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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Harkness hat dich für deinen Bruder gehalten. Darum hat er auf dich geschossen, das bedeutet, Harkness geht davon aus, dass Russ noch in der Nähe ist und beseitigt werden muss.«
    Mit schmalen Lippen nickte sie. »Ja.« Eigentlich wollte sie ihm noch gestehen, dass sie Vertrauen zu ihm gefasst hatte und sich ihm deshalb anvertraute, aber vielleicht war es besser, das zu verschweigen.
    Dillon lehnte sich zurück. »Berichte mir alles, was du über Cromarty und Harkness weißt.«
    Das tat sie nach bestem Wissen, sie erzählte von ihrer Herkunft und betonte immer wieder, dass sie ihnen aus dem Weg gehen musste. »Wenn sie mich sehen, werden sie wissen, dass sie Russ durch mich finden können, wenn sie mein Kommen und Gehen überwachen, weil entweder Russ zu mir kommt oder ich zu ihm gehe.«
    Dillon erstarrte das Blut in den Adern zu Eis, als ihm eine weitere Möglichkeit einfiel. Die Alternative, die Harkness und Cromarty durchaus verzweifelt genug sein konnten, zu wählen. Sie könnten Pris als Geisel nehmen ... sie hatte Irland verlassen, war nach Newmarket gereist, hatte ihm sogar ihre Unschuld geschenkt, alles, um ihren Zwillingsbruder zu finden. Würde Russell Dalling nicht umgekehrt ebenso weit gehen?
    Dillon war sich der besonderen Verbindung zwischen Zwillingen bewusst - er hatte es oft genug bei Amelia und Amanda, den Cynster-Zwillingen, beobachten können. Wenn Cromarty und Harkness Russell Dalling haben wollten, mussten sie nur Pris in ihre Gewalt bringen.
    Abrupt richtete er sich auf. »Du hast recht. Zuallererst müssen wir deinen Bruder finden.«
    Sie blinzelte verwundert. »Ich bin mir recht sicher, dass er noch in der Nähe ist.«
    Er fasste ihre Hand, stand auf und zog sie auf die Füße. »Dann wird das auch so sein. Komm mit.«
    Sich ihre Hand auf den Arm legend begab er sich zum Eingang des Parks, der auf eine der Hauptnebenstraßen mündete. »Wir müssen es riskieren, die Highstreet zu überqueren, aber die Chance, Cromarty oder Harkness ausgerechnet jetzt über den Weg zu laufen, ist äußerst gering.«
    Sie blickte ihn an. »Wohin gehen wir?«
    »In die Leihbücherei. Die Karte dort ist die beste in der ganzen Stadt.«

11
    »Wo trainiert Cromarty seine Pferde?« In der Bücherei stand Dillon so neben Pris, dass sie von der Straße aus nicht zu sehen war, während sie gemeinsam die große Karte studierten.
    »Ungefähr hier.« Mit der Spitze ihres Sonnenschirms deutete sie auf eine Gegend in der Heide, dann fuhr sie von da aus weiter nach Nordwesten. »Hier befindet sich der Gutshof, in dem sie untergebracht sind.«
    »Das alte Rigby-Anwesen.« Dillon überflog den Bereich im Umfeld des Bauerngutes, er schlug mit den Augen einen Bogen zu der Stelle, wo die Pferde trainiert wurden. Im Geiste vervollständigte Dillon die Karte um das, was sie nicht zeigte.
    Pris’ Blick ruhte auf seinem Gesicht. »Du hast dein ganzes Leben hier verbracht, nicht wahr?«
    »Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Meine Kindheit und Jugend habe ich hier verbracht.«
    »Dann kennst du doch sicher alle verlassenen Gebäude, Scheunen, Hütten - all die Orte, an denen Russ sich verstecken könnte.« Ihre Stimme klang freudig erregt.
    Er schaute sie an. »Ich kenne ein paar Stellen, die er als Unterschlupf benutzen könnte.« Er wandte sich ab und begann sie zur Tür zu geleiten, dann blieb er stehen. »Der Name deines Kutschers lautet doch Patrick, oder?«
    »Ja, er ist eher mehr als ein Kutscher.«
    Dillon blickte sich um. »Warte hier - ich werde ihn und den Wagen holen. Es macht keinen Sinn, mit dir über die High Street zu laufen. Geh und sieh dir ein paar Romane an.«
    Er nahm ihre Hand von seinem Arm und wollte sie gerade loslassen, als sie die Finger um seine schloss, seine Hand festhielt. Er schaute ihr in die grünen Augen, darin stand ein unnachgiebiger Ausdruck.
    »Du darfst keinesfalls - unter keinen Umständen - ohne mich nach Russ suchen.«
    Sie hatte leise gesprochen, aber in ihrer Stimme schwang ein stählerner Unterton mit.
    Er seufzte. »Gut, versprochen.« Er änderte seinen Plan. »Ich werde dir die Kutsche schicken und dann mein Pferd holen. Ich reite neben dir nach Carisbrook House - nachdem du dich umgezogen hast, unternehmen wir einen netten kleinen Ausritt über die Heide.«
    Sie dachte nach und nickte dann. »Sag Patrick, dass ich hier warte.«
    Ein netter kleiner Ausritt über die Heide.
    Die Wirklichkeit unterschied sich erheblich von dieser eher harmlosen Beschreibung. Zu Pferd war

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