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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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TV-Marathonprogramm, das über alle Sender ausgestrahlt wurde, eine letzte große Kampagne, um seine Popularität noch zu erhöhen und seinen Sieg zu sichern.
    In seinem privaten Schlafzimmer im Weißen Haus saß Max Fischer mit einem Essenstablett auf dem Bett und betrachtete düster den Fernseher.
    Dieser Briskin, dachte er wütend zum millionstenmal. »Schau dir das an«, wandte er sich an seinen Cousin; der Justizminister hatte sich ihm gegenüber im Lehnstuhl niedergelassen. »Da ist dieser Saftsack.« Er deutete auf den Bildschirm.
    Leon Lait kaute an seinem Cheeseburger und bemerkte: »Er ist widerlich.«
    »Weißt du, von wo die Sendung ausgestrahlt wird? Von jenseits der Plutobahn. Von ihrem entferntesten Satelliten, den unsere Jungs vom FBI nicht einmal in einer Million Jahre in die Hände bekommen können.«
    »Doch, das werden sie«, versicherte ihm Leon. »Ich habe ihnen gesagt, daß sie ihn packen müssen – der Präsident, mein Cousin, habe es persönlich verlangt.«
    »Aber es wird einige Zeit dauern«, erklärte Max. »Leon, du bist einfach zu verdammt langsam. Ich werde dir etwas sagen. Ich habe ein Schiff von der Front abberufen, die Dwight D. Eisenhower. Es hält sich bereit, ihnen ein Ei auf den Kopf zu werfen, einen richtig fetten Knallfrosch, sobald ich den Befehl dazu gebe.«
    »Recht so, Max.«
    »Und ich hasse es«, fuhr Max fort.
    Die Übertragung hatte bereits begonnen. Scheinwerfer flammten auf und richteten sich auf die hübsche Peggy Jones, die ein glitzerndes, schulterfreies Kleid trug und mit funkelnden Haaren die Bühne betrat. Jetzt kommt ein erstklassiger Striptease, erkannte Max, eines wirklich nett aussehenden Mädchens. Er setzte sich sogar aufrecht hin und konzentrierte sich. Nun, vielleicht nicht direkt ein Striptease, aber gewiß auch nicht das Gegenteil. Briskin und sein Stab ließen den Sex für sich arbeiten. Ihm gegenüber hatte sein Cousin, der Justizminister, aufgehört, an seinem Cheeseburger zu mampfen; die Kaugeräusche verstummten und setzten dann langsam wieder ein. Auf dem Bildschirm sang Peggy:
     
    »Es ist Jim-Jam, für den ich bin, Amerikas beliebtester King. Jim-Jam ist das größte Licht, der Kandidat für dich und mich.«
     
    »O Gott«, ächzte Max. Und dennoch, die Art, wie sie das vortrug, mit jedem Teil ihres schlanken, hochgewachsenen Körpers ... es war klasse. »Ich schätze, ich informiere die Dwight D. Eisenhower, daß sie beginnen soll«, erklärte er mit dem Blick auf den Fernseher.
    »Wenn du es sagst, Max«, nickte Leon. »Ich helfe dir; ich werde alles so arrangieren, daß es legal aussieht. Mach dir deswegen keine Sorgen.«
    »Schmeiß das rote Telefon rüber«, verlangte Max. »Das ist die abhörsichere Leitung, die nur von dem Oberbefehlshaber für streng geheime Befehle benutzt werden darf. Nicht schlecht, hm?« Er nahm das Telefon von dem Justizminister entgegen. »Ich werde General Tompkins anrufen, und er wird die Anweisung an das Schiff weiterleiten. Schlecht für dich, Briskin«, fügte er mit einem letzten Blick auf den Bildschirm hinzu. »Aber es ist deine Schuld; du hättest es nicht tun sollen – dich gegen mich stellen und all das Ganze.«
    Das Mädchen in dem Silberkostüm war jetzt verschwunden und hatte Jim-Jam Platz gemacht. Für einen Moment senkte Max das Telefon, um zuzuschauen.
    »Hallo, geliebte Freunde«, rief Briskin und hob, um Ruhe bittend, seine Hände; der Tonbandapplaus – Max wußte, daß es auf dem fernen Satelliten kein Publikum gab – wurde leiser und wuchs dann wieder an. Briskin grinste liebenswürdig und wartete, daß er nachließ.
    »Alles getürkt«, grunzte Max. »Ein getürktes Publikum. Sie sind raffiniert, er und sein Stab. Seine Chancen steigen ständig.«
    »Stimmt, Max«, bestätigte der Justizminister. »Ich habe das mitbekommen.«
    »Freunde«, sagte Jim Briskin schlicht, »wie Sie vielleicht wissen, hatten Präsident Maximilian Fischer und ich ursprünglich ein gutes Verhältnis zueinander.«
    Die Hand auf dem roten Telefon, dachte Max im stillen, daß Jim-Jam die Wahrheit sprach.
    »Zum Bruch kam es«, fuhr Briskin fort, »als es um die Macht ging – um den Einsatz nackter, roher Macht. Für Max Fischer ist das Amt des Präsidenten lediglich eine Maschinerie, ein Instrument zur Durchsetzung seiner eigenen Wünsche, zur Befriedigung seiner Bedürfnisse. Ich glaube ehrlich, daß in vielen Aspekten seine Ziele achtenswert sind; er versucht, Unicephalons kluge Politik fortzuführen. Aber mit

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