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Eine Liebe in Paris

Eine Liebe in Paris

Titel: Eine Liebe in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Alpsten
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tastete sich langsam vor, und meine Lippen öffneten sich wie von selber. Sein Atem war frisch und seine Zunge weich und forschend, während seine Finger meine Arme entlangstrichen.
    Ich seufzte nur, als er mich wieder küsste, intensiver diesmal, und öffnete meine Lippen weit, um mehr und mehr von ihm zu schmecken.
    Er umschlang mich und zog sanft meinen Kopf nach hinten. Seine Zunge wanderte tiefer, und ich stöhnte auf, als er an meiner Haut zu saugen begann.
    Er ließ meine Hände los und sie wühlten sich in sein schönes, weiches lockiges Haar. Ich hatte keine Knochen mehr, sondern war nichts als eine weiche Masse in Wolffs Armen. Die Gedanken verschwanden aus meinem Kopf und meine Haut glühte unter seinen Lippen. Seine Finger wanderten tiefer und unter meinen Pulli. Es fuhr heiß durch meinen Bauch, als er seine Hände auf meinen Busen legte und seine Finger kurz mit meinen Brustwarzen spielten. Plötzlich bog er mich wie neulich bei unserem Tanz nach hinten und ließseine Lippen seinen Händen folgen. Er schob sich noch ein Stück näher an mich, und ich spürte, wie sein Verlangen immer größer wurde.
    »Komm«, sagte er auf einmal, als er einen Schritt nach hinten machte und mich mit sich zog.
    Was kam jetzt?
    »Ich Großmaul habe dich doch zum Essen eingeladen.« Er lachte leise. »Aber viel habe ich gar nicht da.«
    »Lass mal sehen«, sagte ich, aber da hatte er schon wieder seine Arme um mich geschlungen, und ich ließ meine Hand in seine hintere Hosentasche gleiten, als ich den Kopf in den Nacken legte und nach oben blickte.
    Am Pariser Nachthimmel trieb der Wind Wolkenfetzen vor sich her und ab und zu gab er die Sicht auf die Sterne frei. Ich lehnte mich an Wolff und spürte seine Nähe mit jeder Faser meines Körpers.
    »Ich glaube, eine solche Aussicht gibt es nur über Paris. Was meinst du?«, murmelte er und küsste meine Stirn.
    »Bestimmt«, sagte ich.
    Wir schwiegen gemeinsam und sahen in den Himmel.
    »Also doch ein Picknick unter den Sternen«, sagte Wolff schließlich.
    »Künstlerabendessen. Das passt zum Künstlerfrühstück mit Zigarette und Kaffee.«
    »In Deutschland hat mir das Frühstück besonders gefallen. Diese leeren Kalorien, die man am Morgen in Paris bekommt,sind nichts für mich. Aber das liegt wohl an meiner Mutter. Die hat mir schon als Kind immer Müsli angeboten.«
    »Stimmt es, dass deine Mutter Deutsche ist?«
    »Ja, sie war Deutsche«, sagte er kurz.
    »War?«, fragte ich behutsam.
    »Meine Eltern sind ums Leben gekommen, als ich erst sechs Jahre alt war. Ihr Zug ist damals entgleist. Sie waren beide Kunststudenten und meine Großmutter hat mich dann aufgezogen. Der Kerzenleuchter ist von ihr.«
    Er zeigte auf den Leuchter, den wir vom Eiffelturm mitgenommen hatten. Ehe ich etwas sagen konnte, sah er auf seine Armbanduhr. »Es ist schon elf Uhr. Soll ich uns noch Pasta kochen?«
    »Mit welcher Soße?«
    »Wie wäre es mit Butter oder Olivenöl?«
    Ich lachte. »Hast du ein Glück. Sowohl Butter als auch Olivenöl sind meine Lieblingssoßen zur Pasta.«
    »Seit wann?«
    »Seit gerade eben.«
    »Du gefällst mir, Ava. Sehr sogar.«
    »Das hoffe ich. Du gefällst mir auch.«
    Er lächelte, als er einen großen Topf von einem Haken über dem Herd nahm, ihn mit Wasser füllte und großzügig Salz dazugab.
    »Pasta muss schwimmen wie in einem Ozean, sagen die Italiener«, erklärte er. »Komm, wir warten hier.« Er zog mich mit sich zu Boden. Mein Kopf lag auf seiner Schulter, wirredeten leise und sahen der Gasflamme dabei zu, wie sie das Wasser zum Kochen brachte.
    Wenig später rollten wir, im Schneidersitz bei Kerzenlicht sitzend, Pasta mit Butter und Olivenöl auf unsere Gabeln.
    Es war das beste Essen meines Lebens.

Als ich aus dem Taxi stieg, war das Haus der Lefebvres hell erleuchtet. Mir wäre es lieber gewesen, einfach so hineinzuschleichen, denn ich fühlte mich nach diesem Abend viel zu aufgewühlt, um irgendjemandem zu begegnen. Ich gab den Code ein, das Tor öffnete sich und wenige Augenblicke später schloss ich die Haustür auf.
    »Und du hast davon gewusst!«, hörte ich Marie Lefebvres schrille Stimme. Sie mussten alle im Salon sein. Ich überlegte, ob ich einfach so die Treppe hoch in mein
Chambre de Bonne
schlüpfen konnte. Überall um mich spürte ich noch Wolff, sodass ich nur zu Bett gehen und mich an das Gefühl seiner Nähe erinnern und nicht einen Streit mit anhören wollte. Doch es war zu spät, denn in diesem Moment wurde die Tür zwischen Salon

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