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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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mit ihm abmachen. Kannst du eine deiner Drohnen auf die Taxiunternehmen ansetzen, Feeney? Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Heldin per U-Bahn oder Bus zu Leonardos Wohnung in der City gefahren ist.«
    »Sicher.« Er zog sein Handy aus der Tasche. »Wenn sie ein Taxi oder einen privaten Transportservice genommen hat, sollten wir das in ein paar Stunden wissen.«
    »Gut. Und lass fragen, ob sie die Fahrt alleine oder in Gesellschaft unternommen hat.«
    Im ZigZag herrschte mitten am Tag kein großer Betrieb. Der Laden lebte von den Nächten. Die Leute, die erschienen, bevor es dunkel wurde, waren vor allem Touristen oder gehetzte Angestellte, denen es egal war, ob das Dekor des Ladens billig und der Service übellaunig war. Dem Club ging es nicht anders als dem Karneval – des nächtens herrschten Glanz und Glitter, doch das kalte Licht des Tages stellte sein wahres Alter und die vielen Mängel unvorteilhaft zur Schau. Trotzdem zog der etwas mystische Flair des Ladens Scharen von Träumern an.
    Von der Decke rieselte Musik, die nach Sonnenuntergang auf ohrenbetäubende Lautstärke heraufgedreht würde. Die offene, zweigeschossige Struktur des Raumes wurde von fünf Theken und zwei sich drehenden Tanzflächen beherrscht, die um neun Uhr abends angeschaltet wurden. Jetzt hatte man sie übereinander geschoben, und man sah die vom Trommelfeuer der nächtlichen Tänzer vernarbten, doch blitzblank gewischten Böden.
    Das Essensangebot beschränkte sich auf nach toten Rockstars benannte Sandwiches und Salate. Das heutige Special bestand aus Elvis, einer Scheibe Weißbrot mit Erdnussbutter und Banane, und aus Janis, einem Salat mit Zwiebeln und Jalapenos.
    Eve setzte sich mit Feeney gleich an den ersten Tresen, bestellte schwarzen Kaffee und rief die Thekerin zu sich heran. Das ZigZag hatte tatsächlich noch Menschen angestellt. In der Tat hatte Eve im ganzen Club noch keinen Droiden ausgemacht.
    »Wer ist in der Zehn-bis-drei-Schicht und kann sich Leute merken?«
    »Hier bei uns merkt sich nach Möglichkeit niemand jemals irgendwelche Leute.«
    Eve zückte ihren Dienstausweis und zeigte ihn dem Mädchen.
    »Hören Sie, das hier ist ein sauberer Laden. Ich habe ein Kind zu Hause, weshalb ich nur Tagschichten mache und darauf geachtet habe, wo ich mich bewerbe. Ich habe diese Beize genau unter die Lupe genommen, bevor ich hier angefangen habe. Dennis hat einen wirklich netten Laden, was man schon daran sieht, dass Sie von lebendigen Menschen statt von Maschinen bedient werden. Vielleicht geht es hier manchmal etwas wild zu, aber er achtet darauf, dass nichts aus den Fugen gerät.«
    »Wer ist dieser Dennis und wo kann ich ihn finden?«
    »Dennis ist der Besitzer. In sein Büro kommen Sie über die Wendeltreppe rechts hinter Ihnen, hinter der ersten Theke.«
    »He, Dallas. Wir hätten ruhig erst noch in Ruhe etwas essen können«, beschwerte sich Feeney, während er hinter ihr in Richtung Treppe ging. »Das Mick Jagger klang echt nicht schlecht.«
    »Bestell dir eins zum Mitnehmen.«
    Diese Etage war noch nicht geöffnet, aber offensichtlich hatte jemand Dennis über die beiden Besucher informiert. Ein Spiegelpaneel glitt lautlos zur Seite und über die Schwelle des Büros trat ein schlanker Mann mit einem asketischen Gesicht, einem spitzen roten Bart und einer Art rabenschwarzer Tonsur.
    »Willkommen im ZigZag«, sagte er mit leiser Stimme. »Gibt es ein Problem?«
    »Wir brauchten Ihre Hilfe, Mr….?«
    »Dennis, nennen Sie mich einfach Dennis. Zu viele Namen sind unpraktisch.« Er bat sie zu sich herein und aus der eher schrillen Atmosphäre seines Ladens kamen sie in einen spartanisch möblierten, vollkommen ruhigen Raum. »Mein Heiligtum«, erklärte er, sich des Kontrastes offensichtlich ebenfalls bewusst. »Man kann die Freude am Lärm und am Gedränge nur genießen, wenn man hin und wieder auch das Gegenteil erlebt. Bitte nehmen Sie doch Platz.«
    Beide setzten sich auf streng wirkende Stühle mit kerzengeraden Lehnen. »Wir versuchen herauszufinden, was einer Ihrer Gäste gestern Nacht alles getan hat.«
    »Weshalb?«
    »Aus offiziellen Gründen.«
    »Verstehe.« Dennis setzte sich hinter das Stück hellglänzendes Plastik, das sein Schreibtisch war. »Und um wie viel Uhr?«
    »Zwischen elf und eins.«
    »Monitor an.« Auf seinen Befehl hin glitt ein Teil der Wand zur Seite und gab den Blick auf einen großen Bildschirm frei. »Überwachungsdiskette fünf, Beginn dreiundzwanzig Uhr.«
    Urplötzlich war nicht

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