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Eine Nacht und tausend Geheimnisse

Eine Nacht und tausend Geheimnisse

Titel: Eine Nacht und tausend Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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aus.“
    Kopfschüttelnd lehnte er sich zurück und tupfte den Mund mit der Serviette ab. Wahrscheinlich um ein Lächeln zu verbergen, vermutete Paige. Denn seine Augen hatten wieder dieses ganz bestimmte Funkeln, bei dem ihr die Haut zu kribbeln begann.
    „Dann willst du mir nicht antworten?“, drängte sie.
    „Das war meine Antwort.“
    Ungeduldig runzelte sie die Stirn. „Wann bist du denn das letzte Mal selbst geflogen?“
    „Ist das wichtig?“
    „Ja. Du hast gesagt, du bist seit deiner Studienzeit nicht mehr Achterbahn gefahren. Und das Fliegen hast du auch aufgegeben.
    Dabei behauptest du, beides sehr zu mögen. Nun versuche ich herauszufinden, was beide Aktivitäten gemeinsam haben. Hast du beides zur gleichen Zeit aufgegeben?“
    „Du bist genauso nervig wie eine Mücke, die ständig um einen herumsirrt.“
    „Ich weiß. Aber wenn man einer Sache auf den Grund gehen will, muss man Fragen stellen. Das ist besser, als irgendwelche Spekulationen anzustellen. Warum hast du diese beiden Lieblingsbeschäftigungen aufgegeben?“
    „Warum fährst du im Urlaub nicht nach Hause, wenn du doch offensichtlich Heimweh hast?“
    Autsch! Getroffen .
    Schweigend starrten sie einander über den Tisch hinweg an, und Paige überlegte fieberhaft, wie sie darauf reagieren sollte. Wenn sie das Rätsel Trent Hightower lösen und gleichzeitig auf ihn Eindruck machen und mit ihm schlafen wollte, dann musste sie auch von sich selbst etwas preisgeben.
    „Meine Familie lebt in einer kleinen Stadt, in der man gern klatscht, angelt und mit dem Boot fährt, bevorzugt in dieser Reihenfolge. Als ich in Charleston gewohnt habe, habe ich bald begriffen, dass ich nicht weit genug entfernt lebte, um dem Gerede zu entgehen. Und als mich der Mann verlassen hat, den ich, wie jedermann glaubte, heiraten würde und der auch aus meiner Heimatstadt kam, hielt ich es nicht mehr aus. Ich floh nach Las Vegas. Und mit dir bin ich damals nur mitgegangen, weil ich mein Selbstbewusstsein aufpolieren wollte. So, jetzt bist du dran.“
    Während ihres Geständnisses hatte Trent Paige nicht aus den Augen gelassen und sehr wohl gemerkt, wie quälend die ganze Geschichte für sie immer noch war. Dass sie bereit war, ihre Verletzlichkeit einzugestehen, beeindruckte ihn sehr. In seiner Familie war es absolut verpönt, Schwächen zu zeigen. Doch Paige hatte sich nicht gescheut, genau das zu tun, und das rechnete er ihr hoch an. Nur mit Mühe konnte er sich davon zurückhalten, ihr tröstend über die Hände zu streicheln. Nach seiner Erfahrung hatte das unweigerlich Tränen zur Folge, und dem wollte er sich nicht aussetzen. Sie war sitzen gelassen worden und am Boden zerstört. Und in dieser Situation hatte Brent sie aufgesammelt und wie eine billige Nutte mit aufs Zimmer genommen. Wut stieg in ihm auf. Am liebsten hätte er den Bruder zusammengeschlagen. Paige traf keine Schuld. Brent konnte sehr charmant sein, wenn er es darauf anlegte. Er war der geborene Verkäufer und konnte auch sich selbst sehr gut in Szene setzen.
    Zwar war Trent es gewohnt, Probleme, die in der Familie oder dem Unternehmen aufkamen, zu lösen. Doch was ihn selbst anging, hielt er sich immer sehr bedeckt. Aber musste er Paiges Geständnis nicht mit der gleichen Offenheit begegnen? Keinesfalls konnte er ihr sagen, dass er in ihrer Gegenwart den gleichen Adrenalinkick verspürte wie im Cockpit und dass ihre Nähe es ihm unmöglich gemacht hatte, sich auf die Achterbahnfahrt zu konzentrieren, zumindest nicht beim ersten Mal.
    Nachdenklich blickte er ihr in die Augen, um herauszufinden, was in ihr vorging. Weshalb interessierte sie sich eigentlich so sehr für ihn, für einen Mann, den sie kaum kannte? Wieso wollte sie ihm helfen, seine Probleme zu lösen? In der Welt, aus der er kam, kümmerte sich jeder nur um sich selbst. Irgendetwas ging von Paige aus, das in ihm den Wunsch wach werden ließ, ihr das zu sagen, was er bisher noch niemandem erzählt hatte, selbst Gage nicht, seinem besten Freund. „Ein kleines Flugzeug zu fliegen ist genauso aufregend, wie mit der Achterbahn zu fahren“, fing er bedächtig an.
    „Dann wundert es mich nicht, dass du so viel Freude daran hast. Vielleicht sollte ich anfangen, fliegen zu lernen. Allerdings muss ich wohl erst in der Lotterie gewinnen, um die Flugstunden bezahlen zu können. Aber das ist eine andere Sache. Sag mir lieber, warum du dann gerade die zwei Sachen aufgegeben hast.“
    Sollte er wirklich …? Aber warum eigentlich nicht? Weder

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