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Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Titel: Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Günak
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wie du das zu tun gedenkst! Und zwar bis ins kleinste Detail. »
    Pax hat sich zu voller Größe aufgerichtet, und ich muss den Kopf in den Nacken legen, um ihm weiter ins Gesicht schauen zu können. Und ich bin nicht klein. Sein Gesicht ist regungslos, aber sein Blick durchbohrt mich. Ich habe mich zu weit in seine Angelegenheit vorgewagt, dennoch werde ich jetzt nicht klein beigeben.
    Vielleicht helfen mir seine Gene, diesem Blick standzuhalten, vielleicht ist es aber auch nur Pax’ plötzliche Erkenntnis, dass ich tatsächlich ein berechtigtes Interesse an dieser Sache habe, denn er senkt für eine Sekunde den Blick und sagt dann: «Ich werde ein Schmerzmittel nehmen. Ich mache das nicht zum ersten Mal.»
    Bei diesen Worten berührt mich ganz sacht die Ahnung von Schmerz. Ein Ziehen im Rücken, in den Beinen. Unangenehm und ich weiß nicht, wo er herkam, aber bevor er sich in echten Schmerz verwandelt, ist er schon wieder verschwunden. Und mit einem Mal wird mir etwas klar: Dass nämlich Pax, so sonderbar und mächtig er auch erscheinen mag, doch auch irgendwie nur ein … Mensch ist.
    Was muss es für ihn bedeuten, nicht mehr richtig laufen zu können? Immer Schmerzen zu haben. Für ihn, der ja offensichtlich eine ganze Heerschar befehligt hat. Ich habe bis jetzt nur die Maske des mächtigen Ex-Engels betrachtet und noch nicht einmal den Versuch unternommen, hinter die Fassade zu schauen.
    «Eli», setzt er an und plötzlich hat seine Stimme einen ganz fremden Ton angenommen. «Ich weiß, was ich tue. Was damals im Bunker passiert ist, wird nicht mehr vorkommen, okay?», sagt er leise und hoheitsvoll.
    Ich nicke. Die Tatsache, dass er sich auf meine Frage eingelassen hat, macht mir deutlich, dass er mich respektiert. Zumindest ist das meine Schlussfolgerung.
    Pax tritt in diesem Moment einen kleinen Schritt vor und berührt mit seiner Hand meine Locken. Es ist eine sonderbar vertraute Geste, und ich komme gar nicht auf den Gedanken, mich ihm zu entziehen. Für den Bruchteil einer Sekunde trifft sich unser Blick, dann dreht er sich auf dem Absatz um und läuft die Stufen meiner Veranda hinunter.
    «Wo gehst du hin?», rufe ich ihm hinterher.
    «Ich bin in der Nähe», sagt er ohne sich umzudrehen.

Kapitel 20
    Ausgerechnet heute brennt im Büro die Luft und Klara «sorgt gut für sich» (Originalton, wie ich anmerken möchte, hat sie sicherlich an der Fern-Uni gelernt), indem sie die brennende Luft trotz meines Urlaubs telefonisch an mich weiterleitet.
    Wir haben eine verschwundene Baubeschreibung, die sich auch leider auf keinem der Laufwerke unseres Büroservers mehr wiederfinden lässt, einen sehr aufgebrachten Käufer, der nach fünfmaligem Erklären immer noch nicht begriffen hat, dass Erwerbsnebenkosten von ihm zu zahlen sind, sowie eine defekte Kaffeemaschine. Wenigstens Letzteres interessiert mich nicht wirklich, denn meine heimische Kaffeemaschine funktioniert hervorragend.
    Klara ist bei alle dem sehr entspannt und wagt es, mir noch Tipps zur verbalen Deeskalation mit auf den Weg zu geben, dann stöpsele ich mir mein Headset ins Ohr und mache mich ans Abtelefonieren meiner spontanen und brandaktuellen To-do-Liste.
    Herr Meier jammert mir zehn Minuten ins Ohr, bis ich ihn etwas brüsk erinnere, dass er von mir eine Liste der anstehenden Nebenkosten erhalten hat. Und diese hat er mir sogar unterzeichnet, weil ich weiß, dass Hauskäufer aufgrund der Aufregung manchmal unter partiellem Gedächtnisverlust leiden. Also keine weitere Diskussion mehr, heute muss ich streng sein, schließlich will ich gegen Abend noch in den Dschungel aufbrechen und die Welt retten.
    Ich lege den Kopf auf die Tischplatte und sinniere einige Minuten über diese Tatsache, dann entscheide ich, dass ich eigentlich genau jetzt anfangen sollte zu packen. Und zwar genau in diesem Moment, bevor ich anfange, noch mehr über die bevorstehende Weltrettung nachzudenken.
    Bevor ich mir allerdings meinen Rucksack schnappen kann, steht plötzlich meine Mutter vor mir. Kommentarlos lässt sie einige Dinge auf den Fußboden fallen. «Utensilien für den Übertrittszauber», bescheidet sie ernst, dreht sich um und verlässt meine Küche wieder.
    Auf dem Boden liegen Federn, ein Bündel Kräuter und ein dicker Jutebeutel. Vermutlich hat sie den dem Weihnachtsmann entwendet und der arme Kerl muss im Dezember mit einem schnöden Rucksack los. Was mich spontan an meinen eigenen Rucksack erinnert, und ich mache mich zügig daran, ihn mit nützlichem

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