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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
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britisch kontrollierten Häfen auch weiterhin betreiben?“
    Der Graf wandte seinen Blick von den Segeln ab, sicht lich zufrieden von der Leistung seiner Männer. „Zügeln Sie Ihren Zorn, Benedict. Mein Geld erwerbe ich nicht mit legitimen Geschäften – jetzt noch weniger, seit diese Gewäs ser vor britischen Handelsschiffen wimmeln. Ich verdanke mein Geld der Freibeuterei. Je mehr englische Schiffe hierher fahren, desto besser. Aber nun steht mir ein harter Kampf bevor. Dieser Lord Blackstone, der sich gerade in Venedig aufhält, will die Piraten aus dem Gebiet der Ionischen Inseln verscheuchen. Wie mein Agent mir berichtet hat, soll in ein paar Tagen ein Schiff der Marine im Hafen von Korfu eintreffen, mit einer Order, die meinen Landsleuten und mir beträchtliche Schwierigkeiten machen wird. Also wird’s Zeit für mich, meinen Schaden zu begrenzen und zu verschwinden.“
    „Wissen die Engländer im Fort und in der Residenz, wer Sie sind?“
    „Noch nicht. Sobald das Schiff eintrifft, werden sie’s erfahren.“ Ein Seemann stellte ein Tablett mit Brot, Wein und Oliven auf den Deckel einer Luke. „Da, essen Sie und überlegen Sie nicht mehr, wie ein einziger Mann mit einem Degen und zwei Pistolen dieses Schiff kapern könnte.“
    Natürlich hatte Zagrede recht. Die Pläne, die er in seiner ersten Wut geschmiedet hatte, waren töricht und undurchführbar. Benedict ergriff ein Stück Brot, tauchte es in Olivenöl und begann zu essen. „Was haben Sie mit den Frauen vor?“ Um sich selbst sorgte er sich nicht. Aber der Gedanke an Alessa, in der Gewalt dieser Piraten, ließ sein Blut gefrieren.
    „Mit Lady Blackstone und ihrer hübschen Tochter? Den beiden wird nichts zustoßen, denn sie sind wertvolle Geiseln. Ich werde sie irgendwo verstecken, wo ich die scharfe Zunge dieser Frau nicht ertragen muss. Aber sie werden in ihrer Gefangenschaft nichts entbehren.“
    „Und wenn die Briten nicht tun, was Sie erwarten? Wenn Blackstone und Sir Thomas ihre Pflicht erfüllen, ganz egal, welches Schicksal den Damen droht?“
    „Dann bringe ich meine Gefangenen ins Landesinnere, und die Engländer hören nichts mehr von ihnen. Ich bin kein Mörder unschuldiger Frauen, Benedict. Doch ich beabsichtige auch nicht zu kapitulieren. Irgendwann werden die Engländer nachgeben.“
    „Und Alessa?“ Benedict musste sich zwingen, nicht mit der Zunge über seine trockenen Lippen zu fahren.
    „Oh, ich glaube, ich werde sie heiraten.“
    „Wenn Sie ihr Gewalt antun, bringe ich Sie um!“ Die Weinflasche in der Hand, sprang Benedict auf. Sofort packten ihn zwei Besatzungsmitglieder an den Armen.
    „‚Heiraten‘ habe ich gesagt, nicht vergewaltigen.“ Der Graf erteilte den Männern einen Befehl in seiner Muttersprache. Zögernd ließen sie Benedict los und traten zurück. „Sie vermutet, Sie wollen sie nur zu Ihrer Geliebten machen, mein Freund. Wirklich, Sie sollten nicht glauben, was ein anderer Mann Ihnen erzählt. Schon gar nicht, wenn es um eine schöne Frau geht. Sobald sie annehmen muss, als meine Gemahlin würde sie ihrer Tante und ihrer Cousine das Leben erleichtern, wird sie einwilligen.“
    „Werden Sie versuchen, Alessa zu erpressen? Und das nennen Sie keine Vergewaltigung?“ Benedict spürte, wie schmerzhaft seine Finger die Weinflasche umklammerten. Nur mühsam entspannte er sich, füllte zwei Gläser und stellte die Flasche beiseite.
    „Oh nein, das nenne ich Verführung. Ich würde mich schämen, wenn die Dame meine Avancen nicht in vollen Zügen genießt.“ Er nahm ein Glas aus Benedicts Hand, prostete ihm spöttisch zu und nippte an seinem Wein. „Starren Sie mich nicht so an, mein lieber Benedict, mit dieser wilden Mordlust in den Augen. Bevor Sie eine Faust gegen mich erheben, wären Sie tot.“
    „Was ich am Ende dieser Reise zweifellos sein werde.“
    „Warum erwarten Sie das? Ich habe nicht vor, Ihnen irgendetwas anzutun, denn ich mag Sie. Wenn mir Ihre An wesenheit an Bord nicht mehr wünschenswert erscheint, werde ich Sie auf einer abgeschiedenen Insel absetzen. Sollten Sie Dummheiten machen, sperre ich Sie in Ihrer Kabine ein. Und wenn Sie eine große Dummheit machen, lasse ich Sie in Ketten legen. Verstehen Sie mich?“
    „Oh ja.“ Benedict lächelte frostig. „Sogar sehr gut.“ Er leerte sein Glas und sah sich um. Wie viele Männer? Das ließ sich nicht feststellen, weil einige unter Deck gegangen waren, und er konnte die Gesichter mit den identischen Schnurrbärten nicht unterscheiden.

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