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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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ganzen Land für viel Geld kommen lassen, damit sie die Geister aus ihrem Haus vertreiben. Die fahren meistens total teure Schlitten.”
    Lili begann, in dem dicken Fleece-Pulli, den sie heute Morgen übergezogen hatte, zu schwitzen. “Manny, ich weiß nicht, wovon du sprichst.” Doch sie wusste es sehr wohl. Tanner war dabei, sie zu vernichten.
    “Süße, hör auf, dich dumm zu stellen. Du hast die Leiche hinter Buddy Welchs Haus gefunden, weil dir ein Kater erzählt hat, dass sie dort liegt.” Manny hob die Hände, als stünde er auf einer Kanzel und nicht hinter der Kasse des “Coffee Stain”. “Leute, hättet ihr so etwas je für möglich gehalten? Ein Kater hat ihr gesagt, dass ein Mord verübt wurde, und sie ist losgezogen und hat die Leiche gefunden. Und den Mörder gleich dazu.”
    Manny machte sich lustig über die ganze Sache und trug dabei so dick auf, wie Einstein es gern mit Erdnussbutter tun würde. Doch Lili spürte jemandes Atem in ihrem Nacken. Der große Lieferant. Sie klammerte sich an der Theke fest und merkte, wie ihre Schläfen heftig zu pochen begannen. Das Pärchen, das sich beim Filterkaffee angestellt hatte, schnappte seine erst halb vollen Pappbecher und die dazugehörigen Deckel und verließ eilig – und offenbar aus Angst, Lili auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen – im Rückwärtsgang das Lokal.
    “Die Bullen”, fuhr Manny fort, “haben jetzt Buddy Welch im Visier. Er ist ja tatsächlich eine Gefahr für die Allgemeinheit. Ich wette, jemand hat unbefugt seinen Grund und Boden betreten und er hat dem Typen den Schädel weggepustet. Du bist eine Heldin, Süße.”
    Du lieber Himmel, es war schlimmer, als sie befürchtet hatte. “Er wurde nicht erschossen.”
    Manny hörte nichts und niemanden außer sich selbst und redete mit noch lauterer Stimme weiter, um die Espressomaschine zu übertönen. “Ich bin davon überzeugt, dass die Sheriffs ihn sofort festnehmen, sobald sie aus der Kirche kommen.” Er beugte sich über die Theke und streichelte sie unter dem Kinn. “Ich werde nie wieder an etwas zweifeln, was du sagst. Wenn du mir das nächste Mal erzählst, dass dich in meinem Lokal ein Lustmolch angequatscht hat, bekommt er es mit mir zu tun.”
    “Das mit dem Lustmolch war doch nur Spaß.” Doch woher wusste Manny von der Leiche? Und von Buddy? Und überhaupt von der ganzen Sache? Es war noch nicht einmal halb zehn. Lili drehte sich langsam um und sah sich im Lokal um, bis ihr Blick an einem verdächtig leeren Tisch hängen blieb. Chester und Linwood waren weg. Und die beiden waren Roscoes Freunde. Und Roscoe wusste, dass …
    Tanner hatte vor, sie
und
Roscoe zu vernichten.
    Etwas stieß gegen Lilis nackte Unterschenkel. Ein flauschiger Katzenkopf. Einstein sah zu ihr hinauf und grinste. O ja, Katzen konnten grinsen, sogar sehr, sehr breit. Der kleine Gauner hatte Spaß daran, dass sie in dieser misslichen Lage steckte.
    “Habe ich dir nicht gesagt, du sollst im Korb bleiben?”
    “Seht ihr?! Sie macht es gerade, direkt vor euer aller Augen.”
    Ich würde vorschlagen, du verschwindest von hier. Und zwar schleunigst.
Lili sah sich bei Einsteins bildhafter Empfehlung wie der Blitz durch die Tür des “Coffee Stain” zischen.
    Sie klopfte entschlossen auf die Theke. “Weißt du, Manny, ich sollte heute vielleicht besser auf meinen extrastarken Cappuccino verzichten. Zu viel Koffein. Ganz zu schweigen von der vielen Schokolade obendrauf.”
    Als Lili sich zum Gehen umdrehte, sah sie durch ein Fenster Tanner vor dem Lokal stehen. Neben ihrem Fahrrad. Er starrte sie durch die Scheibe an. Und es war kein sonderlich gut gelaunter Blick. Doch sie würde sich von ihm jetzt nicht einschüchtern lassen.
    Allerdings galt es, sich zu wappnen.
    “Ich habe es mir anders überlegt, Manny. Könntest du mir einen extraextrastarken Kaffee machen?”

12. KAPITEL
    L ili war es nun trotz des warmen Pullis kalt im Freien. Sie wärmte ihre Hände an dem großen Becher Kaffee. Vielleicht umklammerte sie ihn auch deshalb so fest, weil sie angesichts Tanners offensichtlichem Zorn etwas zum Festhalten brauchte.
    War er tatsächlich so ein Unmensch? Zumindest verhielt er sich ihr gegenüber so.
    Es war nicht richtig kalt, doch die Frische des Frühlingsmorgens würde sich erst gegen Mittag legen. Lili blies in das kleine Loch im Deckel des Kaffeebechers, ohne Tanner aus den Augen zu lassen. Dann nahm sie einen Schluck.
    “Was für ein Zufall, dass du auch hier bist”, sagte

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