. »Wenn wir ehrlich sind, dann sind sie das einzige Indiz, das wir haben. Ich habe gestern über etwas nachgedacht. Wie steht ihr zu dem Zeitaspekt? Innerhalb wie vieler Tage sind diese Fotos wohl gemacht worden?«
»Was?«, fragte Astor Nilsson.
»Nun, ich meine«, sagte Backman, »kann es beispielsweise so sein, dass es sich um einen einzigen Tag handelt und dass sie … ja, dass sie sich vielleicht nur an diesem einen Tag getroffen haben?«
Barbarotti dachte über die Frage nach, während er die Fotos aus seiner Aktentasche zog. »Nein«, sagte er. »Ich glaube, es handelt sich um mindestens zwei verschiedene Tage. Sie haben die Kleidung gewechselt und so. Vielleicht sind es sogar drei. Aber mir ist schon klar, worauf du hinauswillst.«
»Mir auch«, sagte Astor Nilsson. »Sind sie nur an einem Tag aufeinandergestoßen, oder hatten sie längere Zeit miteinander Kontakt? Es ist wohl ziemlich offensichtlich, dass sie einander vorher nicht kannten. Wir haben zumindest nichts, was darauf hindeutet.«
»Nein«, sagte Backman. »Es war nicht geplant, dass sie sich trafen. Aber etwas muss passiert sein, das ist es, was wir uns einbilden. In diesen Tagen ist etwas passiert, das … ja, das fünf Jahre später darin resultiert, dass sie alle fünf das Leben verlieren. Wenn wir nun davon ausgehen, dass der Todes-Gunnar wirklich tot ist.«
»Genau«, stimmte Astor Nilsson gähnend zu. »Ich bin auch zu dem Schluss gekommen, dass wir davon ausgehen müssen. Und wenn ich mich nicht irre, dann ist das auch der Grund dafür, warum wir hier in diesem Auto auf dem Weg nach Hallsberg sitzen.«
Eine Weile schwiegen wieder alle. Barbarotti versuchte erneut die
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