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Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Titel: Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Günak
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beobachtet. «Und der», ich deute auf Valiodo, «hat irgendetwas an sich, was diese Kraft abschwächt.»
    Maria ist ebenfalls stehen geblieben und sieht uns an. Nur Vincent scheint kein Interesse an der Hexenmagen-Rebellion zu haben. Er tigert drei Meter vor, drei Meter zurück umgeben von purer Unruhe. Gereizt hat er die Fangzähne entblößt und die Ohren eng an den Kopf angelegt.
    Nein, in diesem Moment würde ich es wirklich vermeiden, ihm zu nahe zu kommen. Während er im Hegewald immer ganz leicht deplatziert wirkt, ist er hier zu Hause. Und in diesem Moment strahlt er das mit jeder Faser seines kraftvollen Raubtierkörpers aus.
    «Gehen wir weiter», murmelt Pax und schiebt mich gleichzeitig an der Schulter nach vorne. «Es kann nicht mehr weit sein, ich spüre es auch.»

Kapitel 26
    Den ersten Jaguar sehe ich nicht. Zumindest nicht sofort. Vincent bleibt stehen, Maria bleibt stehen, Pax bleibt stehen und packt mich am Arm, damit auch ich stehen bleibe. Gedanklich bin ich nämlich gerade bei der Elfenprophezeiung, die ich minutenlang in meinem Hirn zu Brei gedacht habe, aber endlich sehe auch ich ihn.
    Er sitzt auf einem Ast über uns. Aufrecht, mit zuckendem Schwanz, die Lefzen gehoben und starrt uns aus gelben Augen an.
    Valiodo gibt wieder seinen persönlichen Universallaut von sich («Uiii») und versteckt sich hinter Pax. Für einen klitzekleinen Moment möchte ich das auch tun. Oder nach Hause gehen. Auf mein Sofa und Miss Marple gucken. Aber als tapfere Erdhexe mit wichtigem Auftrag bleibe ich aufrecht stehen, greife nach der Beretta, straffe die Schultern und gucke finster.
    Plötzlich brodelt die Luft um mich herum vor Emotionen. Aufregung vermischt sich mit Freude, aufflammende Aggression umschlingt blanke Angst. Wer hier was fühlt, weiß ich nicht. Aber eins ist klar. Das hier ist die Vorhut von Vincents Rudel.
    Der fremde Jaguar hat sich auf alle viere erhoben und starrt weiterhin auf Vincent. Trotz des schattigen Lichtes hier zu Füßen der gewaltigen Bäume erkenne ich die runden, etwas helleren Flecken auf seinem dunklen Fell.
    Vincent hingegen ist tiefschwarz.
    Pax neben mir fängt an zu summen, was mich vorübergehend aus dem Konzept bringt. Ich werfe ihm einen kurzen Blick zu. Seine Miene ist düster, und das Summen scheint irgendwie aus ihm herauszukommen. Hat er früher schon gesummt? Nicht dass ich mich erinnern könnte. Hat das etwas zu bedeuten?
    Bevor ich weiter über die sonderbare Geräuschkulisse rund um ihn nachdenken kann, springt der Jaguar vom Baum. Er landet geschickt auf allen vieren und einen Atemzug später ist er ein Mann. Ein großer, nackter, dunkler Mann. Er wirkt weniger europäisch und strahlt dabei eine sonderbare Wildheit aus. Trotzdem weiß ich, dass er Vincents Bruder ist. Seine Körperhaltung und die Art, wie er die Lippen fest aufeinanderpresst, ist identisch.
    Maria stürzt in diesem Moment an Vincent vorbei und stellt sich direkt vor ihren Bruder. Ich bin so gebannt von diesem Anblick, dass ich ihre Verwandlung überhaupt nicht mitbekommen habe. Sie spricht leise und eindringlich, was im krassen Gegensatz zu ihrer ängstlichen Körperhaltung steht. Ein glatter Kontrast zu ihrem Bruder. Der breitbeinig und aufrecht blanke Wut ausstrahlt und passend dazu im nächsten Augenblick anfängt loszudonnern.
    Maria taumelt ein paar Schritte zurück, hält aber wenigstens verbal gegen diese Welle der Aggression stand. Zumindest vermute ich das. Zu hören ist sie durch den tiefen Basston ihres Bruders nicht mehr, aber ihre Hände gestikulieren wild und scheinen ihre panischen Worte zu untermalen.
    Endlich verwandelt sich auch Vincent. Ich erwarte, dass er zu den beiden geht, sich einmischt. Aber sein erster Blick gilt mir.
    Es ist nicht der Ausdruck in seinen Augen, der mir plötzlich und ganz unerwartet etwas Ruhe schenkt. Es ist ein tiefes Gefühl von Verbundenheit mit ihm, das über mir zusammenschlägt wie der Scheitelpunkt einer Welle, das meinen Herzschlag etwas beruhigt.
    Vincent wirkt so besonnen und abgeklärt. Seinen Schmerz hat er dort verborgen, wo er auch seine Unruhe hingesteckt hat. Er ist übergangslos in die Alpharolle geschlüpft, weil er seinem Rudel gegenübersteht, und für den Bruchteil einer Sekunde sehne ich mich nach der sicheren Enge einer dominanten Macht, die mein Leben in die Hand nimmt. Natürlich nur für den Bruchteil einer Sekunde. Ungefähr so lange, bis mir klar wird, dass ich eine Überdosis seiner Alphamacht abbekommen habe, und sie

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