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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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eingewickelt hatte. Bewundernd ließ sie eine Hand über sein seidenweiches Fell gleiten, hob ihn dann etwas auf und fühlte, wie er ihre nackte Haut berührte. Der Anblick ihres nackten Körpers weckte in ihr eine Mischung aus schnell vorüberziehenden und verwirrenden Bildern. Eindrücke eines großen, dunklen Umrisses, eingerahmt von einer roten Sonne, wanderten durch ihren Kopf und vermischten sich mit rauh klingenden und undeutlichem Gewisper. Sie war unfähig, die sie verfolgenden Bilder klar zu sehen und zu ordnen. Und da sie sah, daß das Vergangene nicht mehr zu fassen war, wuchs ihre Unsicherheit und gleichzeitig auch die Überzeugung, daß man das Geschehene am besten der Vergessenheit überließe.
    Vor der Tür war das Klirren von Geschirr zu hören, und Erienne hatte gerade ihr Gewand um sich gezogen, als eine muntere, grauhaarige Frau eintrat und ein gedecktes Tablett brachte. Erstaunt hielt sie inne, als ihre Augen auf das Bett fielen und die eben noch Schlafende an die Kissen gelehnt aufgerichtet vorfand.
    »Oh, Sie sind wach.« Der Ausdruck ihrer Stimme war so lebendig wie der in ihren Augen und ihrem Lächeln. »Der Herr hat schon gesagt, daß Sie das Fieber überwunden haben und daß Sie sich heute morgen sicher besser fühlen würden. Freut mich, daß 's stimmt, M'am.«
    »Der Herr?« Erienne war die Bedeutung dieses Wortes nicht entgangen.
    »Natürlich, M'am. Is' Lord Saxton.« Die Frau brachte das Tablett zum Bett und ließ eine Kanne Tee und eine Schüssel Suppe zum Vorschein kommen. »Wo S'e jetzt wieder ganz beisammen sin', wer'n S'e wahrscheinlich Appetit auf etwas Herzhaftes haben.« Sie lachte in sich hinein. »Mal seh'n, ob der Koch außer Staub nicht auch noch was anderes in der Küche auftreiben kann.«
    Erienne plagte die Neugier mehr als der Hunger. »Wo bin ich?«
    »Wieso? Saxton Hall, M'am.« Die Ältere legte ihren Kopf zur Seite und sah verwundert auf die junge Frau. Sie fand die Frage befremdlich, da ihr Lord Saxton nur das Allernötigste gesagt hatte. »Wissen S'e nich', wo S'e sind?«
    »Ich habe mir den Kopf aufgeschlagen und wußte nicht, wohin ich dann gelangt bin.«
    »Hierher gelangt? Soll das heißen, der Herr hat sie hierher gebracht, M'am?«
    Erienne brachte nur ein etwas unsicheres Nicken zustande. »Das nehme ich zumindest an. Mein Pferd hat mich abgeworfen, und das ist alles, woran ich mich erinnern kann. Waren Sie nicht hier?«
    »Sicher nicht, M'am. Nachdem vor einigen Jahren der östliche Flügel abbrannte, haben wir alle, die Dienstboten heißt das, bei dem Baron Leicester, einem Freund von unser'm alten Herrn, Arbeit angenommen. Erst diese Woche war's, daß der Herr für unsere Rückkehr gesorgt hat. Wir mußten den ganzen Weg von London zurücklegen, so daß wir erst heute morgen ankamen. Bis dahin war er ganz allein mit Ihnen hier.«
    Erienne spürte, wie ihr die Hitze den Nacken hinunterlief und in ihre Wangen stieg. Wer immer dieser Lord Saxton war, er hatte nicht ein Stück ihrer Kleidung zurückgelassen, um ihre Blößen zu bedecken. »Sind das die Räume des Herrn?« fragte sie vorsichtig. »Lord Saxtons Bett?«
    »Sicher, M'am.« Die Frau schenkte eine Tasse Tee ein und stellte sie auf das Tablett. »Er selbst ist hier erst seit einer oder zwei Wochen.«
    »War er gestern zur Jagd?« fragte Erienne.
    Die Altere wurde nachdenklich. »Sicher nicht, M'am. Er sagte, er sei mit Ihnen hier gewesen.«
    Eriennes Gedanken waren wie in einem Strudel der Verwirrung hineingezogen. Fast sah es so aus, als ob nur eine Nacht vergangen wäre, seit sie von Sokrates gefallen war. Doch sie wußte nicht, was wirklich geschehen war, und konnte deshalb nicht sicher sein. Mit zitternden Fingern hob sie die Teetasse und hielt fast ihren Atem an, als sie fragte: »Hat er gesagt, wie lange ich schon hier bin?«
    »Is' heute der vierte Tag, M'am.«
    Vier Tage! Vier Tage war sie hier allein mit Lord Saxton gewesen, mit niemandem anderen als ihm, der sich um sie kümmerte. In ihrem Inneren kämpfte sie mit Scham und Verlegenheit.
    »Der Herr sagte, daß Sie wirklich krank waren, M'am.«
    »Ganz sicher«, flüsterte Erienne in kläglichem Ton. »Ich kann mich an nichts erinnern.«
    »Sie hab'n Fieber gehabt, und wenn Sie Ihr'n Kopf aufgeschlagen haben, kann ich mir schon vorstellen, daß Sie etwas durcheinander gewesen sind.« Sie legte einen Löffel neben die Suppenschüssel. »Warum fragen Sie, ob der Herr zur Jagd war? Hab'n Sie ihn da getroffen?«
    »Eine Meute Hunde ist auf

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