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Eine geheime Liebe - Roman

Titel: Eine geheime Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Persönlichkeit lastete, auf Seele, Brust, Haut. Ich wurde von ihr überwältigt und konnte mich nicht befreien. Ständig habe ich versucht, es leicht zu nehmen, aber das war, als würde man mir befehlen, nur halb so oft zu atmen. Der Mangel an Informationen hat mich verzweifeln lassen. Ich wusste nichts. Ich war wie ein Segelschiff, das gezwungen war, auf Sicht zu fahren und sich einzig auf seinen Instinkt zu verlassen. Mit angehaltenem Atem. Unsere Liebe war das weite Meer, auf dem er allen Ballast abwarf. Um dann wieder zu verschwinden. Um die unendlichen Minuten zu ertragen, die ich ohne ihn verbringen würde, atmete ich tief ein, ließ Sauerstoff in meine Lungen strömen, redete mir ständig ein, dass ich mich unbedingt beherrschen lernen müsste.
Ich zwang mich zu Ablenkungen, die sich meistens als nutzlos herausstellten. Oft ging ich spazieren, bis ich müde war und zu Hause sofort in tiefen Schlaf fiel. Vollkommen erschöpft wartete ich darauf, dass sich mein Unbehagen in Luft auflöste. Stolz war mir fremd. Ich träumte davon aufzuwachen, befreit. Manchmal war das grauenhaft, das können Sie mir glauben.«
    »Mein Vater war ein träger Mensch, der ständig gehetzt wirkte. Auch im Alter ist er so geblieben. Ein pensionierter Cellist, der der Zeit hinterherläuft, ohne zu wissen, warum.«
    »Manchmal stand er, nachdem ich den ganzen Tag auf ihn gewartet hatte, plötzlich vor mir. Ihm reichte ein schneller Gruß. Er hatte alle möglichen Verpflichtungen, musste etwas besorgen, Celli stimmen, Kinder herumkutschieren. Mir blieb die Sehnsucht. Mein Herz war schwer, ich hätte es gerne herausgerissen und an einen anderen Ort gebracht, nur fort aus meiner atemlosen Brust. Ein paar Tropfen haben die Angst besänftigt, haben den rasenden Wunsch, ihn zu berühren und seine Hände zu drücken, etwas abgemildert. Einfache, unschuldige Gesten. Normalität war in der Öffentlichkeit nicht erlaubt. Sinnlichkeit brauchte die Nacht. Wir waren verheiratet, das wussten alle. Nach und nach verlor ich den Wunsch, dass er mir etwas anvertraute.«
    Wir gingen durch den großen Laubengang, staksig wie Ameisen, die vorübergehend ihr geschäftiges Treiben eingestellt haben. Ich zeigte ihr den alten Terrakottaboden, auf den Thierry so stolz war.

    »Ich habe in der Toskana Platten bestellt«, hatte er gesagt, als er von einer Italienreise zurückgekehrt war, und hatte sich über die versteckte Hommage an meine Heimat gefreut.
    Ich kannte sie erst seit wenigen Stunden, und doch hatte unser Gespräch die Leichtigkeit, die für gewöhnlich eingespielten Beziehungen vorbehalten bleibt. Die unsichtbare Maske, die sie am Abend ihrer Ankunft aufgesetzt hatte, um zu verbergen, was ich für unheilbare Verletzungen hielt, verlor ihre schützenden Konturen. Sie war ein offenes Buch für mich. Mach Dir keine Sorgen, Gabriella, ich habe nicht die Kontrolle verloren und weiß nur zu gut, dass Du das alles für einen schlechten Witz gehalten hättest. Ich hatte den Brief von dieser Frau bekommen, aber erst, als ich ihr den Garten zeigte, wurde mir bewusst, dass ich den Mann nie wiedersehen würde. Es war, als hätte man mir nach Jahren der Trennung zugestanden, Unrecht und Recht, Ereignisse, Wünsche, Bedürfnisse, Zornesausbrüche und Lachanfälle Revue passieren zu lassen. Das würde einen therapeutischen Effekt haben. Der Tod würde weniger feierlich, dafür aber schicklicher sein. Nach dieser segensreichen Reise in die Vergangenheit würde mir die Gnade zuteil, einfach zu entschlafen. Niemand würde sagen können: Sie ist mit der Leidenschaft im Herzen gestorben.
    »Ich weiß, was Sie meinen, Signora. Ich habe mich auch in einen verheirateten Mann verliebt. Er ist bei den Münchner Philharmonikern.«
    Das hatte sie geflüstert und dabei für einen Moment ihre
Vorsicht vergessen. Sie hatte sich so weit geöffnet, dass die unerwartete Vertraulichkeit im Raum schwebte und die anfänglich unserer Begegnung innewohnende Angst auflöste. Etwas anderes sagte sie nicht, und ich war nicht in der Lage, Fragen zu stellen. Ich sah ihr forschend in die Augen, um vielleicht irgendein Gefühl darin zu entdecken.
    »Wir sind zusammen auf Tournee gegangen. Das waren die einzigen Momente, in denen ich ihn wirklich mein nennen konnte. In aller Verantwortungslosigkeit.«
    Du wirst es nicht glauben, Gabriella. Plötzlich sprach sie mit einer Leidenschaft, als hätte sie endlich die Gelegenheit gefunden, ihr Herz auszuschütten. Es war hoffnungslos zerrissen. Anders

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