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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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war verzweifelt.
    Das Letzte, was sie wollte, das Allerletzte, was Russ brauchte, war, dass Mr Caxton, Hüter des Abstammungsregisters, Lord Cromartys Stall besuchte.
    Sie holte tief Luft, zügelte die Stute und ließ Caxton sein Pferd neben sie lenken.
    Sie wartete den Moment genau ab, schwang scharf zur Seite auf ein Gehölz zu, das groß genug war, als kleines Wäldchen durchzugehen. Der schwarze Hengst war nicht so wendig, und der rasche Richtungswechsel überraschte ihn, sodass er ein Stück weiter geradeauspreschte.
    Mit einem Fluch wendete Caxton das Tier, aber da ritt sie schon um das Wäldchen herum, an der Rückseite entlang und wieder nach vorne und kam an die Stelle, an der sie eben abgebogen war. Inzwischen war er ihr aber gefolgt und befand sich gerade auf der anderen Seite.
    Sie brachte ihre Stute zum Stehen, glitt aus dem Sattel und schlang die Zügel um einen Ast, raffte ihre Röcke und lief in den Wald.
    Sie eilte durch die kühlen Schatten, dankbar, dass zwischen den Bäumen kein Nebel hing. Schließlich entdeckte sie etwa in der Mitte des Gehölzes, wonach sie gesucht hatte - einen riesigen alten Baum mit einem dicken Stamm. Keuchend stellte sie sich dahinter, zog ihre Röcke eng um ihre Beine und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.
    Mit geschlossenen Augen rang sie um Atem. Entweder fand Caxton sie oder nicht.
    Minuten vergingen, dehnten sich. Sie konnte über das Klopfen ihres Herzens hinweg nichts hören. Es war hell genug, um ihre Umgebung zu sehen, die ersten Sonnenstrahlen stahlen sich durch das Blätterdach, malten bizarre Muster auf den Waldboden; die Luft war kühl, duftete würzig nach Holz und Blättern.
    Ihr Herzschlag wurde langsamer, stetiger. Sie lauschte. Alles um sie herum schien ruhig zu sein. Ungefährlich.
    Ein Zweig knackte, ganz in der Nähe, auf der anderen Seite des Baumes.
    Eine Sekunde später ragte er vor ihr auf. Real, überlebensgroß und besser aussehend, als es erlaubt sein sollte. Sündhaft schön und auf eine dunkle Art gefährlich.
    Er schaute auf sie herab, wie sie an dem Baum lehnte, mit den Händen die Röcke hielt, dann hob er die Brauen - arrogant, unbeeindruckt.
    Sie gestattete es sich nicht, lange nachzudenken, richtete sich auf und hob eine Hand, stellte sich auf die Zehenspitzen und zog seinen Kopf zu sich herab.
    Und küsste ihn.
    Dillons Gedanken verstummten in dem Moment, da ihre Lippen sich berührten. Es war, als blinzelte er im Geiste und dann ... war da nichts außer der verführerischen Süße ihres Mundes unter seinem. Dem Reiben ihrer Lippen, die ihn kosteten, lockten.
    Seine Augen waren geöffnet, aber er konnte nichts sehen. Er versuchte seinen Blick zu schärfen, es gelang ihm aber nicht. Stattdessen senkte er die Lider, ergab sich und fand sich damit ab, dass er gefangen war, irgendwie im Augenblick verhaftet, dass ihre kühne und vollkommen unerwartete Attacke ihn überrascht und in Bann geschlagen hatte.
    Seine Lippen gaben unter ihren nach, wurden weicher. Er begann die Liebkosung zu erwidern, auf ihre unverhohlene Einladung einzugehen. Er schlang seine Arme um sie, zog sie enger an sich - dann regte sich seine Vernunft, und er hielt inne. Wollte sich von ihr lösen, versuchte den Willen dazu aufzubringen.
    Der Griff ihrer kleinen Hand in seinem Nacken festigte sich; sie trat näher, neckte ihn mit ihrem Mund. Ihr Körper streifte seinen, sinnlich, sirenengleich. Ihre andere Hand hob sich; sie legte sie auf seine Brust, dann ließ sie sie langsam aufwärts gleiten, bis sie in seinem Nacken ankam. Sie verschlang die Hände, presste sich fester an ihn.
    Er spürte die Veränderung in sich, das plötzlich Aufwallen, das er kannte und ihm doch fremd war. Dieses Verlangen war ungewöhnlich heftig, ungewohnt stark, geboren aus Lust, die von ihrer Schönheit gesteigert wurde, durch ihre kühle Verachtung angefacht - ein Mischmasch aus tieferen Leidenschaften, die sie mühelos in ihm weckte und entschlossen schien zu entfesseln.
    Was für eine Närrin sie war.
    Doch wenn es das war, was sie wollte ... dann wollte er es auch.
    Er zügelte seine Gefühle, hob die Arme und schloss sie um sie, drückte sie noch enger an seinen Körper. Er spürte, wie ihr der Atem stockte, das ungezügelte Verlangen, das auch ihn innerlich versengte. Der Drang in ihm wuchs, sie zu erobern, Besitz von ihr zu ergreifen. Ihre Herausforderung anzunehmen, um dann zu triumphieren.
    Sie in die Schranken zu weisen, auf ihren Platz - am besten unter ihm.
    Er tat, was er sich

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