Eine Hochzeit wie im Maerchen
der Badeschaum zusammengefallen und gewährte großzügige Einblicke: auf Bauch und Hüfte – und auf ihre Brüste.
Trotz des warmen Wassers in der Wanne fröstelte sie. Noch nie hatte sie diesen Ausdruck in Lazz’ Augen gesehen, da konnte auch sein scherzhafter Ton nicht darüber hinwegtäuschen.
Sehnsucht, Leidenschaft, Begierde – deutlicher als jemals zuvor. Kein Zweifel, er wollte sie besitzen. Die Muskelanspannung des Oberkörpers und seine angestrengten Gesichtszüge verrieten es: Lazz fiel es schwer, sich noch länger zurückzuhalten. Dennoch verließ er rücksichtsvoll das Badezimmer.
Inzwischen fror Ariana wirklich. Das Wasser war längst abgekühlt, vom Badeschaum fast nichts mehr zu sehen. Und die Maiskörnerpackung fühlte sich matschig an.
Sie setzte sich auf den Wannenrand, schlang ein Handtuch um die Haare und wickelte sich in ein Badetuch ein. Zum Glück tat ihr der Knöchel schon nicht mehr so weh, als sie das Bad verließ und bis zum Kleiderschrank humpelte. Wie freute sie sich auf saubere und trockene Kleidung!
Der Wohn- und Schlafraum der Hütte lag fast völlig im Dunkeln. Nur im Kamin loderte ein Feuer, dessen Schein
sich auf den wenigen Möbeln spiegelte.
„Du hättest mich rufen sollen!“, meinte Lazz.
„Danke, hat auch so geklappt.“
„Brauchst du Hilfe beim Anziehen?“
„Nein, danke, ich komme schon zurecht.“
Offenbar hatte er den Platz am Feuer, wo er zuvor gestanden hatte, verlassen. Trotzdem wusste sie genau, wo im dunklen Zimmer er sich befand.
„Während du dich anziehst, schaue ich nochmals nach dem Generator. Du kannst gerne das Licht einschalten. Ich wollte nur Propan sparen, damit der Strom auf jeden Fall für den Kühl- und den Gefrierschrank reicht“, hörte sie ihn sagen.
Verlegen lächelte sie. „Und für warmes Wasser.“ Mit seiner ruhigen und souveränen Art wirkte er auf Ariana ausgesprochen anziehend. Von der Spannung zwischen ihnen schien die Luft förmlich zu knistern.
„Ja, auch dafür.“
Sie zog das feuchte Badetuch fester um sich. So befangen hatte sie sich lange nicht gefühlt. Lazz musste es gemerkt haben, denn ohne ein weiteres Wort ging er aus der Hütte. Sofort begann Ariana, den Schrank nach geeigneter frischer Kleidung zu durchsuchen. Wahllos holte sie alles Mögliche heraus. Wie gut, bald wieder angezogen zu sein!
Gerade als sie fertig mit Anziehen war, zerriss ein unheimliches kreischendes Geräusch die Luft. Dann folgte ein heftiger Aufprall, der die Hütte bis auf die Grundmauern erschütterte. Ariana haute es buchstäblich um. Erschrocken nach Luft schnappend, lag sie am Boden und wagte nicht, sich zu bewegen.
Was auch immer das gewesen war, es hatte den Generator zerstört. Als ihr klar wurde, was das für Lazz bedeutete, fuhr sie kerzengerade hoch und rief verzweifelt seinen Namen.
Sie sprang auf und humpelte so schnell sie konnte zur Hintertür. Doch so viel sie auch am Knauf drehte und sich gegen die Tür stemmte, sie ging nicht auf. Selbst dann nicht, als sie sich mit aller Kraft dagegenwarf. Irgendetwas blockierte die Tür von außen. Entsetzt hämmerte Ariana mit den Fäusten dagegen und rief immer wieder nach Lazz. Angst stieg in ihr auf.
Er ist da draußen, dachte sie. Keine Ahnung, was passiert ist. Das schreckliche Geräusch? Der Aufprall, durch den der Generator zerstört wurde. Und Lazz ist beim Generator …
Sie humpelte zu dem Tisch vor dem Zweisitzersofa, auf dem die Taschenlampe lag, schaltete sie ein und öffnete die Vordertür.
Offensichtlich hatte der Wind sich gedreht und damit das Unwetter zurückgebracht, denn der Sturm tobte über Wald und Lichtung mit unverminderter Macht. Immer wieder war Donnergrollen zu vernehmen, und doch war das Geräusch zuvor weitaus lauter gewesen. Und dann, beim Aufflammen eines Blitzes, der den Himmel durchzuckte, erblickte sie Lazz.
Im Regen kam er auf sie zu, groß, kräftig und, soweit sie es beurteilen konnte, unverletzt. Ohne auf die Schmerzen in ihrem Knöchel zu achten, lief sie über die Veranda, dann die Stufen hinunter und direkt in das Unwetter.
Als er sah, wie sie ihm entgegengeeilt kam, begann er auf sie zuzurennen. Dann hob er sie beglückt in seine Arme.
„Geht es dir gut?“, wollte er wissen, wobei der besorgte Ton in seiner Stimme nicht zu überhören war.
„Ja. Danke. Und dir?“ Aufgeregt fuhr sie ihm mit den Händen über das Gesicht, die Schultern und die Brust. „Bist du verletzt?“, erkundigte sie sich.
„Nicht schlimm.“ Mit Ariana
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