Eine gewagte Affaere
ich mit einem Anruf ändern."
Regan wurde blass. "Die Cousine meiner Mitbewohnerin sollte sich eigentlich mit dir treffen, ist aber plötzlich krank geworden. Ich kam an ihrer Stelle zu dir, habe aber niemandem etwas davon gesagt - nicht einmal Derek."
"Aber warum hast du das getan?" Er betrachtete sie prüfend.
"Es passt nicht zu dem, was ich inzwischen über dich herausgefunden habe."
"Vielleicht war ich außer mir vor Trauer", antwortete sie sarkastisch.
Doch Joshua ließ sich nicht beirren. "Das wäre möglich.
Hatte es etwas damit zu tun, dass Cindy Carson dich auf gesucht hatte? Bis dahin wusstest du nicht, dass dein Ehemann eine Geliebte hatte, stimmt's?"
Dieses Thema war so schmerzlich, dass Regan sich wünschte, Joshua würde sie stattdessen über ihren Versuch, das gestohlene Geld zurückzugeben, ausfragen.
"Wie hast du dich gefühlt, als herauskam, dass er dich jahrelang betrogen hat?" hakte er nach. "Wie war es für dich zu erfahren, dass er mit seiner Geliebten ein Kind hatte, mit dir aber nicht?"
Unbändige Wut stieg in Regan auf. "Was glaubst du, wie ich mich gefühlt habe?" rief sie aufgebracht.
Joshua sah sie zufrieden an und fragte herausfordernd: "Hat es dir das Herz gebrochen?"
Regan schüttelte verächtlich den Kopf. "Nein! Es hat mir jeden Zweifel daran genommen, dass ich mich zum Narren gemacht hatte. Ich fühlte nichts als Wut. Willst du wissen, warum ich in dieser Nacht mit dir geschlafen habe? Dann werde ich es dir sagen, aus Rache." Sie lachte triumphierend, als sie seinen erschütterten Gesichtsausdruck sah. "Ich wollte Michael beweisen, dass er keine Macht mehr über mich hatte und dass ich eine ebenso begehrenswerte Frau bin wie seine Geliebte. Er hatte eine Affäre, also wollte ich es ihm heimzahlen."
"Du hast mit mir geschlafen, um dich an einem Toten zu rächen?"
Joshua klang ungläubig, und Regan hoffte, dass sie seinem Ego einen gewaltigen Schlag verpasst hatte.
"Nicht mit dir. Es hätte auch jeder andere Mann sein können."
"Aber so war es nicht", erwiderte er rau. "Glücklicherweise bist du an mich geraten, du kleine Närrin ..."
Regan stemmte die Hände in die Hüften und beugte sich herausfordernd vor. "Glücklicherweise? Ich nenne es Ironie des Schicksals, dass ich eine Affäre mit einem Mann hatte, der ebenso hinterhältig war wie mein verstorbener Mann."
Die Beleidigung traf ihn tief. "Was, zum Teufel, willst du damit sagen?" fragte er wütend und stellte sich so dicht vor sie, dass Regan seine Körperwärme spüren konnte.
"Du hast die Verlobte deines Bruders verführt. Versuch nicht, es abzustreiten. Ryan hat mir erzählt, dass Carolyn und Chris ein Paar waren, bevor du dich eingemischt hast."
Joshua fluchte. "Ryan ist vielleicht hoch begabt, aber das macht ihn nicht unfehlbar."
"Dann stimmt es also nicht? Carolyn war nicht mit Chris verlobt, als du mit ihr geschlafen hast und sie schwanger wurde?"
"Das kann Ryan dir unmöglich gesagt haben." unterbrach er sie wütend.
"Nein, aber es ist doch offensichtlich. Eigentlich war diese Hochzeit doch für Carolyn und Chris geplant, oder nicht?" Sie hatte gesehen, dass einige der Listen auf Hazels Schreibtisch schon aus der Zeit vor Joshuas Verlobung mit Carolyn stammten, sich aber keine Gedanken darüber gemacht. "Sie haben sich deinetwegen gestritten und die Verlobung gelöst!"
"Meinst du? Fällt dir keine weniger offensichtliche Begründung ein, die vielleicht besser zu meinem Charakter passen würde?"
Regan spürte, wie verletzt er war. Dass sie seine Ehrenhaftigkeit in Frage stellte, machte ihn sehr wütend. "Wie meinst du das?" fragte sie. "Welche andere Erklärung könnte es noch geben?"
"Schon gut", antwortete Joshua mit ausdrucksloser Miene.
"Es spielt keine Rolle."
Sie glaubte ihm nicht. Ihre Bemerkungen hatten ihn immerhin dazu gebracht, einen Moment lang die Kontrolle zu verlieren. Wenn ihm die Sache so nahe ging, war sie für sie, Regan, von großer Bedeutung.
Während die Yacht sanft über die spiegelglatte See glitt, begann Regan plötzlich zu ahnen, was sich tatsächlich ereignet haben könnte.
Konnte es so gewesen sein? Und wie sollte sie Joshua dazu bringen, es einzugestehen?
"Wenn du nicht mit Carolyn geschlafen hast, bevor ihre Beziehung zu Chris beendet war, ist es offensichtlich danach geschehen. Sie hat nach dem Streit mit Chr is Trost bei seinem älteren Bruder gesucht, und du hast ihre Verletzlichkeit ausgenutzt. Erwartest du, dass ich an diese Geschichte glaube?"
Er nahm sein
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