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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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kein Ungeheuer.«
    Die Frau lachte verächtlich. »Ein Gentleman? Meine liebe Erienne, wissen Sie überhaupt, was das Wort bedeutet?«
    »Vielleicht besser als Sie, Claudia. Ich hab' das Schlimmste an Männern gesehen, was man sich vorstellen kann, und mein Umgang mit ihnen hat mich gelehrt, einen Mann nach seinem Betragen und nicht danach zu beurteilen, was für eine Nase er hat. Mag sein, daß mein Mann nicht das glatte Gesicht eines Milchbabys hat, aber wenn es darauf ankommt, hat er sehr viel mehr von einem Gentleman, als die meisten Männer, die ich getroffen habe.«
    »Wenn Sie schon so stolz auf ihn sind, Erienne, vielleicht würden Sie ihn dann gern auf einem Ball präsentieren, den wir veranstalten werden. Ganz sicher würde er sich auf einem Maskenball wohler fühlen, doch diesmal ist es eine festliche Angelegenheit. Papa hat mich gebeten, Sie und Ihren … eh … Gatten dazu einzuladen.« Ihre Augen ruhten kurz prüfend auf Erienne. »Ich hoffe nur, Sie werden etwas Passendes zum Anziehen finden.«
    Hinter Eriennes Rücken ging eine Tür und das schleifend-klopfende Geräusch von Lord Saxtons Schritten kam durch den Raum. Claudias Augen wurden sichtbar größer, als ihr Blick an ihrer Gastgeberin vorbei auf die große schwarze Gestalt fiel, die auf sie zukam.
    Erienne sah sich um, als ihr Mann neben ihrem Stuhl stehen blieb. »Mylord, ich hatte nicht so früh mit Ihrer Rückkehr gerechnet.«
    »Wir haben einen Gast«, stellte er mit seiner kräftigen, krächzenden Stimme fest, als ob er auf eine Vorstellung wartete.
    Während Claudia mit offenem Mund den Mann ansah und es schien, als ob sie ihre Stimme verloren hätte, kam Erienne der Aufforderung gern nach. »Wir sind eben zu einem Ball eingeladen worden, Mylord.«
    »Oh?« Die verdeckten Augen fielen auf die Frau, die nur verlegen schlucken konnte. »Findet dieses Fest in nächster Zeit statt?«
    Claudia nickte nervös. »Natürlich … ah … ja … in zwei Wochen.«
    Lord Saxton sah auf seine junge Frau herab. »Und Sie haben auch ein passendes Gewand für diese Gelegenheit?«
    Erienne lächelte. »Ganz sicher, mehrere zur Auswahl, Mylord.«
    »Dann gibt es eigentlich keinen Grund, warum Sie den Ball der Talbots nicht besuchen sollten.«
    Claudia erhob sich und sprach mit etwas unsicherer Stimme, während sie eine wohlgepflegte Hand an ihren Hals legte. »Ich … ich muß jetzt wirklich gehen, und ich werde meinem Vater Bescheid geben, daß Sie kommen.« Ihr war, als ob die Augen hinter den starren Löchern bis in die tiefsten Tiefen ihres Inneren sehen konnten, und da gab es sehr viel, was sie lieber verborgen halten wollte. Der sie fast überwältigende Zwang loszuschreien ließ ihre Stimme zittern, und sie wagte nicht mehr als einen bescheidenen Abschiedsgruß. »Einen guten Tag Ihnen beiden.«
    Ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen, eilte die Frau zur Tür.
    »Und kommen Sie bitte wieder, Claudia«, rief Erienne mit freundlicher Stimme ihr nach. »Vielleicht können Sie das nächste Mal länger bleiben.« Sie hielt ein Lachen zurück, bis sie den Wagen abfahren hörte. Dann lehnte sie sich zurück und kicherte vor Vergnügen. »Mein lieber Stuart, haben Sie den Ausdruck auf ihrem Gesicht gesehen, als Sie hereinkamen? Sie haben ihr wirklich einen schönen Schreck eingejagt.«
    »Mein lieber Stuart«, wiederholte er ihre Worte mit einem leichten Lachen, »genau das ist es, was ich schon so lange hören wollte. Kann ich kühnerweise hoffen, daß Ihre Zuneigung zu mir wächst?«
    Erienne gab ihm eine ausweichende Antwort. »Ich glaube, ich fürchte Sie jetzt nicht mehr so wie am Anfang.«
    »Dann sollte ich vielleicht Ihrer Freundin dankbar sein, daß sie meine Beziehung zu Ihnen so verbessert hat?«
    Erienne rümpfte ihre schlanke Nase voller Ablehnung. »Aber ich bitte Sie, Mylord, sie ist doch nicht meine Freundin. Sie ist hierher gekommen, weil sie Geschichten über Sie gehört hat, und offensichtlich braucht sie für ihren Ball eine besondere Attraktion. Man sagt, daß sie und ich uns ähnlich sehen, und ich glaube, daß sie mich deshalb nicht leiden kann.«
    Lord Saxton beugte sich vor und umklammerte mit beiden Händen seinen Stock, während er sie musterte. »Madam, bevor ich diese Maske tragen mußte, galt ich bei vielen als ein Lebemann. Ich kann Ihnen aus meiner Erfahrung versichern, daß diese junge Frau sehr neidisch und eifersüchtig auf Sie ist.«
    »Aber es gibt nichts, was Claudia nicht hätte«, warf Erienne ein.
    »Sie hat

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