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Eine Handvoll Worte

Titel: Eine Handvoll Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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einer WG lebt. Womöglich hat er nicht einmal einen Führerschein. Aber er ist das beste Angebot, das sie um Viertel vor sieben an ihrem zweiunddreißigsten Geburtstag bekommen kann, und Ellie hat beschlossen, dass Pragmatismus eine unterschätzte Tugend ist. »Und wenn mir die Finger von einem ziellosen Schlittschuh abgefahren werden, musst du an meinem Schreibtisch für mich tippen.«
    »Dafür braucht man nur einen Finger. Oder die Nase. Mein Gott, ihr Schreiberlinge seid eine Zickenbande«, sagt er. »Also, auf geht’s. Trinkt aus. Auf den Karten steht, wir sollen um halb da sein.«
    Als Ellie später von der U-Bahn zurückgeht, merkt sie, dass der Schmerz in ihren Seiten nicht vom Schlittschuhlaufen kommt, sondern weil sie sich fast zwei Stunden lang ausgeschüttet hat vor Lachen. Das Schlittschuhlaufen war witzig und belebend, und ihr war klar geworden, als sie ihre ersten erfolgreichen Kinderschritte auf dem Eis hinter sich hatte, dass sie nur selten die Freude erlebte, sich in einfacher körperlicher Aktivität selbst zu verlieren.
    Rory konnte es gut, wie die meisten seiner Freunde. »Wir kommen in jedem Winter her«, sagte er und deutete auf die saisonale Eisbahn, von Flutlicht beleuchtet und umgeben von Bürogebäuden. »Die wird im November eingerichtet, und wir sind etwa alle vierzehn Tage hier. Leichter ist es, wenn man vorher ein bisschen getrunken hat. Dann entspannt man sich besser. Komm … mach dich locker. Beug dich nur ein wenig vor.« Er war rückwärts vor ihr hergelaufen und hatte die Arme ausgestreckt, damit sie sich festhalten konnte. Wenn sie hinfiel, lachte er gnadenlos. Sie empfand es als befreiend, das mit jemandem zu machen, dessen Meinung sie so wenig kümmerte: Wäre es John gewesen, hätte sie sich Sorgen gemacht, dass ihre Nase von der Kälte des Eises rot anlaufen würde.
    Die ganze Zeit hätte sie daran gedacht, wann er wohl gehen musste.
    Sie kamen an ihre Haustür. »Danke«, sagt sie zu Rory. »Der heutige Abend hat sich ziemlich schlecht angelassen, und am Ende habe ich mich prächtig amüsiert.«
    »Das Mindeste, was ich tun konnte, nachdem ich dir deinen Geburtstag mit dem Brief total verhagelt habe.«
    »Ich werde drüber hinwegkommen.«
    »Wer hätte das gedacht? Ellie Haworth hat ein Herz.«
    »Das ist nur ein böses Gerücht.«
    »Du bist nicht schlecht, weißt du«, sagt er, und ein Lächeln umspielt seine Augen. »Für eine alte Schachtel.«
    Sie möchte ihn fragen, ob er das Schlittschuhlaufen meint, aber sie ist plötzlich verunsichert, was er sagen könnte. »Und du bist ganz entzückend.«
    »Du bist …« Er wirft einen Blick die Straße entlang zur U-Bahn.
    Flüchtig fragt sie sich, ob sie ihn hineinbitten soll. Aber noch während sie überlegt, weiß sie, dass es nicht funktionieren würde. Ihr Kopf, ihre Wohnung, ihr Leben sind voll mit John. Für diesen Mann ist kein Platz. Vielleicht hat sie schwesterliche Gefühle für ihn und ist nur ein wenig verwirrt, weil er nicht unbedingt hässlich ist.
    Er betrachtet ihr Gesicht, und sie hat den beunruhigenden Verdacht, dass ihre Überlegungen ihr ins Gesicht geschrieben standen.
    »Ich gehe lieber«, sagt er und deutete auf seine Freunde.
    »Ja«, sagt sie. »Aber trotzdem vielen Dank.«
    »Kein Problem. Wir sehen uns bei der Arbeit.« Er küsst sie auf die Wange, dreht sich um und läuft beinahe zur U-Bahn zurück. Sie schaut ihm nach und kommt sich eigenartig verlassen vor.
    Ellie geht die Steinstufen hinauf und greift nach ihrem Schlüssel. Sie wird den neuen Brief noch einmal lesen und die Papiere nach Hinweisen durchsehen. Sie wird produktiv sein. Sie wird ihre Energien kanalisieren. Sie spürt eine Hand auf ihrer Schulter, fährt zusammen und kann gerade noch einen Aufschrei unterdrücken.
    John steht auf der Stufe hinter ihr, eine Flasche Champagner und einen lächerlich großen Blumenstrauß unter einem Arm. »Ich bin nicht hier«, sagt er. »Ich bin in Somerset und halte einen Vortrag für eine Gruppe Schriftsteller, die unbegabt sind und bei denen mindestens ein grenzenloser Langweiler ist.« Sie holt Luft. »Du kannst etwas sagen – solange es nicht ›geh fort‹ ist.«
    Sie bleibt stumm.
    Er stellt die Flasche Champagner auf die Stufe, legt die Blumen daneben und umarmt Ellie. Sein Kuss hat die Wärme seines Wagens. »Ich habe dort fast eine halbe Stunde gesessen. Ich wollte schon in Panik geraten, dass du gar nicht nach Hause kommst.«
    Sie schmilzt dahin, lässt die Tasche fallen, spürt seine Haut,

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