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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Abend an seiner Seite zu verbringen, eine letzte Kostprobe der Genüsse, die er ihr gezeigt hatte, aber ihre Nerven waren immer gespannter geworden, da sie wusste, dass das hier kommen würde, kommen musste. Sich dafür wappnend und entschlossen ein Lächeln aufsetzend, mahnte sie sich, sich anständig von ihm zu verabschieden und ihm alles Gute für die Zukunft zu wünschen.
    Sie hob das Kinn, wollte etwas sagen, doch er kam ihr zuvor, während er ihr tief in die Augen schaute: »Ich möchte gerne ungestört mit dir reden. Der Privatsalon müsste leer sein.«
    Er hatte »reden« gesagt; sie blickte ihm suchend in die Augen, spürte, dass er das auch meinte. Was sie selbst sagen wollte, wäre gewiss besser unter vier Augen ausgesprochen. »Ja, in Ordnung.«
    Mit einem letzten Blick auf die Leute um sie herum reichte sie ihm die Hand.
    Hinter ihm löste sich ein distinguiert aussehender Gentleman aus der Menge; er spähte um Dillon herum, entdeckte sie und lächelte strahlend.
    Pris war wie vom Donner gerührt, als sie ihn bemerkte; sie erstarrte, und ihr klappte die Kinnlade herunter.
    Dillon sah es, drehte sich um.
    Sie umfasste seine Finger fester, hielt ihn auf, als er augenblicklich schützend vor sie treten wollte. »Ah ...« Ihre Augen konnten unmöglich noch größer werden; sie schluckte. Zwang das, was ein Zerrbild eines Lächelns sein musste, auf ihre Lippen. »Papa! Wie ...?«
    Sie wusste nicht, was sie sagen wollte. Ein Umstand, den ihr Vater - dem Himmel sei Dank - verstand. Mit einem leicht ironischen, fast reuigen Lächeln machte er einen Schritt nach vorne und zog sie in eine Umarmung, wie sie sie seit Jahren von ihm nicht erhalten hatte.
    Sie blinzelte rasch, beeilte sich, die Umarmung zu erwidern, und hatte mit einem Mal das Gefühl, wieder fünfzehn Jahre alt zu sein. »Äh ... Russ. Hast du ihn schon gesehen?«
    »Ja.« Ihr Vater ließ sie los, wich ein wenig zurück. Sein Lächeln war herzlich und voller Wärme, die bis in seine Augen reichte - was sie auch seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. »Ich habe schon alles über eure Abenteuer hier gehört. Ich habe die Cynsters und General Caxton sowie Lord Sheldrake bereits kennen gelernt und auch mit deinem Bruder und Eugenia gesprochen.«
    Er machte eine Pause, musterte sie, als suchte er nach Beweisen, dass es ihr gut ging. »Ich habe nach dir gesucht und nach ...« Er blickte Dillon an, sein Blick war scharf, drang durch die attraktive Maske. Da er an ihren und Russ’ Anblick gewöhnt war, konnten ihn klassisch schöne Züge nicht mehr blenden.
    »Sie müssen Dillon Caxton sein.« Ihr Vater hielt ihm die Hand hin. »Ich bin Kentland.«
    Dillon neigte den Kopf, nahm und drückte die dargebotene Hand.
    Ihr Vater sah sie an, und ein durchaus stolzes Lächeln spielte um seine Lippen. »Als Vergeltung meiner Sünden bin ich der Vater von Lady Priscilla und ihrem Bruder.«
    Dillon zuckte mit keiner Wimper. Er ließ die Hand ihres Vaters los und wandte langsam den Kopf, um sie anzuschauen.
    Sie konnte in seinen Augen nicht lesen, und auch seine höfliche, leidenschaftslose Miene verriet ihr nichts. Ihm gereichte zur Ehre, dass er nicht wie ein Papagei wiederholte: »Lady Priscilla?«, obwohl er es sicher dachte.
    Ohne etwas von den Unterströmungen zu bemerken, fuhr ihr Vater fort: »Soweit ich es begreife, habe ich Ihnen dafür zu danken, dass Russ aus seiner jüngsten Klemme unbeschadet befreit werden konnte.«
    Dillon blinzelte jetzt doch und wandte sich wieder ihrem Vater zu. Nach einer kaum merklichen Pause sagte er: »Es war gut, dass er alles herausgefunden hat, was in Erfahrung zu bringen war, und rechtzeitig entkommen ist. Danach war es eher so, dass sich unser Interesse parallel entwickelte. Unser Erfolg hat allen genutzt, das Renngeschäft eingeschlossen, wie Lord Sheldrake Ihnen gewiss schon berichtet hat. Glauben Sie mir, ich bin Ihrem Sohn sehr dankbar, dass er etwas unternommen hat, nachdem er von den Vorgängen erfahren hat, statt einfach in Deckung zu gehen. Und natürlich«, er richtete seine ausdruckslosen Augen auf sie, »gebührt Ihrer Tochter der Dank, dass wir uns getroffen haben.«
    »Ach ja.« Ihr Vater strahlte. Er sah ihr in die Augen, hielt ihren Blick einen Moment und erklärte dann leise: »Erst deine Abreise hat mich zur Besinnung gebracht. Ich habe ein langes Gespräch mit Albert geführt. Russ und ich ... nun, wir werden uns irgendwie einigen.« Er blickte auf die Versammelten, viele von ihnen waren Mitglieder der guten

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