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Eine Hochzeit wie im Maerchen

Eine Hochzeit wie im Maerchen

Titel: Eine Hochzeit wie im Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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reißenden Fluss verwandelt.“
    „Gibt es einen anderen Rückweg?“
    „Ich hoffe es. Zum Glück habe ich eine ganz gute Vorstellung, in welche Richtung wir gehen müssen.“
    „Immerhin. Das ist ja schon mal was.“
    Er lachte. „Schön, dass du mir vertraust.“ Dann holte er eine Flasche Wasser und einen Schokoriegel aus dem Rucksack. „Hier, stärke dich erst einmal, und ich verarzte solange deinen Knöchel.“
    Belustigt sah er, wie sie mit wahrem Heißhunger den Riegel aufaß und sich danach sogar die Finger ableckte. Während sie trank, untersuchte er ihr Fußgelenk. Verstaucht und geschwollen, aber glücklicherweise nicht gebrochen. Nicht so schlimm, wie er befürchtet hatte, aber schlimm genug, um ihnen den Rückweg ziemlich zu erschweren.
    „Ich bandagiere jetzt deinen Knöchel, damit du Halt im Schuh hast“, erklärte er ihr.
    „Gut.“ Sie zuckte zusammen, als es genau über ihnen blitzte und donnerte. „Mir kommt es vor, als würde das Unwetter schlimmer, oder?“
    „Ja. Fürchte ich auch.“
    „Besser, wir warten noch.“
    „Ja, auf jeden Fall.“ Der Fuß war nun versorgt, und Lazz setzte sich wieder neben Ariana. „Wir befinden uns in einer Senke zwischen zwei Berggipfeln. Die Bäume hier sind nicht so hoch wie in den benachbarten Wäldern. Darum dürften wir hier in Sicherheit sein. Ich schlage vor, wir warten ab, bis das Gewitter weitergezogen ist, und machen uns dann auf den Weg, damit wir die Hütte noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen.“
    Ariana verschloss die Flasche und reichte sie Lazz. „Vielen Dank, dass du mich gesucht hast.“
    Fürsorglich zog er sie in die Arme. „Du bist meine Frau.“
    „Nicht wirklich.“
    „Natürlich bist du das. Niemals würde ich dich in so einer Situation alleinlassen.“
    Nach längerem Schweigen sagte sie: „Weißt du, ich habe irgendwie gespürt, dass du dich auf die Suche nach mir machst.“
    Genau wie auch er ihre Nähe wahrgenommen hatte. Nie hätte er zugegeben, dass hinter dieser Instinktsicherheit, wie er es im Stillen nannte, etwas anderes stecken könnte. Etwas, das er als prickelnde Wärme in seiner Handfläche fühlte. Etwas, das verhinderte, dass er die Sehnsucht nach Ariana in den Griff bekam.
    Wie gerne hätte er sie in die Arme genommen und in Sicherheit gebracht. Sie ausgezogen und mit Zärtlichkeiten verwöhnt. Und endlich das vollendet, was sich zwischen ihnen angebahnt hatte.
    „Vielleicht hast du mich gehört“, versuchte er zu erklären. „Oder du hast den Schein der Taschenlampe gesehen.“
    „Zuerst hatte ich nur Angst und war einsam. Aber auf einmal war alles anders: Mir war plötzlich klar, dass du in wenigen Minuten bei mir sein würdest. Und so war es auch!“
    Für Lazz klangen diese Worte einfach zu verdächtig nach dem Inferno. Und das Inferno war eine glatte Lüge – was schon die Ehe seiner Eltern bewies. Mochte ja sein, dass seine Brüder dieser alten Geschichte auf den Leim gegangen waren, ihm würde das nicht passieren.
    Schließlich war er der Vernünftigste in der Familie. Und das Inferno nichts als eine fantasievoll ausgeschmückte Ausrede für Begierde und reine Lust. Niemals würde er zulassen, dass ein Märchen seine Entscheidungen beeinflusste. Auch wenn man noch so fest daran glaubte, früher oder später würde der schöne Traum wie eine Seifenblase zerplatzen. Nicht mit ihm!
    „Du hast mir den Weg sehr genau beschrieben, Ariana. Und so war es wirklich nicht schwer, dich zu finden. Hättest du dich bei deinem Sturz in die Schlucht nicht überschlagen, dann hättest du alleine wieder zur Hütte zurückgefunden. Es war einfach Pech, dass du die Orientierung verloren und auf der anderen Hangseite hochgeklettert bist.“
    „Hast du sie sehr geliebt?“ Und nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: „Ich meine Caitlyn. Glaubst du mir deshalb nicht?“
    „Caitlyn ist Marcos Frau.“
    „Das ist keine Antwort auf meine Frage.“
    „Nein. Ich habe sie nicht geliebt. Nicht so, wie Marco sie liebt.“ Und ehrlicherweise gab er zu: „Nicht in dem Maß, wie Caitlyn Marco liebt.“
    „Aber du hast geglaubt – wenn auch nur für kurze Zeit –, dass euch das Inferno verbindet. Du hast mir erzählt, dass du ein Mal diesen Eindruck hattest.“
    Voll innerer Unruhe zuckte er mit den Schultern. „Ja, stimmt. Ich habe mir eingeredet, es könnte das Inferno sein. Und ich nahm an, dass es wegen Caitlyn war. Nun, da habe ich mich wohl getäuscht.“
    „Es war in Marcos Besprechungszimmer am Morgen

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