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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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als wäre alles, was Fluffy wahrnimmt, dunkel. Als würde er schwarzsehen. Als würde er alles als negativ empfinden. Du weißt schon, so wie wenn jemand morgens aufwacht und merkt, dass es draußen regnet, und sich denkt, verdammt, jetzt muss ich meine Galoschen und den Schirm rauskramen, und später kommt auf der nassen Straße bestimmt irgendein Auto ins Schleudern, weil der Fahrer zu schnell unterwegs ist, und überfährt mich …”, Lili holte kurz Luft, “… im Gegensatz zu jemandem, der sich sagt, hey, toll, dass es regnet, damit die Blumen endlich Wasser bekommen und nächste Woche blühen, und, hey, ich kann es gar nicht erwarten aufzustehen.”
    Mindestens drei Sekunden lang sagte Erika kein Wort. Diese Sekunden schienen länger als die zehn Minuten zu sein, in denen Lili mit Fluffy kommuniziert hatte. “Was sind Galoschen?”
    Lili brauchte ebenso lang für ihre Antwort. “Ich weiß es nicht. Irgendwo habe ich das Wort wohl mal gelesen.”
    “Es sind dünne Gummischuhe, die man bei Regen oder Schnee über die normalen Schuhe anzieht.” Roscoe streckte ihnen einen Fuß samt Schuh entgegen, als veranschauliche das seine Erklärung.
    Erika legte den Kopf schief und sah Roscoe skeptisch an. “Aber warum sollte man sie über die Schuhe anziehen? Dann trüge man ja zwei paar Schuhe. Warum zieht man nicht einfach Gummistiefel an?”
    “Weil eine hübsche, gepflegte Dame nicht mit Gummistiefeln im Büro aufkreuzen kann, wo sie als Geschäftsführerin arbeitet. Sie möchte auch bei Regen ihre eleganten High Heels tragen.”
    “Ich werde nie High Heels tragen”, grummelte Erika. “Sie sehen für mich so aus, als würden sie wehtun.”
    “Aber was ist, wenn du zum ersten Mal tanzen gehst?”, fragte Lili. “Oder wenn du heiratest oder …”
    Tanner klopfte aufs Bett. “Hallo! Wir haben zu tun. Keine Zeit, um wegen Galoschen und Schuhen so vom Thema abzuschweifen.” Außerdem war er nicht ganz überzeugt davon, dass man Galoschen über hochhackige Schuhe anziehen konnte, und irgendwie schweifte man – schweifte er – wegen Lili ohnehin schon ständig vom Wesentlichen ab.
    Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf.
Ich kann nicht glauben, dass ich das gerade gesagt habe.
Heute Morgen im Blumenladen war er auch ganz schön … abgeschweift. Nein, er hatte keine erotischen Fantasien im Zimmer seiner Tochter, nicht einmal erotische Erinnerungen.
    Als er die Augen wieder öffnete, waren drei Augenpaare auf ihn gerichtet. Vier, wenn man Einstein mitzählte. “Du kannst jetzt weitererzählen, Lili.”
    “Oh, herzlichen Dank”, sagte sie ironisch und strafte ihn damit für seine herablassende Art. “Wie schon gesagt, bevor wir zu den Galoschen abgeschweift sind … Fluffy ist nicht gut drauf. Er hat mir im Prinzip das Gleiche mitgeteilt wie letztes Mal …”
Den Baum, den Helm, den Stock und den Mann am Boden
. “… aber diesmal habe ich ihn gefragt, ob er Lady Dreadlock gesehen hat.” Sie sah Tanner eindringlich an. Vielleicht weil er der Einzige war, der wissen konnte, von wem sie redete.
    “Was hat er geantwortet?”, fragte Tanner, als sie keine Anstalten machte weiterzureden.
    “Er hat gesagt, dass er sich lange mit ihr unterhalten hat.”
    “Und?” Tanner war nun sichtlich ungeduldig.
    “Das war alles.”
    “Er hat dir nicht gesagt, worüber sie geredet haben?”
    “Sollte er versucht haben, es mir zu sagen, habe ich es jedenfalls nicht verstanden.”
    “Aber wenn du auf telepathischem Wege mit ihm kommunizierst, müsstest du doch hören, was die beiden geredet haben.”
    “Sie haben sich nicht laut miteinander unterhalten. Es ist über gedankliche Bilder erfolgt.”
    “Welcher Art waren diese Bilder?”
    Sie sah zu Fluffy hinunter. “Sie waren … seltsam.”
    Zu Galoschen hätte sie vorhin jede Menge zu sagen gewusst … ganz im Gegensatz zu jetzt, wo es schwer war, die richtigen Worte zu finden. Doch dann sprudelte es plötzlich nur so aus ihr heraus. “Es hat sich alles um Teufel und um Feuer gedreht, da Lady D., glaube ich, befürchtet, in der Hölle zu landen, weil sie mit Tieren redet. Doch das Merkwürdige war, dass Fluffy keine Angst hatte. Man hätte meinen können, dass er vor lauter Angst gezittert hätte, aber ich hatte nicht das Gefühl, als sei er
ihretwegen
beunruhigt gewesen.
    “Wer ist Lady D.?”, fragte Roscoe, als Lili ihren Redeschwall unterbrach, um Luft zu holen.
    “Erzähle ich dir später”, sagte Tanner und wandte sich sofort wieder Lili zu.

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