Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)
auf der Welle der Lust davontragen. Sein heißer Samen ergoss sich in sie, und er stöhnte leise.
Als sie wieder zu Atem kam, schnurrte Antonia: »Darum bin ich hergekommen.« Ihr Körper pulsierte und fühlte sich angenehm heiß an.
Lawrence hob den Kopf. Er begegnete ihrem Blick, und ein leises Lächeln umspielte seinen Mund. »Ich finde auch, dass es eine bewegende Erfahrung war. Aber wir sollten nicht vergessen, dass sich das Spiel jetzt geändert hat. Nicht wahr, meine Liebe?«
»Inwiefern?« Träge fuhr sie mit einem Finger über seine Brust.
Er langte nach ihrer Hand und drückte seinen Mund auf die Fingerknöchel. »Weil du endlich zugegeben hast, dass du dir wünschst, von mir geliebt zu werden.«
Kapitel 20
Allmählich wurde er wirklich unvorsichtig. Michael strebte so sehr danach, zu Julianne heimzukehren, dass ihm gestern nicht einmal sein zweiter Beschatter aufgefallen war.
Das war nie gut für einen Spion.
Auch wenn er sich schon lange nicht mehr wie einer fühlte. Es kam ihm so vor, als habe er sich nun langsam der Sonne zugewandt, nachdem er so lange die Schatten umarmt hatte. Wärme statt Dunkelheit, Licht statt Finsternis … Und zu seiner Überraschung machte ihm diese Veränderung nichts aus.
Wegen seiner Frau.
»Warum sollten Sie mich weiterhin beschatten lassen? Ich dachte, Johnson wäre schon vor Wochen klar geworden, dass ich ihn bemerkt habe.«
Aber in letzter Zeit hatte er ihn nicht bemerkt. Entweder der junge Mann hatte es sich in den Kopf gesetzt, ihm etwas zu beweisen, weshalb er nun etwas vorsichtiger war. Oder Michael war zu sehr mit seinem eigenen Leben beschäftigt gewesen.
Vermutlich eine Kombination aus beidem ,sagte er sich.
»Wir sorgen uns um dich«, sagte Antonia ruhig. Sie schritt voran und erfasste das Interieur der herzoglichen Bibliothek, in der er die beiden empfangen hatte. »Ich zumindest sorge mich. Ich kann nicht für Lawrence sprechen, aber du musst zugeben, dass seine Überwachung durchaus von Nutzen war.«
»Ja, Longhaven, gebt es ruhig zu.« Das Lächeln des anderen Mannes war geradezu anmaßend. »Und da wir gerade darüber reden, ist es mir schon wichtig, dass Ihr am Leben bleibt. Aber meine Motive unterscheiden sich irgendwie von denen der Lady Taylor.«
Michael war davon überzeugt, dass sein Wohlergehen Lawrence nur interessierte, solange es seinen Belangen nützte. Zumindest, wenn es um Antonia ging. Er konnte es ihm kaum zum Vorwurf machen.
Sie war es wert, dass ein Mann um sie kämpfte. Und es hätte alles anders kommen können …
Aber es war so gekommen und nicht anders. Auch wenn sie einander sehr nahegestanden hatten, verband ihn mit Antonia nicht das, was Mann und Frau gemein haben sollten. Julianne war im Moment seine größte Sorge. Nicht zu vergessen das Kind. Er hatte noch immer leichte Schwierigkeiten, seiner Nichte einen Namen zuzuordnen, zumal er bisher nichts von ihrer Existenz gewusst hatte. »Was ist denn so wichtig, dass ihr um zehn Uhr morgens bei mir vorsprecht?« Er betrat den Raum und schloss behutsam die Tür. Der Raum mit den hohen Bücherregalen und den gemütlichen Ruhesesseln strahlte Kultiviertheit aus, hinter den Fenstern lag still der Garten.
»Dein spezieller Freund, der gestern auf dich geschossen hat, wurde von einer Frau angeheuert.« Antonia kam näher. Sie wirkte verführerisch und aus unerklärlichem Grund jünger und nicht so gehetzt wie sonst. Sie trug ein gestreiftes Musselinkleid mit einem Überrock aus Spitze. Das schimmernde Haar hatte sie zu einem schlichten Knoten hochgesteckt. »Er war alles andere als ein würdiger Gegner. Kein richtiger Attentäter, wenn du mich fragst, Miguel .«
»Er hat mir immerhin einen Streifschuss verpasst«, bemerkte er ironisch. »So schlecht hat er auch wieder nicht gezielt.«
»Vor vielen Jahren habe ich auf dich geschossen.« Sie lächelte humorlos.
»Ich weiß. Die Narbe habe ich noch heute. Aber du hast immer geschworen, es sei ein Unfall gewesen.«
»Und du wirst niemals die Wahrheit erfahren. Ich will damit nur sagen, dass es kein besonders ehrenwertes Vorgehen war.«
Eines Tages würde sie hoffentlich ihre Eifersucht bezähmen können. Das musste sie, und es war für beide das Beste, wenn es bald geschah. Er verstand durchaus, dass sie noch an ihm festhielt, obwohl sie nicht länger jene verwundete Frau war, die verloren im Innenhof der Villa ihrer Familie hockte. Die Gefühle, die sie für ihn empfand, basierten auf einer Illusion und nicht dem echten
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