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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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nicht mehr hatte erwarten können, in ihr zu sein. Sie konnte dem Auf und Ab seiner Gefühle nicht folgen.
    Ab diesem Augenblick jedenfalls ging es steil bergab.
    In dieser Nacht schlief Fluffy bei Erika, Einstein bei Lili, und Tanner schlief allein. Am Morgen gab es Befehle für Roscoe, Befehle für Erika und im Kommandoton ausgesprochene Anweisungen für Lili.
    Du verlässt den Garten nicht, Erika.
    Hol Sheriff Gresswell, wenn dir irgendetwas Merkwürdiges auffällt, Roscoe.
    Bleib im Laden, bis ich dich abhole, Lili.
    Und, Lili, komm nicht auf die Idee, mit Fluffy schnüffeln zu gehen.
    Hätte Tanner nicht diesen herrischen Ton an den Tag gelegt, hätte sie vielleicht nicht beschlossen, dass sie es tun musste. Lili vergaß also rein zufällig, ihm zu sagen, dass sie heute nur halbtags arbeitete. Mit ihr zu schlafen gab Tanner keinerlei Rechte. Auch wenn sie in ihn verliebt war – um überhaupt auf irgendetwas ein Recht zu haben, musste
er
in
sie
verliebt sein.
    Auf der Fahrt zum Blumenladen sprachen sie kaum ein Wort. Er sah sie nicht an, und zum Abschied bekam sie keinen Kuss. Wie konnte sich ihre wundervolle Zweisamkeit in weniger als zwölf Stunden bloß so in Nichts auflösen?
    Da Kate den ganzen Vormittag über Termine hatte, kam Lili nicht einmal dazu, sich nach Joe oder Kates wahrlich grauenvollem Outfit und der Kriegsbemalung zu erkundigen. Nicht dass sie Kate gesagt hätte, dass es grauenvoll ausgesehen hatte.
    Um ein Uhr mittags ließ sich Lili von Oscar, der für Kate nachmittags Blumen auslieferte, nach Hause fahren.
    Nun musste sie nur noch Roscoe überreden, dass er ihr Fluffy “borgte”. Der Kater würde in ihrem Fahrradkorb sitzen und … schnüffeln, während sie mit ihm durch die Stadt fuhr.
    Okay, sie würde sich einen besseren Ausdruck dafür einfallen lassen müssen. Tanner würde Augen machen, wenn sie triumphierend mit dem Namen des Mörders im Gepäck wieder nach Hause kam! Oder mit irgendetwas anderem. Zuerst allerdings galt es, sich um die Katzen zu kümmern. Die beste Methode, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, war, eine Dose zu öffnen.
    Einstein tauchte als Erste auf. Lili verteilte das Futter in den Schüsselchen, stellte sie auf den Boden und gab Einstein den Rest der Dose.
    Sie zählte die Köpfe durch. Alle anwesend. Hoppla. Verdammt, Ghosts Anblick erinnerte sie daran, dass sie den Kater behutsam auf sein neues Zuhause bei Buddy Welch vorbereiten musste. Leider war so viel passiert, dass sie noch nicht einmal damit begonnen hatte. Und es würde wieder warten müssen.
    Einstein, die ihr Futter in einer knappen Sekunde vertilgt hatte, leckte sich das Mäulchen.
Ziemlich geizig heute, was?
    “In vier Stunden gibt es Abendessen. Das war ein kleiner Snack zwischendurch. Außerdem frisst du ohnehin zu viel und wirst sonst zu dick.”
    Einstein bedachte sie mit einem finsteren Blick, und Lili widmete sich dem Rest ihrer Schützlinge. Dann bemerkte sie, dass sich im Garten etwas bewegte.
    Lady Dreadlock stand hinter dem Gartenzaun und starrte zu Lilis Haus herüber.
    “O mein Gott.” Lili raste durch die Hintertür in den Garten. Plötzlich blieb keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, ob es klug war, was sie jetzt tat. Noch war Zeit, sich an Tanners Unmenge von Befehlen zu erinnern – wobei ohnehin fraglich war, ob ein Mensch so viele Befehle überhaupt im Kopf behalten konnte. Doch Lady D. war schon im Wald verschwunden.
    “Neeein. Warten Sie!” Sie durfte diese Frau nicht entwischen lassen.
    Stopp.
    Lili ignorierte Einsteins Warnung. Sie raffte ihren Rock hoch und rannte durchs Gartentor in Richtung Wald, doch Lady Dreadlock war nicht mehr zu sehen.
    “Warten Sie bitte.” Sie war dermaßen außer Atem, dass sie nicht mehr als ein Flüstern zustande brachte.
    Fast wäre sie über eine Wurzel gestolpert, doch sie lief weiter. Zweige schlugen ihr ins Gesicht, die kalte Luft brannte in ihrem Hals, und ihr Rock verfing sich ständig im Geäst.
    Wohin konnte Lady D. so schnell verschwunden sein? Lili begann sich zu fragen, ob sie sich getäuscht und vielleicht eine Art Erscheinung gesehen hatte. Lili glaubte an Geister. Wenn man mit Tieren redete, musste man sich bewusst sein, dass es alle möglichen übersinnlichen Phänomene gab. Ein Geist. O Gott, Lady Dreadlock war vielleicht tot.
    Oder sie lockte Lili tiefer in den Wald hinein. Und immer weiter weg von ihrem Haus.
    Lili duckte sich, weil sie sonst mit der Stirn fast in einen herabhängenden Ast gerannt wäre. Sie wusste nicht

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