Eine handvoll Dunkelheit
Bis zum ersten hat es eine Woche gedauert und beim siebten nur noch eine halbe Stunde. Es würde mich nicht überraschen, wenn der Rest innerhalb der nächsten zwei Stunden verschwinden würde.«
»Wir sind fertig«, erklärte Fowler. Er hatte die letzten Aktien und das restliche Geld an sich gebracht.
Wiseman erhob sich vom Tisch. »Ich werde den Militärischen Nachrichtendienst anrufen und bitten, die Zitadelle zu untersuchen. Und was dieses Spiel betrifft, so ist es nichts weiter als eine Nachahmung des irdischen Monopoly.«
»Vermutlich wissen sie nicht, daß wir das Spiel bereits unter einem anderen Namen kennen«, bemerkte Fowler.
Ein Freigabestempel wurde auf dem Konzern-Spiel angebracht und der Importeur informiert. In seinem Büro angekommen, rief Wiseman den Militärischen Nachrichtendienst an und teilte ihm mit, was er wollte.
»Ein Bombenspezialist wird gleich bei Ihnen sein«, sagte eine gelassene Stimme am anderen Ende der Leitung. »Ich schlage vor, Sie meiden die Gefahrenquelle, bis er eintrifft.«
Von einem Gefühl der Nutzlosigkeit erfüllt, dankte Wiseman dem Angestellten und legte auf. Es war ihnen nicht gelungen, das Kriegsspiel mit den Soldaten und der Zitadelle zu durchschauen; jetzt wurde es ihnen aus den Händen genommen.
Der Bombenspezialist war ein junger Mann mit kurzgeschnittenen Haaren, der ihnen freundlich zulächelte, als er seine Ausrüstung abstellte. Er trug einen gewöhnlichen Overall ohne besondere Schutzvorrichtungen.
»Meine erste Aufgabe wird es sein«, erklärte er, nachdem er sich die Zitadelle angeschaut hatte, »die Zuleitungen zu der Batterie abzuklemmen. Oder, wenn Sie möchten, können wir diese Runde auch zu Ende gehen lassen und erst dann die Leitung unterbrechen, bevor der nächste Zyklus beginnt. Mit anderen Worten, wir können zulassen, daß das letzte mobile Element die Zitadelle betritt. Sobald es sich im Innern befindet, unterbrechen wir die Leitungen, öffnen sie und sehen nach, was geschehen ist.«
»Ist es ungefährlich?« fragte Wiseman.
»Ich glaube schon«, versicherte der Bombenspezialist. »Nichts deutet auf radioaktive Strahlung im Innern hin.« Er hockte sich auf den Boden und nahm eine Kneifzange in die Hand.
Nur noch drei Soldaten waren sichtbar.
»Es wird nicht lange dauern«, sagte der junge Mann heiter.
Fünfzehn Minuten später kroch einer der drei Soldaten bis zur Zitadellenbasis, löste seinen Kopf, den Arm und die Beine, nahm seinen Körper auseinander und verschwand stückweise in der Öffnung, die sich vor ihm aufgetan hatte.
»Jetzt sind es nur noch zwei«, stellte Fowler fest.
Zehn Minuten später folgte einer der beiden verbliebenen Soldaten seinem Vorgänger.
Die vier Männer sahen einander an. »Gleich ist es soweit«, krächzte Pinario.
Der letzte Soldat näherte sich schleichend der Zitadelle. Von der Zitadelle schlug ihm Gewehrfeuer entgegen, aber er ließ sich dadurch nicht aufhalten.
»Statistisch gesehen«, sagte Wiseman laut, um die Spannung zu lindern, »müßte es jedesmal länger dauern, da immer weniger Soldaten für einen Angriff zur Verfügung stehen. An sich hätte es zu Beginn schnell gehen müssen, um dann immer langsamer zu werden, so daß dieser letzte Soldat hier mindestens einen Monat brauchen müßte, um ...«
»Seien Sie still«, befahl der junge Bombenspezialist mit fester, ruhiger Stimme. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
Der letzte der zwölf Soldaten erreichte die Basis der Zitadelle. Wie seine Vorgänger begann er damit, sich auseinanderzunehmen.
»Halten Sie die Zange bereit«, riet Pinario.
Die Einzelteile des Soldaten verschwanden in der Zitadelle. Die Öffnung begann sich zu schließen. Aus dem Innern drang ein Summen, ein Zeichen zunehmender Aktivität.
»Jetzt, um Himmels willen!« rief Fowler.
Der junge Bombenspezialist senkte die Zange und klemmte die Plusleitung der Batterie ab. Ein Funke blitzte auf, und der junge Bombenspezialist sprang instinktiv zurück; die Zange glitt aus seiner Hand und schlitterte über den Boden. »Jesses!« stieß er hervor. »Ich muß geerdet gewesen sein.« Benommen griff er nach der Zange.
»Sie haben die Wandung dieses Dings berührt«, bemerkte Pinario aufgeregt. Er nahm die Zange selbst in die Hand und kauerte nieder, hantierte an der Leitung. »Vielleicht sollte ich ein Taschentuch herumwickeln«, brummte er, zog die Zange zurück und suchte in seiner Hose nach einem Taschentuch. »Hat irgend jemand etwas zum Umwickeln da? Ich möchte nur
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