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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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entlässt. In ein paar Stunden wirst du also wieder hier sitzen und gemütlich Kuchen essen.«
    Mavis jedoch hatte von der ganzen Rede nur das Wort Totschlag mitbekommen. »Du musst mich also einsperren.«
    Eves Herz zog sich zusammen und sie bekam nur noch mit großer Mühe Luft. »Nicht lange. Das schwöre ich. Feeney ist bereits dabei, die richterliche Anhörung zu organisieren. Es gibt bei uns alle möglichen Leute, die ihm eine Gefälligkeit schulden, und deshalb geht es bestimmt schnell. Wenn wir erst mal dort sind, kann die Anhörung sicher umgehend beginnen, der Richter legt eine Kaution fest und ich bringe dich hierher zurück.«
    Mit einem Ident-Alarm bewehrt, mit dem sich jede ihrer Bewegungen genauestens kontrollieren ließ, dachte Eve. Gefangen in Roarkes Haus, um dem Medienrummel zu entgehen. Sie hätte es komfortabel und behaglich, doch sie wäre nicht frei.
    »So, wie du es formulierst, klingt es ziemlich einfach.«
    »Es wird nicht einfach werden, aber es wird garantiert leichter, wenn du dich daran erinnerst, dass du ein paar der besten Cops auf deiner Seite hast. Schöpf alle deine Rechte aus, okay? Wirklich alle. Und wenn wir erst mal angefangen haben, wartest du schön brav auf deine Anwälte. Sag mir nichts, was du nicht sagen musst. Sag zu niemandem etwas, was du nicht sagen musst. Hast du mich verstanden?«
    »Verstanden.« Mavis entzog Eve ihre Hände und stand entschlossen auf. »Dann bringen wir die Sache am besten hinter uns.«
    Stunden später, als alles vorbei war, betrat Eve erneut das Haus. Im Flur brannte gedämpftes Licht. Sie hoffte, Mavis hätte das von ihr empfohlene Beruhigungsmittel eingenommen und sich ins Bett gelegt. Sie selbst würde am besten genau das Gleiche tun.
    Sie wusste, Feeney war ihrer Bitte nachgekommen und hatte Mavis persönlich heimgebracht. Sie selbst hatte andere Dinge zu tun gehabt. Die Pressekonferenz hatte ihr besonders zugesetzt. Wie erwartet, waren ihre Freundschaft zu Mavis und die Frage nach dem möglichen Interessenkonflikt zur Sprache gekommen. Sie war dem Commander etwas schuldig dafür, dass er den Journalisten ausdrücklich versichert hatte, er hätte uneingeschränktes Vertrauen in sie als Ermittlungsleiterin.
    Das Exklusivgespräch mit Nadine Fürst war etwas einfacher gewesen. Man brauchte einem Menschen nur das Leben zu retten, dachte Eve zynisch, und schon hatte man ihn für alle Zeit auf seiner Seite. Vermutlich war Nadine begierig auf die Story, doch zugleich war sie der Überzeugung, dass sie Eve noch etwas schuldig war, und so würde Mavis von Seiten des Channel fünfundsiebzig ganz sicher fair behandelt.
    Dann hatte Eve etwas getan, von dem sie gedacht hatte, dass sie es niemals täte. Sie hatte freiwillig bei Dr. Mira angerufen und einen Termin mit ihr vereinbart.
    Ich könnte ihn immer noch absagen, erinnerte sie sich und rieb sich die müden Augen. Was ich bestimmt auch tue.
    »Sie kommen ziemlich spät, Lieutenant. Aber schließlich war es ja auch ein ereignisreicher Tag.«
    Am oberen Rand der Treppe angekommen, ließ sie die Hände sinken und sah, dass Summerset beinahe lautlos aus einem Zimmer zu ihrer Rechten trat. Wie gewöhnlich trug er seinen steifen, schwarzen Anzug und bedachte sie mit einem strengen, missbilligenden Blick. Er schien sie beinahe ebenso mühelos zu hassen, wie er den Haushalt führte.
    »Ach, lassen Sie mich doch in Ruhe.«
    Er trat ihr in den Weg. »Bisher hatte ich angenommen, dass Sie trotz Ihrer vielen Mängel zumindest eine kompetente Polizistin sind. Jetzt sehe ich, dass Sie weder das noch eine kompetente Freundin sind, auf die sich jemand, der von Ihnen abhängt, wirklich verlassen kann.«
    »Glauben Sie ehrlich, Sie könnten mich nach allem, was ich heute durchgemacht habe, noch mit Ihren Worten treffen?«
    »Ich glaube, dass nichts Sie jemals trifft, Lieutenant. Sie haben nicht den geringsten Sinn für Loyalität, und das macht Sie zu einem Niemand. Nein, zu weniger.«
    »Vielleicht haben Sie ja einen Vorschlag, wie ich die Sache hätte anders regeln sollen. Vielleicht hätte ich Roarke darum bitten sollen, dass er Mavis in einem seiner JetStars in irgendein hübsches, kleines Versteck am Ende des Universums schickt. Dann könnte sie für den Rest ihres Lebens vor der Polizei davonlaufen.«
    »Zumindest hätte sie sich auf diese Weise vielleicht nicht so elend in den Schlaf geweint.«
    Wie von Summerset erhofft, traf dieser Pfeil sie geradewegs ins Herz. »Geh mir aus dem Weg, du Bastard, und sieh zu,

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