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Eine Handvoll Worte

Titel: Eine Handvoll Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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ist.«
    »Er ist da drüben. Er …«
    »Komm schon, Maureen. Da durch.«
    Das Mädchen folgte ihr ins Esszimmer und nahm die Flasche Crème de Menthe entgegen, die Yvonne ihr reichte. Sie strahlte ohnmächtige Wut aus. »Was bildet sich diese Frau eigentlich ein? Sie ist doch verheiratet, oder?«
    »Jennifer ist nur … Oh, sie denkt sich nichts dabei.«
    »Sie nimmt ihn vollkommen in Anspruch! Sieh sie dir nur an! Wie würde es ihr wohl gefallen, wenn ich ihren Mann so anhimmeln würde?«
    Yvonne warf einen Blick ins Wohnzimmer, in dem Larry nun saß, sein Gesicht eine Maske gefasster Missbilligung. Er hörte Francis nur mit halbem Ohr zu. Jennifer würde es wahrscheinlich nicht bemerken, dachte sie.
    »Ich weiß, sie ist deine Freundin, Yvonne, aber was mich betrifft, ist sie eine absolute Schlampe.«
    »Maureen, ich weiß, Reggie benimmt sich daneben, aber du kannst nicht so über meine Freundin reden. Du hast ja keine Ahnung, was sie in letzter Zeit durchgemacht hat. Jetzt reiche mir bitte die Flasche, ja?«
    »Und was tut sie mir an? Es ist demütigend. Jeder weiß, dass ich mit Reggie zusammen bin, und sie wickelt ihn um den kleinen Finger.«
    »Jennifer hatte einen entsetzlichen Autounfall. Sie ist noch nicht lange aus dem Krankenhaus. Wie gesagt, sie lässt sich nur ein wenig gehen.«
    »Und die Unterhose auch.«
    »Mo …«
    »Sie ist betrunken. Und sie ist antiquiert. Wie alt wird sie sein? Siebenundzwanzig? Achtundzwanzig? Mein Reggie ist mindestens drei Jahre jünger als sie.«
    Yvonne holte tief Luft. Sie zündete sich eine Zigarette an, reichte der jungen Frau eine andere und zog die Flügeltür hinter ihr zu. »Mo …«
    »Sie ist eine Diebin. Sie versucht, ihn mir wegzunehmen. Ich kann es sehen, im Gegensatz zu dir.«
    Yvonne senkte die Stimme. »Du musst verstehen, Mo, Schätzchen, Flirt und Flirt ist zweierlei. Reggie und Jenny amüsieren sich da draußen blendend, aber keiner von beiden würde je an Betrug denken. Sie flirten, ja, aber sie tun es in einem Raum voller Menschen und versuchen nicht, es zu verbergen. Wenn sie es auch nur im Entferntesten ernst meinten, glaubst du wirklich, sie würde sich in Anwesenheit von Larry so verhalten?« Das klang überzeugend, sogar in ihren eigenen Ohren. »Schätzchen, du wirst feststellen, wenn du älter wirst, dass ein bisschen Schlagabtausch zum Leben gehört.« Sie steckte sich einen Cashewkern in den Mund. »Das ist eins der großen Trostpflaster, wenn man jahrelang mit einem Mann verheiratet sein muss.«
    Die junge Frau schaute finster, ließ aber ein wenig Luft ab. »Vermutlich hast du recht«, sagte sie. »Aber ich finde nach wie vor, dass eine Lady sich nicht so verhalten sollte.« Sie öffnete die Tür und kehrte wieder ins Wohnzimmer zurück. Yvonne atmete tief durch und folgte ihr.
    Die Cocktails flossen, während die Unterhaltung lauter und lebhafter wurde. Francis ging wieder ins Esszimmer und machte noch mehr Snowballs, während Yvonne eifrig Kirschen auf Cocktailsticks spießte, um sie zu dekorieren. Sie fand inzwischen, dass ihr nach mehr als zwei alkoholischen Getränken richtig scheußlich zumute war, daher genehmigte sie sich ein Mixgetränk mit Blue Curaçao und beschränkte sich dann auf Orangensaft. Der Champagner floss in Strömen. Francis schaltete die Musik aus in der Hoffnung, dass man den Fingerzeig verstehen und aufbrechen würde, doch Bill und Reggie schalteten sie wieder ein und versuchten, alle zum Tanzen zu überreden. Einmal hatten beide Männer Jennifers Hände ergriffen und tanzten um sie herum. Während Francis sich mit den Drinks beschäftigte, setzte Yvonne sich neben Laurence. Sie hatte sich geschworen, ihm ein Lächeln abzuringen.
    Er sagte nichts, trank aber einen großen Schluck aus seinem Glas, schaute zu seiner Frau hinüber und wandte den Blick wieder ab. Er strahlte Unzufriedenheit aus. »Sie macht sich selbst zum Narren«, murmelte er, als das Schweigen zwischen ihnen zu lange andauerte.
    Sie macht dich zum Narren, dachte Yvonne. »Sie ist nur ausgelassen. Es war eine seltsame Zeit für sie, Larry. Sie ist … sie versucht, sich zu amüsieren.«
    Als sie ihn anschaute, sah er sie durchdringend an. Yvonne war unbehaglich zumute. »Hast du mir nicht erzählt, der Arzt habe gesagt, es könnte sein, dass sie das Gefühl hat, nicht sie selbst zu sein?«, fügte sie hinzu. Sie hatte es von ihm erfahren, als Jennifer im Krankenhaus lag – damals, als er noch mit anderen sprach.
    Er trank noch einen Schluck, ohne den

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