Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
würde an ihrer Haushaltsführung nichts auszusetzen finden.
    Als die körperliche Anstrengung des Fegens, Putzens und Staubwischens schließlich ihren Tribut forderte, ließ Flora sich von dem Rest des heißen Wassers ein Bad ein und fiel danach mit Imelda auf dem Bauch ins Bett.
    Bei Morgengrauen wachte sie auf und packte ihre Kleider zusammen. Unten sah sie die Teekanne auf dem Kaminsims. Sollte sie sie dalassen? Oder sie als Souvenir mitnehmen? Oder würde es ihr jedes Mal von neuem das Herz brechen, sie zu sehen? Ohne eine bewusste Entscheidung getroffen zu haben, wickelte sie die Kanne in den Kaschmirpullover ihres Vaters, den sie einmal Charles geliehen hatte, und steckte sie zusammen mit ihrem Make-up in ihre kleine, geblümte Schultertasche.
    Dann verfrachtete sie Imelda und die Kätzchen in den Landrover, den sie sich auszuleihen beabsichtigte, und dabei brach sie von neuem in Tränen aus. Das kleine Cottage war das einzige Zuhause der Kätzchen gewesen. Sie hatten sich hier so wohlgefühlt. Auch Flora war hier in gewisser Weise glücklich gewesen. Sie kämpfte gegen die Tränen an und putzte sich mit einem Taschentuch, das sie in ihrer Jackentasche gefunden hatte, die Nase. Es war ein Taschentuch, das ihre Mutter ihr geschenkt hatte, und es waren kleine Schuhe darauf gedruckt. Bei diesem Anblick musste sie nur umso heftiger weinen.

 
    Flora hatte vergessen, wie grässlich der Londoner Verkehr selbst an einem Samstag sein konnte. Der Landrover war zwar wie geschaffen für ländliche Wege, in den Nebenstraßen Claphams war er jedoch ein wenig sperrig. Aber der Himmel musste wohl ein Einsehen haben, denn sie fand einen Parkplatz direkt vor Emmas Haus.
    Die Freundin hatte offensichtlich nach ihr Ausschau gehalten, denn Flora hatte kaum die Tür des Wagens geöffnet, als Emma auch schon die Treppe heruntergelaufen kam. Sie drückte Flora fest an sich. Dann sagte sie: »Das ist aber ein schrecklich großer Wagen.«
    »Ich weiß. Und er gehört nicht einmal mir. Meiner steht noch auf dem Hof hinter dem Büro.«
    Obwohl sie noch keinen Tag fort war und normalerweise am Samstag ohnehin nicht zur Arbeit gegangen wäre, durchzuckte sie ein schmerzhafter Stich des Heimwehs. »Es ist wunderbar, wieder hier zu sein. Ich habe London vermisst.«
    Emma runzelte die Stirn. »Komm, ich helfe dir bei deinen Sachen.« Dann warf sie einen Blick auf Floras Taschen. »Ist das alles, was du dabeihast?«
    »Ich hatte nicht all meine Kleider nach Bishopsbridge mitgenommen. Ich werde sie mir vom Speicher der Wohnung holen müssen.« Normalerweise hätte der Gedanke an entzückende, aber vergessene kleine Outfits, die es wiederzuentdecken galt, Flora in Begeisterung versetzt. Jetzt kam es ihr so vor, als gehörten diese Kleider zu einem früheren Leben.
    »Nun ja, komm doch erst einmal herein. Ich habe eine Flasche Wein in den Kühlschrank gestellt, oder ist es noch zu früh?«
    Während Flora ihre Taschen und Koffer zusammenraffte, kam sie zu dem Schluss, dass sie keine andere Wahl hatte, als sich zu betrinken. »Ich finde ganz und gar nicht, dass es noch zu früh ist. Es ist fast Mittag.«
    Der Wein öffnete bei Flora endgültig alle Schleusen. Sie hockte mit angewinkelten Beinen auf dem Sofa, schluchzte und trank abwechselnd, während sie Emma ihr Leid klagte, bis diese aufstand und Käsetoasts zubereitete.
    »Tut mir leid, Em, ich weiß, dass ich eine grässliche Heulsuse bin. Willst du über Dave reden?«
    »Nein. Da ich nicht mehr in Dave verliebt bin, falls ich es denn überhaupt je war, möchte ich nicht über ihn reden.«
    »In Ordnung. Gibt es vielleicht irgendeinen Laden an der Ecke, der noch geöffnet sein könnte?«»Gleich hinter der Hauptstraße. Warum, was willst du denn?«
    »Mehr Wein und Schokolade. Außerdem brauchen wir noch ein paar gute DVDs.«
    Den Rest des Nachmittags und Abends verbrachten sie damit, Schokolade zu essen und sich ihre Lieblingsfilme anzusehen. Als Bridget Jones sagte: »Ich entscheide mich für Wodka«, klatschten sie beide laut Beifall.
    Schließlich war es Zeit zum Schlafengehen, und Flora taumelte, angetrunken und von leichter Übelkeit gequält, in das Gästebett. »Morgen wird es mir besser gehen«, sagte sie. »Morgen werde ich wieder stark sein. Ich brauchte einfach einen Tag Auszeit.«
    Aber sie fühlte sich am nächsten Tag keineswegs besser. Nachdem sie die Teekanne auf das Fenstersims in ihrem Zimmer gestellt hatte, zog sie den Kaschmirpullover über ihren Pyjama. Sie wusste, das

Weitere Kostenlose Bücher