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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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tatsächlich für eine Arbeit halten konnte, die einst ein Monarch in Auftrag gegeben hatte.
    Vielleicht wird Julianne diesen Tisch irgendwann bemerken und ihn kommentieren, dachte er trocken. Aber er bezweifelte, dass sie im Augenblick ihre Umgebung wahrnahm. Er brachte sie zu der Tür des Gemachs, das zukünftig als ihr Schlafzimmer dienen würde, und übergab sie der Zofe, die ihr nicht von der Seite wich. Es war ein pummeliges Mädchen, das bei seinem Anblick mindestens genauso heftig errötete wie seine Braut und sich offensichtlich nicht besonders wohl in ihrer Haut fühlte.
    Gott stehe mir bei.
    » Ich gebe dir eine halbe Stunde Zeit.«
    Verflixt. Das klang wohl etwas zu abgehackt. Zu unterkühlt. Entschieden zu unsensibel.
    Netter Versuch, du Blödmann. Versuch’s noch einmal.
    Er dämpfte seine Stimme: »Ich werde dort auf dich warten.« Er zeigte auf die Tür, die beide Schlafgemächer trennte. »Lass es mich wissen, wenn du so weit bist, dass wir uns zur Ruhe begeben können.«
    Julianne blickte ihn bloß aus ihren riesigen, dunkelblauen Augen an. Ihre dichten Wimpern senkten sich leicht. »Ja, Mylord. Was immer Ihr wünscht.«
    Diese Ergebenheit klang in seinen Ohren völlig falsch. Als hätte er ihr gerade befohlen ,mit ihm zu schlafen. Natürlich besaß er gewisse eheliche Rechte, aber im Schlafzimmer war es ihm lieber, wenn die Frau sich ihm mit einem gewissen Eifer hingab und nicht resigniert nachgab. Es war allerdings für ihn noch immer recht schwierig, sich auf die Verführung zu konzentrieren, da sein verletzter Körper auf jede Anstrengung mit Schmerzen reagierte. Und die Gläser Champagner, die er sich im Laufe des Abends genehmigt hatte, trugen auch nicht gerade zu seinem Wohlbefinden bei. Normalerweise war er sehr umsichtig im Umgang mit Alkohol. Ein Mann in seiner Position konnte es sich nicht allzu oft leisten, wenn sein Reaktionsvermögen eingeschränkt war.
    »Bitte nenn mich Michael.«
    Sie sah in dem blassblauen Kleid einfach hinreißend aus, und ihr dunkles, glänzendes Haar war zu einem komplizierten Knoten aufgesteckt, in dem zahlreiche Perlen schimmerten, deren Glanz mit ihrer makellosen Haut konkurrierte. Sie nickte lediglich knapp. »Natürlich. Wenn du es wünschst.«
    Ihre gedämpfte Stimme war beredter als ihre Worte. Als sich die Tür hinter ihr schloss, unterdrückte er einen Fluch, der auf keinen Fall für die Ohren einer jungen, unschuldigen Frau geeignet war. Sie fürchtete sich vor dem, was bald passieren würde. Und wenn er ehrlich war, fürchtete er sich auch, wenngleich seine Angst andere Gründe hatte.
    Michael betrat den angrenzenden Raum und streifte sein Jackett ab. Erst jetzt bemerkte er den rosigen Fleck auf seinem weißen Hemd. Im Laufe des Abends war die Wunde tatsächlich wieder aufgeplatzt und hatte sogar durch den dicken Verband geblutet.
    Fitzhugh eilte zu ihm und half.
    »Ein schönes Fest, Colonel.«
    »Danke.« Michael warf seinem ehemaligen Sergeant einen schicksalsergebenen Blick zu. »Hoffen wir nur, dass die Nacht ebenso gut verläuft. Sie haben es ganz richtig vorhergesehen: Ich bin nicht auf der Höhe.« Er zeigte auf seine Seite. »Das brennt wie Feuer.«
    »Keine Sorge, Sir.« Fitzhugh nahm ihm das Jackett ab und schüttelte es aus. »Wenn ich mich recht entsinne, habt Ihr einen wichtigen Punkt bereits angesprochen. Wie soll sie den Unterschied bemerken? Die Marchioness ist jung und behütet aufgewachsen, weshalb sie sehr nervös sein wird. Das wird Euch zum Vorteil gereichen.«
    Wenn Fitzhugh es so aussprach, klang es geradezu berechnend.
    Die Marchioness.
    Es klang zudem ziemlich offiziell. Es war offiziell. Er hatte sich heute verheiratet. Er war der verfluchte Marquess, und sie war seine Frau. Als er sie vorhin geküsst hatte, hatte ihn die unumstößliche Wahrheit wie ein Schlag ins Gesicht getroffen. Er hatte ihre kalten Lippen unter seinen gespürt, während Hunderte Leute ihnen dabei zusahen.
    Verflixt und zugenäht. Heute war seine Hochzeitsnacht. Nein, ihre gemeinsame Hochzeitsnacht.
    Michael knurrte, ehe er leise sagte: »Ich würde es gewiss gerne zu einem erinnerungswürdigen Erlebnis machen. Etwas, an das man sich gerne zurückerinnert. Ich will sie nicht enttäuschen. Leider blute ich stark.«
    »Das sehe ich.« Der Ire half ihm, das Hemd aufzuknöpfen und inspizierte den Verband mit kritischem Blick. »Sieht nicht allzu ernst aus, Sir. Ich lege einen neuen Verband an, dann kann Euch nichts die Suppe verhageln.«
    »Hagel ist mir

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