Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)
Inhalt zu füllen.
Während ich das tue, werfe ich immer mal wieder einen Blick aus dem Fenster und kann so die zunehmende Hexendichte in meinem Garten bewundern. Gegen drei sind es schon acht Hexen, die sich dort tummeln. Meine Erdlinie ist sehr aufgeregt und summt hektisch zwischen ihnen hin und her. Ungerührt packe ich weiter. In der Vergangenheit hat sich nämlich gezeigt, dass nichts über eine strukturierte Vorbereitung geht.
Ich brauche Essen in Form von Müsliriegeln, Kaffeeinstantpulver samt Campingkocher, Zahnbürste und -pasta, Wechselwäsche und Klamotten, Kondome (Sicher ist sicher. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie zum Einsatz kommen ist bei der Anwesenheit des Ex-Engels zwar gering, aber frau weiß nie. Und nicht dass Sie glauben, ich hätte nur meinen Spaß im Sinn. Sex kann durchaus mal als magischer Katalysator gelten.), mein Pentagramm-Amulett, das kleine Kästchen der Elfen, diverse Kräuter und zwei Messer. Mein Athame zum Zauberweben und eins, um etwas in Stücke zu schneiden oder es jemandem ins Herz zu rammen. Je nach Sachlage.
Um vier bin ich fertig, abmarschbereit und in voller Montur. Cargohose, Wanderboots, Shirt und kurzärmlige Weste. Letztere nur, weil sie echt stylish aussieht und mich an Lara Croft erinnert. Außerdem lieferte Amazon Prime mal wieder innerhalb von vierundzwanzig Stunden, und die Weste verdeckt das Lederholster, in dem meine Beretta steckt, vorzüglich.
Pünktlich, als ich meinen Rucksack auf die Wage stelle, erscheint Vincent in der offenen Badezimmertür. Er sagt nichts, sieht mich aber fragend an.
«Ich muss wissen, wie viele Kilo ich da schleppe», murmele ich als Antwort auf seinen Blick. Denn ich gehöre nicht zu den Frauen, die packen und dann tragen lassen. Ich trage selber. Zumal ich bereits einmal Diskussionen über den Inhalt meines Überlebensnotfallrucksackes führen musste. Das mache ich nicht mehr. Ich brauche den gesamten Inhalt und damit basta. Und die dreizehn Kilo sind fast nicht zu spüren. Wirklich nicht.
Ich hieve mir das Teil auf den Rücken und befestige alle Schnallen und Riemen ordnungsgemäß an meinem Oberkörper. Leider wanke ich ein wenig, aber ich denke, dass wird sich im Laufe der Zeit geben. Kein Grund zur Beunruhigung. Ich muss mich wohl nur daran gewöhnen …
Derweil entkleidet Vincent sich komplett. Entgegen seiner sonst so ordentlichen Art lässt er sämtliche Kleidungsstücke einfach fallen und auch noch liegen. Dann geht er unter die Dusche und stellt das Wasser auf exorbitant heiß.
«Letzte Zählungen ergaben, dass draußen acht Hexen herumlungern. Ist das der richtige Zeitpunkt für Körperpflege?», erkundige ich mich vorsichtig und lasse den Rucksack wieder zu Boden gleiten.
Vincent reagiert nicht, sondern lehnt stattdessen den Kopf an die Wand. Ich schlüpfe aus meinen Wanderboots und nähere mich der Dusche. Mein Freund duscht derweil ungerührt weiter.
«Hallo!», sage ich energisch, weil er überhaupt nicht reagiert. «Vincent!» Ich stapfe ein wenig kindlich mit dem Fuß auf. Schließlich schiebe ich mir den Ärmel hoch und fasse ihn an der Schulter.
Er reagiert mit einer ausweichenden Bewegung des Oberkörpers, packt mich aber im selben Moment und zieht mich zu sich. Also unter die Dusche, nur dass Sie das richtig verstehen. Ich fluche und schubse und entfernt registriere ich, dass ich ihn auch gegen das Schienbein trete, aber Vincent hält mich fest. Nicht nur das, im nächsten Moment küsst er mich. Nicht liebevoll oder zärtlich. Hart und fordernd versucht sein Mund den meinen zu beherrschen.
«So nicht!», zische ich und stemme meine Hände gegen seinen Brustkorb, aber er rückt keinen Millimeter ab von mir und er ist so unfassbar stark.
Ein Welle der Angst flutet mich und gleichzeitig flammt meine Magie auf. Wie auch im selben Moment seine Augen zu golden glühenden Vulkanen werden. Er zischt mich heiser an und leider hindert sein linkes Bein mein linkes Knie, ihn zu kastrieren.
Panik überkommt mich. Mein Herz rast und ich kann Blut schmecken. Irgendwann muss ich ihm auf die Lippe gebissen haben, ein stetiges Rinnsal läuft ihm über das Kinn.
«Hör auf oder ich hetze einen Schutzzauber auf dich!», japse ich, und augenblicklich lässt er mich los.
Er wischt sich mit dem Handrücken über die Wunde an der Lippe und sagt unvermittelt: «Ich liebe dich.»
Ich bleibe unter dem heißen Strahl der Dusche stehen und starre ihn nur an. «Bist du irre?», flüstere ich dann, kann aber keine äußeren
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