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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wünschte, und küsste sie zurück. Lange Augenblicke spielte er mit ihr, ein Vor und Zurück, das sich auf der Ebene bewegte, die sie gewählt hatte, weder leichthin, noch bedeutungslos, aber auch nicht bedrohlich - mehr Versprechen als Tat. Eine neckende Tour durch eine sinnliche Landschaft.
    Sie fühlte sich dabei noch wohl, ausreichend kontrolliert. War ihm beim Duellieren noch gewachsen.
    Im Geiste lächelte er und riss die Kontrolle an sich, drückte sie mit dem Rücken gegen den Baum, teilte ihre Lippen und eroberte ihren Mund. Durchbrach ihre Verteidigungswälle und verwickelte sie in den erotischen Kampf - er spürte, wie er zu ihrem Innersten vordrang, es kostete - nicht das süße, sondern das sinnliche Selbst, das sie bis dahin vor der Außenwelt verborgen hatte.
    Erschrocken versuchte Pris, den Kopf wegzuziehen, fühlte, wie sich seine Arme als Antwort darauf fester um sie schlossen. Wie Stahlbänder hielten sie sie zwischen dem harten Baumstamm hinter sich und seinem Körper gefangen, eine unnachgiebige Mauer vor sich. Ein drohend aufragendes Hindernis. Wie um das zu unterstreichen, glitten seine gespreizten Hände über ihren Rücken, dann zog er sie noch enger an sich, gegen einen Körper, der viel fester und viel kräftiger war als sie. Ein überwältigend männlicher Körper.
    Er umgab sie, fremdartig, mächtig, und das mit voller Absicht.
    Ihr Körper antwortete darauf, aber nicht so, wie sie es sich wünschte. Statt sich zu wehren, zu versuchen, sich zu befreien, schmolz sie dahin, und ihre Muskeln wurden zu Gelee. Sie umklammerte seine Schultern, haltsuchend, rang darum, wenigstens nicht auch noch den Rest ihres Verstandes zu verlieren, aber selbst das gestattete er ihr nicht. Er drehte den Kopf ein wenig und plünderte ihren Mund nur noch gnadenloser. Ihre Gedanken schossen wild durcheinander.
    Ein Teil von ihr wehrte sich weiter, suchte nach einem Ausweg, während ihre Sinne unter dem Ansturm wankten, alle Gedanken von den Wogen der Lust weggespült wurden, die er durch sie sandte.
    Sie versuchte, ihm Einhalt zu gebieten, versuchte sich ihm entgegenzustemmen - im übertragenen Sinn, aber er untergrub ihre Gegenwehr mitleidslos, trieb sie weiter in bodenlose Tiefen, die sie nie zuvor erfahren hatte.
    Seine Lippen forderten, verlangten und drängten sie, ihn zu beschwichtigen, ihm zu Gefallen zu sein. Seine Zunge duellierte sich mit ihrer, aber er gewann stets, nahm sich als Belohnung das Recht, sie zu liebkosen, gewagt und wissend, bis sinnliche Schauer sie durchliefen.
    Sie lag hilflos in seinen Armen, unfähig, den Rückzug anzutreten. Ihm Einhalt zu gebieten, sich aus dem Gefecht zu lösen, das sie selbst begonnen hatte, sich von dem zu befreien, wozu es geworden war.
    Da war Hitze und Feuer in ihm, das sie umgab, da irrte sie nicht. Ihr entging auch nicht der Beweis seines Verlangens, der sich hart gegen ihren Bauch drückte. Dennoch spürte sie hinter seinem Tun eine gewisse Kühle - diese distanzierte Beherrschung, die sie trotz ihrer besten Bemühungen, ihrer größten Hoffnung nicht hatte erschüttern können, nicht im Geringsten.
    Während er sie so verheerend küsste, ihre Sinne in den Strudel trieb, ihren Verstand verwirrte, beobachtete er sie. Steuerte sie in eine Richtung.
    Er fand sich nicht in einer völlig unbekannten Welt wieder. Er hatte nicht die Kontrolle verloren, er kontrollierte.
    Das hier, erkannte sie mit einem Mal, war eine Lektion, eine Warnung.
    Als könnte er ihre Erkenntnis spüren, bewegte er seine Hände über ihren Rücken. Mit der einen fuhr er aufwärts, hielt sie fest, während er die andere an ihr abwärtsgleiten ließ, über ihre Hüften und noch tiefer.
    Auch noch durch den Samt ihres Kostüms fühlte sie die sinnliche Prüfung seiner Berührung, die kühne Inbesitznahme.
    Weit davon entfernt, mit empörter Verachtung zu reagieren, wurden ihr verräterischer Körper und ihre noch verräterischeren Sinne atemlos. Hitzewellen versengten ihre Haut, die prickelte, als er sie liebkoste und immer eindeutiger streichelte.
    Sie konnte gegen ihn nicht bestehen - konnte gegen sich selbst nicht bestehen, gegen das Selbst, das er ansprach, über das er nach Belieben bestimmen konnte. Das er hervorrufen und gegen sie verwenden konnte.
    Ihre Gegenwehr brach in sich zusammen; aller Widerstand in ihr löste sich in nichts auf. Mit einem zittrigen Seufzer ergab sie sich.
    Dillon wusste es; er musste eine Schlacht gegen sich selbst gewinnen, um nicht darauf einzugehen. Sie

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