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Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Titel: Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Günak
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sie als schräg zu bezeichnen.
    Ich schiele auf meinen Hof, kann aber kein weiteres Auto entdecken. «Bist du mit dem Besen da?», frage ich und setze mich müde auf einen der Stühle an den Tisch.
    «Was? Ja», nickt sie geistesabwesend, und ich muss einmal kurz husten.
    Es ist nämlich nicht so, dass wir tatsächlich über Hexenbesen verfügen. Porsche, Alfa und Golf gehören zu unseren bevorzugten Fortbewegungsmitteln. Aber wenn ich jemandem die Haltung eines Hexenbesens zutrauen würde, wäre das sicherlich Henriette, und von irgendwoher müssen diese Mythen ja kommen.
    «Elionore, das hier ist eine Karte aller Erdlinien und Gitter, die die gesamte Welt umfassen. Sie ist sehr alt.»
    Sie sieht nicht auf, während sie spricht, stattdessen fährt ihr linker Zeigefinger unablässig irgendwelche Linien ab, die wild verstreut auf dem alten Pergament zu sehen sind. Ich erkenne erstmal gar nichts.
    «Jetzt guck doch mal», sagt sie aufgeregt und deutet auf einen Punkt. Ich gucke und erkenne immer noch nichts. «Hier ist deine Erdlinie!»
    Aha. Ich sehe nur dunkles Krickelkrakel auf hellem Grund.
    «Jetzt konzentrier dich mal», rügt Henriette mich und fügt hinzu: «Es tut mir leid, wenn ich euch bei etwas Wichtigem gestört habe, aber jetzt schalte mal deinen Uterus ab und guck HIERHIN!»
    Ich gucke DORTHIN und entdecke tatsächlich den Quelltopf meiner Erdlinie, umgeben von vier alten Kastanien, von denen es noch drei gibt. Sie stehen bei mir im Garten.
    «Wie alt ist die Karte?», frage ich gespannt, denn jetzt ist meine Neugierde geweckt.
    «Vielleicht fünfhundert Jahre, eventuell auch älter. Sie ist nicht datiert und es ist das einzige Dokument, mit den ursprünglichen Verläufen. Es hat sich ja vieles geändert durch den Bau von Städten und Straßen, und man ist bisher davon ausgegangen, dass die Erdlinien sich dem angepasst haben, indem sie einen Bogen geschlagen haben oder einfach versiegt sind. Und da wir nur in dem neumodernen Kram gesucht haben, ist uns das hier fast entgangen.»
    Ich folge der Linie mit den Augen. Durch die Schweiz über Italien bis nach Bulgarien. So weit kannte ich ihren Weg, dann aber knickt sie plötzlich ab, durchquert Griechenland, den afrikanischen Kontinent und landet schließlich … Oh Göttin! Direkt im Amazonasgebiet in Brasilien.
    «Deine Linie entspringt hier», Henriette gestikuliert wild in Richtung der Kastanien, «und endet direkt dort! Bei den Koordinaten, die Elfriede uns angezeigt hat! Wir haben es mit einem GPS-Gerät mehrmals abgeglichen. Aber es stimmt, offensichtlich gibt es eine direkte Verbindung von hier zu dem Störfeld. Keine der neueren Karten zeigt das, aber es erklärt die toten Vögel auf deiner Veranda. Da ist ein Loch innerhalb dieses Gefüges.»
    «Was bedeutet das?»
    Vincent ist hinter uns aufgetaucht und beugt sich jetzt ebenfalls über die Karte. Henriette schaut auf und sieht ihn einen Atemzug lang schweigend an. Die beiden kennen sich nicht und Henriette kneift kurz die Augen zusammen, bevor sie mir zuraunt: «Sehr ansehnliches Exemplar!»
    «Das habe ich gehört», murmelt Vincent und setzt sich neben Henriette, wobei er ihr eine Hand entgegenstreckt. «Ich bin Vincent», sagt er höflich, aber ich erkenne einen lauernden Zug um seinen Mund.
    Henriette schüttelt ihm die Hand und antwortet nicht minder höflich: «Henriette Meyer. Ich wollte nicht stören, aber ich musste es leider tun. Und eine junge Frau hat mir die Tür geöffnet, die Ihnen sehr ähnlich sah.»
    Übergangslos sagt Vincent: «Ich bin dort geboren.» Sein Finger deutet auf den Teil der Karte, wo meine Erdlinie endet. Ein Post-it-Zettel klebt darauf. Sehr viele Zahlen stehen dort in schwarzer Schrift auf gelbem Grund.
    Henriette lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück und schließt für einen Moment die Augen. Dann sagt sie leise, mit immer noch geschlossenen Augen: «Sehen Sie Vincent, unsere Magie verbietet uns, an die Leichtigkeit des Zufalls zu glauben. Wir sind geübt, die Zeichen zu erkennen. Denn Zeichen gibt es immer und überall, und nichts auf dieser Welt ist dem Zufall überlassen. Die Welt ist ein großes Puzzle, und nur weil wir zu dumm sind, die Teile richtig zusammenzufügen, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt. Lesen wir die Zeichen richtig, gelingt es uns manchmal, ein Teil an den richtigen Platz zu legen. Daraus entsteht dann von Zeit zu Zeit eine komplexere Sicht der Dinge. Plötzlich ergibt sich ein Sinn, wo vorher nur der Zufall zu herrschen

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