Eine kurze Geschichte der Menschheit (German Edition)
Triethanolamin, Dimeticon, Arctostaphylos Uva-Ursi-Blätterextrakt, Magnesiumascorbylphospat, Imidazolidinylureum, Methylparaben, Campher, Propylparaben, Hydroxymethylpentylcyclohexenecarboxaldehyd, Hydroxycitronellal, Linalool, Butylphenylmethylproplonal, Cironnellol, Limonen, Geraniol.
(Und was bitte schön ist Hydroxymethylpentylcyclohexenecarboxaldehyd?)
Während des Ersten Weltkriegs verhängten die Alliierten eine Wirtschaftsblockade gegen Deutschland. Das Kaiserreich litt unter extremer Rohstoffknappheit, und vor allem Salpeter, das zur Herstellung von Sprengstoffen benötigt wird, war nicht zu bekommen. Die wichtigsten Salpetervorkommen befanden sich in Chile und Indien, in Deutschland wurde es gar nicht abgebaut. Salpeter ließ sich zwar durch Ammoniak ersetzen, aber auch das war teuer. Zum Glück für die Deutschen hatte einer ihrer Landsleute, der jüdische Chemiker Fritz Haber, im Jahr 1908 eine Möglichkeit entdeckt, wie sich Ammoniak aus der Luft gewinnen ließ. Das Verfahren war zwar kostspielig, doch als die Deutschen nach Kriegsausbruch investierten, verbesserten sie die Methode und begannen mit der Herstellung von Sprengstoffen aus Luft. Einige Wissenschaftler meinen, ohne Haber hätten die Deutschen schon lange vor dem November 1918 kapitulieren müssen. 104 Im Jahr 1918 bekam Haber den Nobelpreis für seine Entdeckung – den Nobelpreis für Chemie, wohlgemerkt – nicht den Friedensnobelpreis.
Leben auf dem Fließband
Dank der Industriellen Revolution traf billige und reichliche Energie auf billige und reichliche Rohstoffvorkommen. Das Ergebnis war eine Explosion der menschlichen Produktivität. Diese Explosion machte sich vor allem in der Landwirtschaft bemerkbar. Beim Stichwort Industrielle Revolution denken wir in der Regel an Stadtlandschaften mit rauchenden Schornsteinen oder an das Elend der ausgebeuteten Bergarbeiter, die unter Tage schuften. Doch die Industrielle Revolution war in Wirklichkeit eine zweite landwirtschaftliche Revolution.
Während der vergangenen zwei Jahrhunderte hielten industrielle Produktionsmethoden in der Landwirtschaft Einzug. Traktoren und Mähdrescher übernahmen Aufgaben, die früher mit Muskelkraft oder gar nicht erledigt wurden. In Ackerbau und Viehzucht wurde die Produktivität mit Hilfe künstlicher Dünge- und Insektenvertilgungsmittel beziehungsweise einem ganzen Arsenal an Hormonen und Medikamenten massiv gesteigert. Kühlhäuser, Schiffe und Flugzeuge ermöglichen die monatelange Lagerung von landwirtschaftlichen Produkten und den raschen und billigen Transport auf die andere Seite des Globus. So begannen Europäer, frisches argentinisches Rindfleisch und japanisches Sushi zu essen.
Auch die Pflanzen und Tiere selbst wurden mechanisiert. Just in dem Moment, in dem die humanistischen Religionen den Homo sapiens zum Gott erhoben, verloren die Nutztiere ihren Status als Lebewesen, die Schmerz und Leid empfinden konnten, und verwandelten sich in Maschinen. Heute werden diese Tiere oft in Fabriken massenproduziert, ihre Körper werden nach den Bedürfnissen der Industrie gestaltet, und sie verbringen ihr ganzes Leben als Rädchen in einer riesigen Produktionsanlage. Wie gut und wie lange sie leben, wird von der Kosten-Nutzen-Rechnung der Unternehmen diktiert. Auch wenn sie von der Industrie am Leben und bei relativer Gesundheit erhalten werden, hat diese kein Interesse an den sozialen und seelischen Bedürfnissen der Tiere (es sei denn, diese wirken sich auf die Produktion aus).
Viele Milchkühe verbringen beispielsweise die wenigen Jahre ihres Daseins in engen Boxen, an einem Ende an einen Nahrungsschlauch, am anderen an einen Melkschlauch angeschlossen. Die Kuh in der Mitte ist nicht mehr als eine Milchmaschine.
Das Schicksal der Hühner ist nicht weniger traurig. Legehennen haben komplexe Verhaltensweisen, sie verspüren ein starkes Bedürfnis, ihre Umwelt zu erforschen, Futter zu suchen, soziale Hierarchien zu schaffen, Nester zu bauen und ihr Gefieder zu putzen. Doch die Eierindustrie pfercht die Vögel oft zu viert in kleine Drahtkäfige, in denen jedes Tier nur 25 auf 20 Zentimeter Platz hat. Die Hennen erhalten zwar ausreichend Futter, doch sie sind nicht in der Lage, ein Territorium zu beanspruchen, ein Nest zu bauen und anderen natürlichen Bedürfnissen nachzukommen. Die Käfige sind oft so winzig, dass sie nicht einmal mit den Flügeln schlagen oder sich gänzlich aufrichten können.
Schweine zählen zu den neugierigsten Säugetieren und
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