Eine Liebe fürs Leben
seinem Glas nachdenklich hin und her. „Was wir hatten, war einzigartig. Unvergesslich. Und wer sagt, dass es für immer vorbei sein muss?“ Langsam und bewusst aufreizend ließ er seinen Blick über ihren Körper gleiten, sodass ihre Haut zu brennen begann.
„Mach dich nicht lächerlich“, sagte Charlotte und schluckte schwer. Das war nur ein weiterer Versuch, das zu bekommen, was er wollte – und zwar um jeden Preis! Sie stieß sich von der Arbeitsfläche ab und schaute auf die Uhr. „Wann möchtest du Gina das nächste Mal sehen?“
„Du hast mir immer noch nicht verraten, was du mit deinem Freund machen wirst.“
„Natürlich werde ich über deine Bitte nachdenken, Riccardo. Aber ich habe nicht vor, deinetwegen mein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. Es mag ja sein, dass Ben nicht deiner Vorstellung entspricht. Aber vielleicht ist dir mal in den Sinn gekommen, dass er genau das ist, was ich brauche. Und will!“, fügte sie etwas verspätet hinzu. Sie steuerte auf die Küchentür zu, wich dann jedoch zurück, weil Riccardo einen Schritt auf sie zuging. Hoffentlich erkannte er nicht, wie nervös er sie machte!
„Hm, merkwürdig“, murmelte er gedehnt. Noch einen Schritt näher. „Irgendwie wirkst du nicht sonderlich überzeugt von dem, was du da sagst.“
„Ich meine …“ Jetzt war er direkt vor ihr und hielt sie gefangen, sodass sie mit dem Rücken gegen die Wand stand. „… du wirst ja ganz rot.“
„Was erwartest du denn?“, entgegnete Charlotte heftig. „Ich meine, du sitzt da und verlangst die unmöglichsten Dinge von mir!“
„Und ich mache alle möglichen Andeutungen“, fügte Riccardo heiser hinzu. „Ich wage es sogar zu behaupten, dass wir uns immer noch zueinander hingezogen fühlen …“ Er streckte eine Hand aus und strich ihr sanft mit dem Finger über die Wange. Charlotte hatte das Gefühl, von einer brennend heißen Flamme versengt zu werden. Sie drehte den Kopf zur Seite, doch ihr Herz pochte wie wild, und ihr Körper … Ihr Körper brannte, so wie er es immer nur bei ihm getan hatte!
„Ich rufe dich an, Riccardo.“
„Das ist, fürchte ich, nicht gut genug. Du zitterst. Warum? Bringt dein Freund dich auch so zum Zittern? Weißt du, dass ich deinen Duft riechen kann? Ich erinnere mich ganz genau an die Kombination – Italien, der Sommer und deine Haut.“
„Hör auf!“ Es sollte wie ein Befehl klingen, doch stattdessen war es nicht mehr als ein Flehen. Sie legte ihm eine Hand auf die Brust, was ein fataler Fehler war. Denn sofort erinnerte sie sich an das erregende Gefühl, seine festen Muskeln zu spüren.
„Warum? Hast du Angst?“
„Du kannst nicht einfach herkommen und tun und lassen, was du willst!“
„Nein, aber ich bin mehr als bereit, alles zu tun, was du willst.“ Und sie wollte ihn. Das konnte Riccardo fühlen. Er war sich außerdem schmerzhaft bewusst, wie stark er sie begehrte. Wenn er ganz ehrlich war, dann war sein Verlangen schon in dem Moment erwacht, als er sie das erste Mal wiedergesehen hatte. Jetzt fragte er sich, ob er jemals aufgehört hatte, sie zu begehren. Ja, er hatte sich damals von ihr getrennt. Weil er keine ernsthafte Beziehung gewollt hatte, und schon gar nicht mit einer Frau, die ihn in puncto Alter belogen hatte. Dennoch hatte er Charlie in all den Jahren nie wirklich überwunden, weil er lediglich bedeutungslose Affären mit irgendwelchen hirnlosen Dummchen geführt hatte. Und jetzt stand er vor dieser Frau, atmete ihren unnachahmlichen Duft ein und hatte das Gefühl, nach Hause zu kommen.
Er beugte sich vor und streifte ihre Lippen mit seinen. Sie versuchte zwar, von ihm loszukommen, doch ohne echte Überzeugungskraft.
Das war verrückt! Langsam, aber sicher glaubte Charlotte, den Verstand zu verlieren. Sie wollte nichts lieber, als Riccardo an sich zu ziehen und sich ganz in seinem Kuss zu verlieren. Stattdessen schob sie ihn schwer atmend von sich, während er sich langsam aufrichtete und mit wild funkelnden Augen auf sie hinabstarrte.
„Morgen“, sagte Riccardo.
„Morgen?“
„Melde ich mich.“
Nun, dachte er auf dem Weg nach draußen, sie ließ ihm keine andere Wahl, oder?
Ja, sicher, sie hatte eine lange Rede über Mr. Right gehalten, aber eines wusste er mit absoluter Gewissheit: Mr. Right war nicht wirklich ihr Verlobter! Sie mochte ja glauben, dass Sicherheit und Stabilität über alles gingen. Aber er hatte ihr Zittern ganz genau gespürt, als sie sich nur mit Mühe von ihm losriss.
Dennoch
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