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Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Titel: Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Günak
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denn dann noch mein Freund sein möchte, wird es bestimmt hochinteressant, seine aus Jaguaren bestehende Sippe persönlich kennenzulernen. Und wenn sie mir gegenüber alle so aufgeschlossen sind wie Maria, wird das ein ganz großer Spaß. Ganz besonders, weil sogar mein bis dato lange verschollener Vater mitreisen wird. Selten habe ich mich so auf eine Reise gefreut.

Kapitel 14
    Ich versorge Klara mit meinen To-do-Listen, trinke mit Lothar noch einen Kaffee und erkläre ihm, dass ich dringen weg muss. Wegen Familienfeierlichkeiten, wie ich mich ausdrücke. Interessiert erkundigt er sich, ob es einen wichtigen Grund gibt, und ich stammle etwas von einer Geburt und Taufe und Sommerparty und einer Oma, die fünfundneunzig wird.
    Vielleicht denkt Lothar, dass solche Feierlichkeiten üblicherweise lange im Voraus geplant werden, aber er behält seine Gedanken für sich und wünscht mir viel Spaß. Manchmal bin ich mir nicht ganz sicher, ob Lothar nicht irgendwo tief in seinem Herzen ahnt, was ich wirklich bin. Bisher hat er meine spontanen Urlaubsabsichten, aus denen ich übrigens immer völlig erledigt zurückkomme, niemals in Frage gestellt. Und letzte Woche hat er mich eindringlich gebeten, doch noch einmal auf «meine Art», wie er sich ausdrückte, nach dieser verschwundenen Vollmacht zu suchen, die er in seiner Büroschlamper-Manier ins Altpapier gesteckt hatte.
    Auf dem Weg nach Hause wird mir wieder ein wenig übel. Was zum einen an Vincent liegt und zum anderen an der Tatsache, dass Henriette mich anruft, um mir mitzuteilen, dass die Hexen jetzt doch ein ganz klein wenig unruhig werden, weil sie bezüglich dieses Störfeldes keinerlei Informationen bekommen. Selbst ein Zauber ist missglückt, was laut Henriette nur auf eine Manipulation hinweisen kann, womit diese Reise doch ein wenig gefährlicher wird als angenommen.
    Nach all diesen erheiternden Neuigkeiten parke ich den Alfa auf meinem Hof. Dann bleibe ich noch ein paar Sekunden sitzen, um dem Gedanken an mein kompliziertes Leben zu huldigen, als es an die Scheibe klopft. Ich zucke zusammen und stoße mir das Knie am Armaturenbrett.
    Es ist Vincent, und er öffnet die Beifahrertür, um sich neben mich zu falten (er ist ein wenig zu groß für den kleinen Italiener). Dann nimmt er meine Hand und wir sitzen sehr lange schweigend nebeneinander. Nach fast einer Stunde, die Sonne schickt sich bereits an, sich bettfertig zu machen, und sinkt langsam tiefer zum Horizont, sagt er leise: «Ich habe dir eine Pizza gemacht.»
    Die Pizza ist zwar schon kalt, aber sie ist von meinem promovierten Küchenhelfer persönlich und nicht selbstgemacht, denn leider liebe ich Tiefkühlpizzen (damit bin ich vermutlich die einzige Hexe und ich behalte es auch vorsorglich für mich). Vincent, an dem ein kleiner Meisterkoch verloren gegangen ist, tischt mir seit sehr langer Zeit selbstgemachte Teigfladen auf, die zwar toll sind, aber eben nicht diesen besonderen Geschmack haben – der vermutlich nur mithilfe von Glutamat zustande kommt, ich weiß, das ist nicht gut. Aber heute gibt es Fertigpizza. Mit Thunfisch, Glutamat und vielen E-Stoffen. Und ein Glas kalte Milch. Das Ganze nennt sich «der ultimative Liebesbeweis» und schenkt mir augenblicklich ein wenig Zuversicht.
    Ich esse kalte Pizza, trinke kalte Milch und schweige. Weil man ja mit vollem Mund eh besser die Klappe hält, ist das legitim. Vincent schweigt einträchtig mit mir, hält aber beharrlich meine freie Hand fest.
    Wir haben beide Angst. Angst, wie das, was ich nicht weiß, und das, was Vincent weiß, unsere Beziehung verändern könnte. Kann. Wird.
    Als ich fertig bin, stelle ich meinen Teller auf die Spüle, koche mir einen Kaffee und setze mich wieder zu Vincent an den Tisch.
    Vinc räuspert sich, als suche er nach seiner Stimme. Er findet sie und eröffnet das Gespräch mit meinem Lieblingsthema: «Wo ist Pax?»
    «Das weiß ich nicht. Ich gehe aber davon aus, dass er rechtzeitig hier sein wird.»
    Ich will jetzt nicht über ihn oder die Vaterproblematik sprechen. Ich will endlich über uns reden.
    Bevor ich das meinem Freund aber mitteilen kann, scheint der meine Gedanken gelesen zu haben. «Du hattest recht. Ich liebe dich und ich muss dich in mein Leben lassen», sagt er leise. «Ich weiß nur nicht, wie uns das verändern wird», fügt er noch leiser hinzu.
    «Das werden wir ausprobieren müssen», sage ich forsch, wobei mein Herz hektisch gegen meinen Brustkorb rumpelt. Ich bin es gewohnt, mich meinen

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