Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)
nicht reden. Ich würde Dave gern wenigstens für die Dauer des Wochenendes vergessen.«
Flora warf ihrer Freundin einen besorgten Blick zu, doch der Ausdruck auf Emmas Gesicht sagte ihr, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt für tiefschürfende Gespräche war. »In Ordnung. Wollen wir irgendwo ein paar Pommes frites essen?«
»Hast du für meinen ersten Abend bei dir keine Gourmetmahlzeit vorbereitet?«
»Nein.«
Emma lachte. »Dann eben Pommes frites. Ich vermisse dich schrecklich, Flo. Ich werde ehrlich froh sein, wenn du nach London zurückkommst.«
»Du musst ihn anrufen«, beharrte Emma am nächsten Tag, während sie ihr Geschirrhandtuch beiseite legte. »Er ist dein Vermieter, und du brauchst einen Esstisch. Sofort.«
Flora cremte sich die Hände ein. Emma und sie hatten gerade den Abwasch vom Mittagessen erledigt, und William löffelte das Innere der Auberginen aus.
»Das Cottage gehört Annabelle. Sie trägt die Verantwortung dafür«, bemerkte Flora.
»Dann ruf eben Annabelle an! Sie wird bestimmt verstehen, dass du einen Tisch brauchst, wenn du eine Dinnerparty gibst.«
»In Ordnung. Aber es wird ein ziemlich großer Tisch sein müssen. Und der würde das ganze Cottage ausfüllen.«
»Nicht, wenn man ihn zusammenklappen kann. Ich weiß nicht, warum du dich nicht schon früher darum gekümmert hast.«
»Ich habe es dir doch erklärt, Charles und ich hatten einen furchtbaren Streit, und obwohl wir uns beide entschuldigt haben, haben wir es nicht wirklich ehrlich gemeint.« Es war jetzt fast zwei Wochen her, dass sie das letzte zivilisierte Gespräch miteinander geführt hatten.
»Das verstehe ich durchaus, doch wir brauchen trotzdem einen Tisch.«
»Ich war beschäftigt, Em! Ich werde mich sofort darum kümmern«, maulte Flora, die von Minute zu Minute hektischer wurde.
»Wenn wir draußen essen würden, hätten wir viel mehr Platz«, wandte William ein. »Es hat aufgehört zu regnen, und es könnte ein sehr schöner Abend werden.«
»Wettermäßig, meinst du«, sagte Flora, die sich nicht vorstellen konnte, dass der Abend in irgendeiner anderen Hinsicht nett werden könnte.
»Ja. Warum fragst du deinen Vetter nicht?«
»Er heißt Charles«, warf Emma ein, die mit William nicht ganz so gut auskam, wie Flora es sich erhofft hatte.
»Wenn er einen großen Picknicktisch hat, könnten wir ein Brett darüber legen«, fuhr William fort.
»Wie viele Leute werden wir denn sein?«, fragte Emma.
»Nur sechs«, antwortete Flora. »Das sind nun wahrhaftig nicht besonders viele. Ein ganz gewöhnlicher Tisch würde vollkommen ausreichen.«
»Solange es nicht anfängt zu regnen und wir den ganzen Kram ins Haus schaffen müssen«, erklärte William.
»O nein, du hast Recht. Annabelle würde durchdrehen, wenn die Inneneinrichtung nass würde oder sonst irgendetwas damit passierte. Ich werde etwas in dieser Art andeuten«, entschied Flora. »Und jetzt nehme ich die Sache sofort in Angriff. Ich will, dass der Tisch rechtzeitig gedeckt ist. Wenn wir draußen essen, wäre es schön, ihn mit wilden Blumen und solchen Dingen zu dekorieren.«
»Ist das nicht ein klein wenig zu ländlich, Flo?«, wandte Emma ein.
»Ganz und gar nicht. Es ist nur recht und billig, wenn man die Fülle der Natur zu schätzen weiß.«
»Und jetzt marsch, ans Telefon«, befahl Emma, völlig unbeeindruckt von Floras kleiner Rede.
»Es gibt hier kein Telefon. Ich werde mit meinem Handy nach draußen gehen müssen, weil der Empfang dort besser ist.«
Flora schlenderte in den Garten hinaus. Sie war dankbar dafür, ein Weilchen ungestört zu sein, fand den Gedanken, Charles anrufen zu müssen, jedoch ganz und gar nicht angenehm. Wenn sie Annabelle an den Apparat bekam, würde diese zumindest das Problem verstehen.
Charles nahm den Hörer ab. Obwohl Flora wusste, dass er meistens am Telefon war, versetzte der Klang seiner Stimme sie doch in Panik. »Ahm, hallo, ich bins.« Wenn sie nervös war, vergaß sie immer, ihren Namen zu nennen.
»Flora«, sagte er.
»Ja, tut mir Leid. Ich rufe nur wegen des Tischs an. Für heute Abend?«
»Oh. Ja. Sie werden einen brauchen.« Flora hörte Annabelles Stimme im Hintergrund. Dann riss sie Charles das Telefon aus der Hand. »Flora? Was ist los? Sie wollen doch nicht etwa absagen, oder?«
»Nein. Ich wollte lediglich fragen, ob Sie einen Tisch haben, den wir benutzen könnten. Wir wollen doch nicht mit den Tellern auf dem Schoß essen.«
»O Gott, ich hatte ganz vergessen, dass wir den
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